BÜNDNISGRÜNE und SPD für eine bessere Bleibeperspektive

23. August 2022

Die Frak­tionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und SPD im Säch­si­schen Landtag setzen sich für eine bes­sere Blei­be­per­spek­tive und gegen die dro­hende Abschie­bung der Familie Pham/​Nguyen ein.

Petra Čagalj Sejdi, asyl- und migra­ti­ons­po­li­ti­sche Spre­cherin der BÜND­NIS­GRÜNEN im Säch­si­schen Landtag, erklärt:

„Wir BÜND­NIS­GRÜNE wollen uns mit der dro­henden Abschie­bung der Familie Pham/​Nguyen nicht abfinden. Der Fami­li­en­vater lebt seit 35 Jahren in Deutsch­land, beide Eltern können und wollen arbeiten und die kleine Tochter geht hier in den Kin­der­garten. Eine For­malie hat dazu geführt, dass die Nie­der­las­sungs­er­laubnis erlo­schen ist und Aus­rei­se­pflicht besteht.“

„Men­schen, die hier in Sachsen ein Zuhause gefunden haben und Teil unserer Gesell­schaft sind, müssen eine Blei­be­per­spek­tive erhalten. Die zustän­dige Aus­län­der­be­hörde hat hier die Pflicht, dieser Familie alle mög­liche Unter­stüt­zung und Bera­tung zukommen zu lassen, um den wei­teren Auf­ent­halt zu lega­li­sieren. Dabei sind alle Ermes­sens­spiel­räume des Auf­ent­halts­rechts aus­zu­nutzen und die Inte­gra­ti­ons­leis­tungen ange­messen zu wür­digen. Völlig unver­ständ­lich finde ich in diesem Fall auch die Hand­lungs­weise des Aus­län­der­be­auf­tragten und Vor­sit­zenden der Här­te­fall­kom­mis­sion.“

„Gemeinsam mit der SPD setzen wir BÜND­NIS­GRÜNE uns für eine bes­sere Blei­be­per­spek­tive im Frei­staat ein. Men­schen, die hier leben wollen und sich aktiv ein­bringen, sollen nicht an For­ma­lien schei­tern. Sie sind ein wert­voller Teil unserer Gesell­schaft und haben eine echte Chance ver­dient.“

Albrecht Pallas, innen­po­li­ti­scher Spre­cher der SPD-Frak­tion, sagt: 

„Die dro­hende Abschie­bung der Familie Pham/​Nguyen sorgt völlig zurecht für große Empö­rung und Ver­är­ge­rung in weiten Teilen der Bevöl­ke­rung. Nie­mand ver­steht, warum diese Familie nach 35 Jahren abge­schoben werden soll. Nie­mand ver­steht, warum Men­schen, die inte­griert sind und schon lange in Deutsch­land leben, nicht die Chance bekommen, hier auch dau­er­haft und ohne Angst vor Abschie­bungen bleiben zu können. Nie­mand ver­steht, warum die CDU nicht bereit ist, über ihren Schatten zu springen. Schon jetzt können auch säch­si­sche Behörden Ermes­sens­spiel­räume nutzen. Das sollten sie unserer Auf­fas­sung nach auch end­lich tun.

Die Ampel-Regie­rung plant, das Auf­ent­halts­recht anzu­passen. Das Bun­des­ka­bi­nett hat die Ände­rungen schon beschlossen. Jetzt noch bit­tere Fakten zu schaffen ist unmensch­lich!

Ich appel­liere an die CDU und ihren Innen­mi­nister, ihre Hal­tung zu über­denken und diese Abschie­be­praxis zu ändern.”