12 Euro Mindestlohn und mehr Tarifverträge in Sachsen

7. Februar 2020

Hen­ning Homann, der stell­ver­tre­tende Vor­sit­zende und Spre­cher für Arbeits­markt­po­litik der SPD-Frak­tion im Säch­si­schen Landtag, kom­men­tiert die Situa­tion von Mehr­fach­be­schäf­tigten in Sachsen:

„In Sachsen haben der­zeit 91.724 Men­schen mehr als einen Job – das sind 50.000 Men­schen mehr als vor 17 Jahren. Das heißt: Für immer mehr Men­schen reicht ein Job nicht aus, um über die Runden zu kommen. Das darf in einem wohl­ha­benden Land wie Deutsch­land nicht zur Nor­ma­lität werden“, so Hen­ning Homann.

Zudem, das zeigen aktu­elle Zahlen des Sta­tis­ti­schen Lan­des­amtes in Kamenz, arbeiten die Sachsen mehr als Beschäf­tigte in den west­li­chen Bun­des­län­dern. Sie waren 2018 durch­schnitt­lich 1.431 Stunden auf Arbeit, das waren 51 Stunden mehr als Beschäf­tigte in den west­deut­schen Bun­des­län­dern.

„Es ist ein­fach unge­recht, dass die Ost­deut­schen auch 30 Jahre nach der Wie­der­ver­ei­ni­gung deut­lich mehr arbeiten als ihre west­deut­schen Kol­le­ginnen und Kol­legen und dabei immer noch deut­lich weniger Geld ver­dienen“, so Homann.

„Ziel der SPD und der Gewerk­schaften ist es, beson­ders die Men­schen mit geringen und mitt­leren Ein­kommen bes­ser­zu­stellen. Das errei­chen wir nur, indem der Min­dest­lohn mög­lichst schnell auf 12 Euro ange­hoben wird. Außerdem sollten die säch­si­schen Arbeit­geber Tarif­lohn zahlen. Wer beides noch immer nicht ein­sieht, ver­kennt die Rea­lität in unserem Land.

Seit Jahren ist bekannt, dass der­je­nige, der weniger als 12 Euro brutto pro Stunde ver­dient, als Rentner auf die Grund­si­che­rung ange­wiesen ist. Das ist nicht nur unge­recht für die­je­nigen, die ihr ganzes Leben hart gear­beitet haben. Son­dern es ist auch unge­recht, wenn die Gemein­schaft über die Sozi­al­sys­teme quasi nach­träg­lich Firmen sub­ven­tio­niert, die zu geringe Löhne zahlen.“