Am 8. Mai 2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa und damit die Befreiung vom Nationalsozialismus zum 80. Mal. In Chemnitz, der Kulturhauptstadt Europas 2025, findet aus diesem Anlass eine zentrale Gedenkveranstaltung statt – mit künstlerischem Programm, internationalen Gästen und einem klaren politischen Signal: Das Erinnern an die Verbrechen des Nationalsozialismus ist untrennbar mit dem Einsatz für eine demokratische und friedliche Zukunft verbunden.
Martin Dulig unser kulturpolitischer Sprecher nimmt an der Gedenkveranstaltung teil und betont die politische Bedeutung des Tages:
„Die Befreiung vom Nationalsozialismus war der Beginn eines neuen, demokratischen Deutschlands. Das Gedenken an den 8. Mai verpflichtet uns, diese Demokratie aktiv zu schützen – gerade in einer Zeit, in der rechte Ideologien, Antisemitismus und autoritäres Denken wieder zunehmen.
Wir erleben eine Phase der Verunsicherung: Antidemokratische Kräfte versuchen, Geschichtsrevisionismus salonfähig zu machen, verbreiten Hass und greifen die Grundlagen unseres friedlichen Zusammenlebens an. Umso wichtiger ist es, dass wir unser historisches Bewusstsein wach halten und aus der Geschichte Verantwortung für die Zukunft ableiten.
Chemnitz ist 2025 nicht nur Kulturhauptstadt Europas, sondern auch ein Ort des Erinnerns und der Verantwortung. Dass wir an diesem Tag an der Justin-Sonder-Bank gedenken, ist ein starkes Zeichen: Justin Sonder hat als Überlebender des Holocaust sein Leben dem Erinnern und dem Aufklären gewidmet und dafür stets das Gespräch mit jungen Menschen gesucht. Sein Vermächtnis verpflichtet uns, nie wegzuschauen und das Geschehene auszusprechen. Denn nur wenn wir aussprechen, was war, bewahren wir es vor dem Vergessen.“
Auch der politische Weg, der zur Einführung eines offiziellen Gedenktages in Sachsen geführt hat, setzt ein starkes demokratisches Zeichen. Seit diesem Jahr ist der 8. Mai auch im Freistaat ein offizieller Gedenktag. Die Initiative dafür ging von der Fraktion Die Linke aus – und war das erste Gesetzesvorhaben einer Oppositionsfraktion, das über den neuen Konsultationsmechanismus im Landtag erfolgreich beschlossen wurde.
Die parlamentarische Geschäftsführerin und erste stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion, Laura Stellbrink, würdigt diesen Schritt:
„Seit diesem Jahr ist der 8. Mai ein offizieller Gedenktag in Sachsen. Das ist gut und wichtig zugleich. Der Tag wurde auf Initiative der Fraktion Die Linke eingeführt – und war der erste Gesetzesvorschlag einer Oppositionsfraktion, der über den neuen Konsultationsmechanismus beschlossen wurde. Das ist ein wichtiges Signal. Wir danken den Linken für ihre wichtige Initiative.
Mit dem neuen Gedenktag macht Sachsen deutlich: Wir erinnern uns an die Geschichte – und wir tragen Verantwortung für unsere Zukunft. Diese Verantwortung nehmen wir auch im Landtag ernst. Für die SPD-Fraktion ist deshalb klar: Eine Zusammenarbeit mit der rechtsextremen AfD-Fraktion kommt für uns nicht in Frage. Denn auch das lehrt uns die Geschichte.”