Mit menschlichem Anstand Probleme lösen

1. September 2015

panter
„Unsere Ver­ant­wor­tung gegen­über unseren Groß­el­tern wie auch unseren Enkeln ist es, Frieden und Wohl­stand für die Men­schen in unserem Land und für jene, die zu uns kommen, zu bewahren. Das ist die Auf­gabe unserer Gene­ra­tion“, sagte Dirk Panter am Dienstag in der Land­tags-Son­der­sit­zung und erin­nerte daran, dass das Thema Flucht und Ver­trei­bung kein neues für die Deut­schen ist.

Bis­lang seien die aktu­ellen Her­aus­for­de­rungen beim Thema Asyl unter­schätzt worden. „Lernen wir daraus für die Zukunft. Uns Sozi­al­de­mo­kraten sind in dieser Zeit drei Punkte beson­ders wichtig: Wir wollen, dass alle Men­schen hier in Sicher­heit sind. Wir wollen, dass alle Men­schen hier ein anstän­diges Leben führen können. Wir wollen ein zukunfts­fä­higes Sachsen, in dem Zuwan­de­rung ein Gewinn wird.“

„Die Ereig­nisse in Hei­denau, in Freital, in Dresden, in Döbeln, in Leipzig – an vielen Orten in unserem Land – sind beschä­mend. Wie muss sich jemand fühlen, der vor Bomben und Gra­naten geflohen ist, vor Schüssen und Hetz­jagden, und jetzt hier mit Spreng­kör­pern und Hass-Tiraden emp­fangen wird.“ Dies sei eine Schande für Sachsen.

Panter warnte davor, Flücht­linge ein­fach in die Kate­go­rien „rich­tige“ Kriegs­flücht­linge und „fal­sche“ Wirt­schafts­flücht­linge zu ste­cken. „Ja, richtig ist, wer aus wirt­schaft­li­chen Gründen nach Deutsch­land kommt hat kein Anrecht auf Asyl und muss auch zügig zurück­ge­führt werden. Aber wir sind trotzdem nicht die Richter. Wie können wir Men­schen ver­bieten, das Beste für sich und die eigenen Kinder zu suchen? Wir mögen nicht alle auf­nehmen können, nur hier wird ganz beson­ders klar: Es fehlt uns so sehr ein klares und trans­pa­rentes Ein­wan­de­rungs­ge­setz.“

Wichtig sei auch, vor­aus­schauend zu denken. „Deutsch­land ist ein Zuwan­de­rungs­land. Und Sachsen ist Teil dieses Zuwan­de­rungs­landes. Vieles von dem, was wir heute als Pro­blem wahr­nehmen, ist eine Chance für unser Land. Junge Men­schen kommen zu uns, Men­schen, die ihr Leben in die eigene Hand nehmen – wir sollten froh sein, diese Chance zu bekommen!“

„In unserem Land ist in den letzten Monaten eine unglaub­liche Welle der Hilfs­be­reit­schaft ent­standen“, so Panter weiter. „Viele Frauen und Männer, viele Jugend­liche und Rentner enga­gieren sich in Will­kom­mens­in­itia­tiven, geben Sprach­kurse, spenden Kleider, Spiel­zeug, Geld oder ein­fach nur Trost. Dafür gilt allen an dieser Stelle ein ganz, ganz großer Dank.“

„Aber auch viele dieser Men­schen haben mitt­ler­weile Angst. Angst, als ‚Gut­men­schen‘ bepö­belt zu werden, Angst, zur Ziel­scheibe von Neo­nazis zu werden. Wo sind wir hin­ge­kommen, wenn das Wort ‚Gut­mensch‘, also ‚guter Mensch‘ ein Schimpf­wort ist?“ In Sachsen müsse der innere Frieden wieder her­ge­stellt werden, appel­lierte Panter: „Mit mensch­li­chem Anstand.“