Kliese und Richter zum internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust

26. Januar 2023

Am 27. Januar 1945 hat die Rote Armee das Ver­nich­tungs­lager Ausch­witz-Bir­kenau befreit. Seit 1996 ist der 27. Januar der bun­des­weite Gedenktag für die Opfer des Natio­nal­so­zia­lismus. 2005 haben die Ver­einten Nationen den 27. Januar zum Inter­na­tio­nalen Tag des Geden­kens an die Opfer des Holo­caust erklärt.

Von Bun­des­ar­chiv, B 285 Bild-04413 / Sta­nislaw Mucha / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://​com​mons​.wiki​media​.org/​w​/​i​n​d​e​x​.​p​h​p​?​c​u​r​i​d​=​5​3​3​7​694

Anläss­lich des inter­na­tio­nalen Gedenk­tages für die Opfer des Natio­nal­so­zia­lismus ehrten am 26. Januar meh­rere Abge­ord­nete Alfred Roßner, bekannt geworden als der „Oskar Schindler des Vogt­lands”, auf dem Friedhof in Fal­ken­stein. Dazu erklärt Frank Richter:

„Im Talmud, dem berühmten Schrift­werk des Juden­tums, heißt es: ‚Wer auch nur ein ein­ziges Leben rettet, rettet die ganze Welt.‘ Alfred Roßner hat viele Men­schen­leben gerettet und sein eigenes ver­loren, weil er geholfen hat, wo er helfen konnte. Alfred Roßner hatte das, was auch heut­zu­tage vielen fehlt: Mit­ge­fühl, Mut und Mensch­lich­keit. Die Men­schen in Fal­ken­stein, im Vogt­land, in Sachsen und überall, können dankbar sein, dass es ihn gab. Das Gedenken an Alfred Roßner sollte nicht auf den Friedhof Fal­ken­steins begrenzt sein. Es sollte einen bun­des­weiten Rahmen bekommen.“

Zum Gedenktag führt Hanka Kliese, stell­ver­tre­tende Vor­sit­zende der SPD-Frak­tion, zudem aus: „Das Erstarken von anti­se­mi­ti­schen Ten­denzen in unserer Gesell­schaft zeigt, dass Erin­ne­rungs­kultur kein Selbst­läufer ist, son­dern immer wieder neu hin­ter­fragt werden muss. Eine zu starke Ritua­li­sie­rung oder auch Beschrän­kung auf Eliten kann dafür sorgen, dass das Gedenken seinen Zweck ver­fehlt: die tiefe und inten­sive Aus­ein­an­der­set­zung damit, was Men­schen getan haben.”

Für die SPD-Frak­tion nimmt Hanka Kliese an der Gedenk­ver­an­stal­tung und Kranz­nie­der­le­gung am 27. Januar in Chem­nitz teil. Sie findet um 10 Uhr am Park der Opfer des Faschismus statt. Danach nimmt sie ab 11:30 Uhr an der Gedenk­ver­an­stal­tung für die Opfer der Eutha­nasie auf dem Gelände des Reha­bi­li­ta­ti­ons­zen­trums für Blinde und Seh­be­hin­derte Chem­nitz teil. Albrecht Pallas nimmt am 27. Januar ab 15 Uhr am Gedenken der Lan­des­haupt­stadt Dresden in der Gedenk­stätte Münchner Platz teil.

Hin­ter­grund: Der als „Oskar Schindler des Vogt­lands“ bekannt gewor­dene Unter­nehmer erhielt die von der Gedenk­stätte Yad Vashem ver­lie­hene pos­tume Ehrung „Gerechter unter den Völ­kern“. In den Jahren der Schre­ckens­herr­schaft der Nazis, die sich über weite Teile Europas erstreckte, hatte Alfred Roßner den selbst­losen Mut bewiesen, zahl­reiche Juden vor der Depor­ta­tion ins Kon­zen­tra­ti­ons­lager zu bewahren.