Chancen ergreifen und machen statt meckern: 100 Prozent für den Endspurt

15. September 2023

Am Don­nerstag hat die SPD-Land­tags­frak­tion auf ihrer Klausur in Chem­nitz ihre Schwer­punkte für das letzte Jahr der Legis­latur beschlossen.

Wir  wollen das letzte  Jahr in dieser Legis­latur nutzen, um Sachsen weiter fit für die Zukunft zu machen. Ob Ver­ga­be­ge­setz, medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung, Lehr­kräf­te­mangel oder auch die Wett­be­werbs­fä­hig­keit unserer Indus­trie. Es gibt noch viel zu tun, und zwar für die gesamte Koali­tion! Des­halb gilt: Anpa­cken und Mit­ma­chen, hier in Sachsen genauso wie in der Zusam­men­ar­beit mit dem Bund.

Der Deutsch­land-Pakt von Bun­des­kanzler Olaf Scholz ist eine große Chance, auch für Sachsen. Der Minis­ter­prä­si­dent sollte dem Angebot mit Ernst­haf­tig­keit statt mit par­tei­tak­tisch moti­viertem Kra­wall begegnen.

Der Beschluss im Wort­laut (Down­load als PDF)

CHANCEN ERGREIFEN UND MACHEN STATT MECKERN: 100 PROZENT FÜR DEN ENDSPURT!

In einem knappen Jahr – am 1. Sep­tember 2024 – wählen die Bür­ge­rinnen und Bürger in Sachsen einen neuen Landtag. Auch wenn ein großer Teil der Legis­la­tur­pe­riode schon absol­viert ist: Vor uns, vor den Abge­ord­neten des säch­si­schen Par­la­ments und den Mit­glie­dern der Staats­re­gie­rung, liegen noch 20 Pro­zent der Strecke!
Vieles haben wir in den ver­gan­genen vier Jahren erreicht:

  • Bildungs­ticket und Gemein­schafts­schulen,
  • Unter­neh­mens­an­sied­lungen und Fach­kräf­te­si­che­rung,
  • Kran­ken­haus­ge­setz und soziale Orte,
  • mehr Kita-Per­sonal und Schul­as­sis­tenz,
  • Breit­band­ausbau und Digi­ta­li­sie­rung,
  • Groß­for­schungs­ein­rich­tungen und Hoch­schul­ge­setz­no­velle.

Eins wissen wir: Abge­rechnet wird zum Schluss. Wir haben noch einiges vor, um Sachsen fit für die Zukunft zu machen. Des­halb gilt für uns im letzten Jahr der aktu­ellen Wahl­pe­riode: Wir geben 100 Pro­zent für den End­spurt!

Auch im letzten Jahr der Legis­latur ste­cken wir all unsere Kraft in die Pro­jekte,
die uns beson­ders am Herzen liegen – weil sie unser Land vor­an­bringen.

1. Mit einem neuen Vergabegesetz für fairen Wettbewerb sorgen

Das Ver­ga­be­ge­setz ist lange ver­ein­bart und muss kommen. Mit einem Ver­ga­be­min­dest­lohn und Tarif­stan­dards wird es für einen fairen Wett­be­werb und attrak­tive Arbeits­be­din­gungen in Sachsen sorgen. Nach­hal­tig­keits- und Inno­va­ti­ons­kri­te­rien werden zukunfts­fä­hige Inves­ti­tionen sichern, digi­tale Ver­fahren und Prä­qua­li­fi­ka­tion die Ver­gabe ent­bü­ro­kra­ti­sieren.

2. Die medizinische Versorgung im ganzen Land sichern

Mit der Umset­zung des 20-Punkte-Pro­gramms zur Ver­bes­se­rung der medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung in Sachsen haben wir wich­tige Wei­chen gestellt. Nun gilt es, die Kran­ken­haus­re­form für den Aufbau starker lokaler Struk­turen im länd­li­chen Raum zu nutzen und dies zu unter­stützen. Wir wollen die flä­chen­de­ckende Ein­rich­tung von Gesund­heits­zen­tren vor­an­treiben und die Aus­bil­dung von ärzt­li­chem Assis­tenz­per­sonal aus­bauen.

3. Den Lehrkräftemangel bekämpfen und die Schulen stärken

Alle Kraft in die Stär­kung der Schulen! Diese Maxime hat uns schon bei den zahl­rei­chen Maß­nahmen der ver­gan­genen Jahre geleitet. Sach­sens Schulen sollen einen wei­teren, mas­siven Ausbau der Schul­as­sis­tenz erhalten, um die Lehr­kräfte wirksam zu unter­stützen. Wir wollen, dass sich der Frei­staat bei der Kul­tus­mi­nis­ter­kon­fe­renz als Pilot­standort für das duale Lehr­amts­stu­dium anbietet. Außerdem moder­ni­sieren wir noch in dieser Legis­latur die Lehr­amts­aus­bil­dung in Sachsen: mit dem Start neuer und fle­xi­blerer Lehr­amts­stu­di­en­gänge in Chem­nitz und Leipzig sowie in Zittau/​Görlitz.

