Sicherung des Schulsystems!

21. Juni 2016

Sabine Friedel, bil­dungs­po­li­ti­sche Spre­cherin der SPD-Frak­tion im Säch­si­schen Landtag, erklärt zu den heute Nach­mittag statt­fin­denden Gesprä­chen der Bil­dungs­ge­werk­schaften mit Kul­tus­mi­nis­terin Kurth und Finanz­mi­nister Unland:

„Wir erwarten Gesprächs- und Lösungs­be­reit­schaft von beiden Seiten. Seit Jahren hat die SPD vor dem Leh­rer­mangel gewarnt, immer wieder haben wir Vor­schläge unter­breitet, zuletzt vor vier Wochen mit unserem Papier ‚Schulen in Not‘. Es ist drin­gend an der Zeit, dass die Staats­re­gie­rung zu einer lang­fris­tigen und fairen Ver­ein­ba­rung mit den Leh­rer­ver­bänden kommt. Nur so kann unser Schul­system gesi­chert werden. 

Dabei ist es wichtig, rea­lis­ti­sche und wirk­same Maß­nahmen zu bespre­chen und sich nicht auf Schein­lö­sungen wie einer gene­rellen Ver­be­am­tung aus­zu­ruhen. Die Arbeits­be­din­gungen für die älteren Lehr­kräfte müssen ver­bes­sert werden, damit sie so lange wie mög­lich unter­richten. Das ist mög­lich, indem man Teil­zeit­re­ge­lungen zulässt, eine zusätz­liche Alters­an­rech­nung erwägt oder Ein-Fach-Ein­sätze und Abord­nungen ermög­licht. Um junge Lehr­kräfte zu gewinnen, braucht es eine klare und ver­bind­liche Per­spek­tive zur glei­chen Bezah­lung in allen Schul­arten. Und wir brau­chen ein Instru­ment, um Lehr­kräfte aus Sachsen, die in andere Bun­des­länder gegangen sind, zurück­zu­holen und ihnen hier eine attrak­tive Alter­na­tive zu ihrem Beam­ten­status zu bieten. 

Schließ­lich erscheinen uns auch die Ein­stel­lungs­ver­fahren noch immer nicht dafür geeignet, sich in einem hart umkämpften Markt als attrak­tiver Arbeit­geber dar­zu­stellen. Kämpfen die Bil­dungs­agen­turen wirk­lich schon um jede Bewer­berin und jeden Bewerber? Werden alle Register gezogen, um junge Men­schen zu gewinnen? Am Ende rei­chen finan­zi­elle Anreize allein nicht. Junge Men­schen müssen auch sehen, dass sie in Sach­sens Schulen eigene Ideen umsetzen und ihre Bil­dungs­vor­stel­lungen ver­wirk­li­chen können. Dafür brau­chen säch­si­sche Schulen Frei­heit und Eigen­ver­ant­wor­tung. Und eine Kultur, in der Inno­va­tion, Enga­ge­ment und Krea­ti­vität wert­ge­schätzt und geför­dert werden – von der Minis­terin, von den SBAs und von jedem ein­zelnen Mit­ar­beiter der Schul­auf­sicht.”

Hin­ter­grund:
Posi­ti­ons­pa­pier der SPD-Frak­tion „Schulen in Not“ (25. Mai 2016): https://www.spd-fraktion-sachsen.de/wp-content/uploads/2016–05-26-Schulen-in-Not.pdf