Kliese: Es gibt keine einfachen Antworten auf schwierige Fragen

8. Oktober 2015

„Noch nie waren die Ansprüche an uns Poli­ti­ke­rinnen und Poli­tiker so hoch wie jetzt“, so die stell­ver­tre­tende Frak­ti­ons­vor­sit­zende Hanka Kliese am Don­nerstag in der Aktu­ellen Land­tags­de­batte „25 Jahre Par­la­men­ta­rismus in Sachsen“. Sie mahnte vor dem Hin­ter­grund der aktu­ellen Dis­kus­sionen um die Unter­brin­gung und Inte­gra­tion von Flücht­lingen Ehr­lich­keit und Mensch­lich­keit an. Es gebe keine ein­fa­chen Ant­worten auf schwie­rige Fragen.

„Noch nie war die Sehn­sucht so groß nach ein­fa­chen Ant­worten wie jetzt. Und noch nie waren die Fra­ge­stel­lungen dazu derart kom­plex wie jetzt“, so Kliese weiter. „Hier möchte ich an Sie alle appel­lieren: Die Ant­worten, die wir im Moment geben können, sind keine ein­fa­chen Ant­worten. Wir dürfen dieser Sehn­sucht nicht immer nach­geben.“ Es sei nicht Auf­gabe von Poli­ti­ke­rinnen und Poli­ti­kern, irra­tio­nale Ängste von Men­schen zu befeuern, son­dern die Kom­ple­xität der Dinge beharr­lich zu erklären.

„Wenn in der Stadt, in der ich lebe, ein Asyl­be­wer­ber­heim auf­ge­macht werden soll, und wenn die Men­schen sich dort fürchten, sie könnten in Zukunft nicht mehr ihre Weih­nachts­py­ra­miden auf­stellen und ihre Schwib­bögen nicht mehr ins Fenster stellen (…), dann ist es unsere Auf­gabe, diesen Leuten zu sagen: Haltet mal den Ball flach, lasst diese Men­schen erst mal bei uns ankommen, ver­ein­bart mit ihnen Regeln für ein gutes Zusam­men­leben und dann schaffen wir das.“