4. In die Wettbewerbsfähigkeit Sachsens investieren

Chip­her­stel­lung, Bio­tech­no­logie und Breit­band­ausbau: Sachsen inves­tiert schon viel, um seine Wett­be­werbs­fä­hig­keit auch in Zukunft zu halten und zu stärken. Wir wollen, dass neben der Auto­mo­bil­in­dus­trie, dem Maschi­nenbau und der Halb­lei­ter­fer­ti­gung auch die Solar­in­dus­trie wieder zu einem Schwer­punkt von Sach­sens inno­va­tiver Wirt­schaft wird. Wir wollen, dass Sachsen DAS Land für Elek­tro­mo­bi­lität bleibt. Deutsch­land braucht starke Stand­beine in diesen Bran­chen und Sachsen bietet das ideale Umfeld. Es ist uns des­halb wichtig, dass der Frei­staat mit der Unter­stüt­zung von Zukunfts­in­ves­ti­tionen starke indus­trie­po­li­ti­sche Signale setzt.

5. Berufliche und akademische Bildung verbinden

Nach der Novel­lie­rung des Hoch­schul­ge­setzes liegt noch ein wich­tiger Mei­len­stein vor uns: Die Grün­dung der Dualen Hoch­schule Sachsen. Mit ihr wollen wir beruf­liche und aka­de­mi­sche Bil­dung noch besser ver­binden und so mehr Gleich­wer­tig­keit und Durch­läs­sig­keit her­stellen. Denn unser Land braucht Meister und Master glei­cher­maßen, um fit für die Zukunft zu sein. In den tech­ni­schen, den infor­ma­ti­schen und den sozialen Berufen werden wir die Duale Hoch­schule zur Fach­kräf­te­quelle Nummer eins für den säch­si­schen Mit­tel­stand und die länd­li­chen Regionen ent­wi­ckeln.

6. Für mehr sozialen Zusammenhalt sorgen

Mit dem Gleich­stel­lungs­ge­setz und dem Inte­gra­ti­ons­ge­setz werden wir noch zwei wich­tige Vor­haben zur Ver­bes­se­rung von Teil­habe und Chan­cen­ge­rech­tig­keit über die Ziel­linie bringen. Mit einer schnellen Inte­gra­tion in den Arbeits­markt tragen Zuwan­derer zur Arbeits­kräf­te­si­che­rung bei.
Bei der Novel­lie­rung des Blau­licht­ge­setzes stärken wir beson­ders die Belange des Bevöl­ke­rungs­schutzes und des Ret­tungs­dienstes.

7. Unsere Demokratie und den Rechtsstaat schützen

Mit dem Gesetz zur Ver­fas­sungs­treue im öffent­li­chen Dienst sorgen wir für ver­läss­liche demo­kra­ti­sche Struk­turen im Staats­dienst und mit der Wei­ter­ent­wick­lung des Gesamt­kon­zepts gegen Rechts­extre­mismus machen wir Staat und Zivil­ge­sell­schaft wider­stands­fä­higer gegen Demo­kra­tie­feinde.

Die Her­aus­for­de­rungen für Sachsen, Deutsch­land und Europa sind groß. Des­halb gilt: Anpa­cken und Mit­ma­chen, hier in Sachsen genauso wie in der Zusam­men­ar­beit mit dem Bund. Wir Sozi­al­de­mo­kra­tinnen und Sozi­al­de­mo­kraten sind uns sehr bewusst, welche Erwar­tungen die Men­schen im Land an eine gute, ver­läss­liche und zukunfts­ge­rich­tete Regie­rungs­ar­beit haben.

Der Bund hat mit dem Wachs­tums­chan­cen­ge­setz, den Vor­schlägen zur Ent­bü­ro­kra­ti­sie­rung und zum beschleu­nigten Ausbau der Erneu­er­baren Ener­gien wich­tige Eck­punkte auf den Tisch gelegt, um den Mit­tel­stand, das Hand­werk und die Indus­trie zu stärken. Bei der Umset­zung müssen die Länder und Kom­munen ins Boot, damit die Ziele erreicht werden können. Nur gemeinsam wird es gelingen, die not­wen­digen Geset­zes­än­de­rungen und Inves­ti­tionen schnell und ziel­genau auf den Weg zu bringen. Des­halb braucht es den von Bun­des­kanzler Olaf Scholz ins Leben geru­fenen Deutsch­land-Pakt.

Der Deutsch­land-Pakt ist eine große Chance, auch für Sachsen. Der Minis­ter­prä­si­dent sollte dem Angebot mit Ernst­haf­tig­keit statt mit par­tei­tak­tisch moti­viertem Kra­wall begegnen. Wir wollen, dass der Frei­staat Sachsen ein ver­läss­li­cher Partner bei der Moder­ni­sie­rung unseres Landes, der Stär­kung unserer Wett­be­werbs­fä­hig­keit und der Siche­rung der sozialen Grund­lagen unserer Gesell­schaft wird. Und eins ist klar: Ein sol­cher Pakt, der auf Augen­höhe geschlossen wird, der bindet beide Seiten. Nicht nur der Bund, auch Sachsen muss seinen Teil bei­tragen, um Wirt­schaft, Arbeit und Bil­dung wir­kungs­voll zu för­dern. Andere Bun­des­länder inves­tieren gerade sehr mutig und lang­fristig in die Trans­for­ma­tion der Wirt­schaft, in bes­sere Bil­dung, eine flä­chen­de­ckende Gesund­heits­ver­sor­gung und sichere Arbeit. Wäh­rend anderswo Minis­ter­prä­si­den­tinnen und Minis­ter­prä­si­denten vor­an­gehen, werden Sach­sens Chancen von Teilen der Regie­rung aus­ge­bremst, schlecht­ge­redet und schlicht liegen gelassen. Machen statt meckern, das ist das Gebot der Stunde, denn vor dieser Koali­tion liegt ein ent­schei­dendes Jahr für Sach­sens Zukunft.