25 Jahre nach dem Mauerfall. SPD-Fraktionen aus Bayern, Sachsen und Thüringen gedenken am ehemaligen Todesstreifen der deutschen Teilung

21. Oktober 2014

Auf­ar­bei­tung deutsch-deut­scher Geschichte, Aufbau Ost und gemein­same Vor­haben in der Ver­kehrs­po­litik waren Themen beim heu­tigen Treffen der drei Frak­tionen

Am Rande der heu­tigen Gedenk­ver­an­stal­tung zum 25. Jah­restag des Mau­er­falls  der SPD-Frak­tionen aus Thü­ringen, Bayern und Sachsen, erin­nerte Heike Tau­bert, die Thü­ringer Sozi­al­mi­nis­terin, zunächst an den Mut der Bür­ger­be­we­gungen von damals und stellt die Not­wen­dig­keit einer leben­digen Erin­ne­rungs­kultur heraus: „Die Ereig­nisse von 1988 und 1989 haben mich sehr umge­trieben. Die Frie­dens­be­we­gung in unseren Kir­chen, die Mon­tags­demos und die zum Teil bru­tale Gegen­re­ak­tion der DDR Staats­füh­rung dagegen, bestärkten mich in meiner Auf­fas­sung, dass dieser Staat nichts mehr für seine Bürger übrig hat. Des­halb ent­schied ich mich im Herbst 1989 in der SDP und dann in der SPD aktiv den Wandel mit­zu­ge­stalten. 25 Jahre später möchte ich die Erin­ne­rungs­kultur an diese bewe­genden Ereig­nisse auf­recht­erhalten. Wir müssen die Auf­ar­bei­tung der deutsch-deut­schen Geschichte vor­an­bringen. Es ist mir ein beson­deres Anliegen, dies gemeinsam mit den Genossen aus Bayern und Sachsen zu tun.“

 

Die Ver­treter der SPD-Frak­tionen dis­ku­tierten zudem wei­tere not­wen­dige Vor­haben zum Aufbau Ost. Es herrschte Über­ein­stim­mung darin, dass vor allem die Ver­wirk­li­chung gemein­samer grenz­über­grei­fender Pro­jekte auf kom­mu­naler Ebene zu einer gelun­genen Wie­der­ver­ei­ni­gung bei­tragen. „Die Pro­bleme der Kom­munen im Drei­län­dereck ähneln sich sehr. Des­halb sollten sie auch gemeinsam in den Blick genommen werden“, sagte Markus Rin­der­spa­cher, Frak­ti­ons­vor­sit­zender aus dem Baye­ri­schen Landtag, im heu­tigen Pres­se­ge­spräch.

 

Einig waren sich die Frak­tionen zudem darin, dass die Ver­kehrs­an­bin­dungen zwi­schen den drei Bun­des­län­dern ver­bes­sert werden muss: Der SPD-Frak­ti­ons­chef Rin­der­spa­cher erklärt: „Das Angebot für die Bür­ge­rinnen und Bürger ist sehr schlecht. Und das obwohl jeden Tag zehn­tau­sende Men­schen zwi­schen den Bun­des­län­dern hin- und her­pen­deln. Hier besteht ein rie­sen­großer Nach­hol­be­darf.” Der Vor­sit­zende der SPD-Frak­tion im Thü­ringer Landtag, Mat­thias Hey, argu­men­tiert ähn­lich und stellt fest: „Beson­ders zwi­schen Thü­ringen und Bayern brau­chen wir eine bes­sere, ziel­ori­en­tierte Zusam­men­ar­beit. Die Schie­nen­lücke zwi­schen Süd­thü­ringen und dem Coburger Land muss end­lich geschlossen werden!”

 

Die säch­si­sche Abge­ord­nete Sabine Friedel, sieht eben­falls drin­genden Bedarf, die Sachsen-Franken-Magis­trale aus­zu­bauen und zu ver­bes­sern: „Eine wei­tere Elek­tri­fi­zie­rung der Bahn­strecke bis nach Nürn­berg ist auch für uns Sachsen von großer Bedeu­tung. Außerdem muss darauf hin­ge­wirkt werden, dass wei­terhin Züge mit Nei­ge­technik ein­ge­setzt werden, um die Fahr­zeit zwi­schen Dresden und Nürn­berg nicht zu ver­län­gern.”

 

Heike Tau­bert betonte bei dem gemein­samen Gespräch: „Der Mau­er­fall vor 25 Jahren war für die Men­schen im Grenz­raum ein großes Geschenk. Sie haben es genutzt, haben alte Freund­schaften erneuert und neue Freund­schaften geknüpft. Das ist das Band, das Bayern, Sachsen und Thü­ringen wirk­lich zusam­men­hält. Gemeinsam wollen wir uns für die Pro­spe­rität dieser Region wei­terhin ein­setzen.“