Natürlich wichtig. Der Einzelplan 09 (Umwelt und Landwirtschaft)

25.06.2025

Der Einzelplan 09 – Umwelt und Landwirtschaft – ist ein Haushalt unter schwierigen Bedingungen. Angesichts der angespannten Finanzlage war der Regierungsentwurf zunächst von teils drastischen Kürzungen geprägt, insbesondere im Naturschutz und bei den Umweltverbänden. Doch durch das parlamentarische Verfahren mit dem Kompromiss von CDU, SPD, Grüne und Linke ist es gelungen, zentrale Strukturen zu sichern, Kürzungen abzumildern und wichtige Akzente zu setzen. Der Etat hat ein Volumen von 697 bzw. 708 Millionen Euro für 2025 bzw 2026.

2025

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Millionen Euro

2026

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Millionen Euro

Schwerpunkte bei Umwelt und Landwirtschaft

  • Finanzierung der Landesstiftung Natur und Umwelt (ca. 9 Mio. €/Jahr)
  • Naturschutzstationen (3,4 Mio. €/Jahr) und Naturschutzehrenamt (300.000 €/Jahr)
  • Aufstockung der Förderrichtlinie Natürliches Erbe (+10 Mio. € gesamt)
  • Absicherung der Stellungnahmenarbeit der Naturschutzverbände
  • Unterstützung der Landschaftspflegeverbände (1,24 Mio. €/Jahr)

  • Digitale Infrastruktur zur Entbürokratisierung der GAP-Verfahren (29 Mio. €)
  • Kofinanzierung des EU-Schulprogramms (Obst, Gemüse und Milch für KiTa und Schule)
  • Erhalt der Regionalvermarktungsstruktur AgiL

  • Nachhaltige Bewirtschaftung durch Sachsenforst (57 Mio. €/Jahr)
  • Wiederaufforstung, Pflege von Mischwäldern, Investitionen in Forsttechnik
  • Förderung forstwirtschaftlicher Zusammenschlüsse über ELER-Mittel

Verantwortung für Klima, Natur und Zukunft

Im Zentrum stehen der Schutz der biologischen Vielfalt, die Stärkung der regionalen Landwirtschaft und eine klimaresiliente Waldbewirtschaftung. Die Landesstiftung Natur und Umwelt sowie die Naturschutzstationen erhalten verlässliche Mittel. Die Förderrichtlinie Natürliches Erbe wird deutlich aufgestockt, das Ehrenamt im Naturschutz weiterhin unterstützt. Damit bleibt ein solides Fundament für Biotopschutz, Umweltbildung und nachhaltige Landnutzung bestehen.

Simone Lang

Sprecherin für Umwelt und Landwirtschaft

„Wir sichern Prioritäten und gestalten Zukunft – auch mit begrenzten Mitteln. Das Schulobstprogramm bleibt, der Naturschutz wird gestärkt: Landestiftung, Naturschutzstationen, Ehrenamt und Verbände bleiben handlungsfähig. Biodiversität, Regionalvermarktung und AgiL gehen weiter.
Dieser Haushalt ist kein einfacher, aber er ist Ausdruck konstruktiver Zusammenarbeit über Fraktionsgrenzen hinweg – und ein gemeinsamer Erfolg für den Naturschutz, für die Landwirtschaft und für ganz Sachsen.“

Die Landwirtschaft profitiert von gezielten Investitionen in die Digitalisierung der Agrarförderung. 29 Millionen Euro stehen bereit, um die Verwaltungsverfahren im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zu vereinfachen und zu beschleunigen. Auch die Schulverpflegung wird berücksichtigt: Das EU-Schulprogramm, das zehntausende Kinder mit frischem Obst, Gemüse und Milch versorgt, wird mit Landesmitteln kofinanziert.

Im Bereich Forst bleibt die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes ein zentrales Anliegen. Der Staatsbetrieb Sachsenforst erhält jährlich rund 57 Millionen Euro für Waldpflege, Wiederaufforstung und Klimaanpassung. Forstbetriebsgemeinschaften werden weiterhin im Rahmen der ELER-Förderung unterstützt.

Besonders wichtig war es, die landwirtschaftliche Regionalvermarktung (AgiL) zu erhalten und Planungssicherheit für Umwelt- und Naturschutzverbände zu schaffen. Auch wenn nicht alle Kürzungen verhindert werden konnten, zeigt der Haushalt: Es gibt ein gemeinsames Verantwortungsgefühl für Natur, Klima und ländlichen Raum – über Fraktionsgrenzen hinweg.

Der Zusammenhalts-Haushalt 2025/26

Diese Woche schreibt der Sächsische Landtag Geschichte: Mit den Stimmen von SPD, CDU, Grünen und Linken wird der Doppelhaushalt 2025/26 verabschiedet – erstmals mit den Stimmen einer Minderheits-Koalition und der Opposition.