Friedel: Corona-Aufhol-Paket für Kinder und Jugendliche zügig und ohne Abstriche in Sachsen umsetzen

9. Mai 2021

Thema: Bildung/​Corona

Sabine Friedel, stell­ver­tre­tende Vor­sit­zende der SPD-Frak­tion im Säch­si­schen Landtag und bil­dungs­po­li­ti­sche Spre­cherin, zum Corona-Aufhol-Paket für Kinder und Jugend­liche des Bundes:

„Gerade für Kinder und Jugend­liche ist Bil­dung ein Lebens­mittel. Wir alle wissen, dass Kinder und Jugend­liche unter den pan­de­mie­be­dingten Kon­takt­be­schrän­kungen beson­ders leiden. Denn geschlos­sene Krab­bel­gruppen, Kitas, Schulen und Jugend­clubs sind das Gegen­teil von dem, was Kinder und Jugend­liche für ihre emo­tio­nale, kogni­tive und soziale Ent­wick­lung brau­chen. Gleich­alt­rige und Per­sonen außer­halb der Kern­fa­milie zu treffen, ist für ihre Ent­wick­lung wesent­lich. Es ist daher beson­ders wichtig, sich aus­zu­tau­schen, gemeinsam zu spielen und zu lernen. Auch des­halb kommt geöff­neten Kitas und Schulen eine beson­dere Bedeu­tung zu“, erklärt SPD-Bil­dungs­expertin Sabine Friedel.

Etwa 20 Pro­zent der Kinder und Jugend­li­chen haben durch Corona-bedingte Schul­schlie­ßungen Lern­rück­stände auf­ge­baut. Am 5. Mai 2021 hat das Bun­des­ka­bi­nett das 2 Mil­li­arden Euro umfas­sende Corona-Aufhol-Paket für Kinder und Jugend­liche beschlossen.  Hierzu erklärt Friedel: „Es ist sehr gut, dass mit dem Pro­gramm Kinder ganz­heit­lich in den Blick genommen werden. Hier hat sich der Druck der SPD-Bun­des­tags­frak­tion aus­ge­zahlt. So kann in ver­schie­dene Maß­nahmen inves­tiert werden, um best­mög­liche Bil­dungs- und Lebens­chancen für alle Kinder zu ermög­li­chen. Dabei geht es um einen Mix um schu­li­sche Lern­rück­stände auf­zu­holen, Kita-Kinder zu för­dern und Kin­dern und Jugend­li­chen Freizeit‑, Ferien‑, und Sport­ak­ti­vi­täten zu ermög­li­chen.“

„Wir sind in Sachsen bes­tens gerüstet, die Bun­des­mittel ziel­ge­richtet ein­zu­setzen. Einige der jetzt dis­ku­tierten Maß­nahmen haben wir in den letzten Jahren aus eigenem Antrieb und eigener Kraft auf den Weg gebracht: Schul­as­sis­tenz, Schul­so­zi­al­ar­beit, Schul­psy­cho­logen, Lern- und Haus­auf­ga­ben­gruppen in der Ganz­tags­schule oder das Kita-Vor­schul­jahr. Diese können jetzt unmit­telbar mit den zusätz­li­chen Bun­des­mit­teln aus­ge­baut werden. Und in Koope­ra­tion mit außer­schu­li­schen Lern­part­nern können unter anderem Feri­en­frei­zeiten, Sommer-Schwimm­kurse oder Rad­fahr­aus­bil­dung rea­li­siert werden“, erläu­tert Friedel.

„Als SPD bringen wir unsere Ideen in den kom­menden Wochen in die Gespräche mit Kul­tus­mi­nister Piwarz und Fami­li­en­mi­nis­terin Köp­ping gern ein. Es muss sicher­ge­stellt werden, dass die Bun­des­mittel, die über Umsatz­steu­er­punkte beim Frei­staat Sachsen ankommen, nicht im Gesamt­haus­halt ver­schwinden, son­dern schnell und ohne Abstriche vor Ort ankommen. Hier ist ins­be­son­dere Finanz­mi­nister Vor­jo­hann auf­ge­for­dert, eine Ermög­li­chungs­hal­tung ein­zu­nehmen. Dass dies mög­lich ist, hat die Koali­tion bereits bei der Umset­zung des Gute-Kita-Gesetzes unter Beweis gestellt“, stellt Friedel klar.

Zum Hin­ter­grund:

Von den 2 Mil­li­arden Euro des Corona-Aufhol-Pakets für Kinder und Jugend­liche werden dem Frei­staat Sachsen circa 50 Mil­lionen Euro für Maß­nahmen zum Auf­holen der Lern­rück­stände, 11 Mil­lionen Euro für Schul­so­zi­al­ar­beit und 3,5 Mil­lionen Euro für Jugend­frei­zeiten über Mittel aus umver­teilten Umsatz­steu­er­punkten zur Ver­fü­gung gestellt. Hierzu soll eine Bund-Länder-Ver­ein­ba­rung geschlossen werden. Zudem werden ver­schie­dene Bun­des­pro­gramm bspw. Sprach-Kitas auf­ge­stockt. Für bedürf­tige Fami­lien wird im August 2021 einen Kin­der­frei­zeit­bonus in Höhe von 100 Euro bereit gestellt und der Zugang zur indi­vi­du­ellen Lern­för­de­rung über das Bil­dungs- und Teil­ha­be­paket erleich­tert.