Friedel: Die Bildungsempfehlung bedeutet Wahlfreiheit

6. Februar 2020

Am mor­gigen Freitag erhalten rund 36.000 Viert­klässler in Sachsen ihre Bil­dungs­emp­feh­lung. Bereits zum dritten Mal gilt dabei: Die Bil­dungs­emp­feh­lung ist nicht ver­bind­lich, son­dern lässt den Eltern Wahl­frei­heit. Bei ihnen liegt die Letzt­ent­schei­dung.

„Die Zahlen der ver­gan­genen Jahre zeigen, dass die Eltern sehr ver­ant­wor­tungs­voll ent­scheiden”, so unsere Bil­dungs­expertin Sabine Friedel. „Der vor der Schul­ge­setz­än­de­rung befürch­tete Ansturm auf die Gym­na­sien blieb nicht nur aus. Mit der Stär­kung der Ober­schulen haben wir viel­mehr eine Trend­um­kehr geschafft: Im ver­gan­genen Schul­jahr ent­schieden sich schon 16 Pro­zent der Schüler trotz Gym­na­si­al­emp­feh­lung für den Besuch einer Ober­schule.“

„Die Gründe hierfür sind viel­fältig“, so Friedel weiter. „Die Ober­schule ist eine Schule vor Ort mit kurzem Schulweg, inten­siver Berufs­ori­en­tie­rung und flä­chen­de­ckender Schul­so­zi­al­ar­beit. Viele Ober­schulen werden durch bin­nen­dif­fe­ren­zierten Unter­richt schon heute den ein­zelnen Schü­lern besser gerecht, haben viel­fäl­tige Ganz­tags­an­ge­bote und arbeiten oft mit der lokalen Wirt­schaft zusammen. Nicht zuletzt besteht die Mög­lich­keit, im Anschluss an die Ober­schule am Beruf­li­chen Gym­na­sium das Abitur zu erwerben und so für die Fülle des Lern­stoffs ein Jahr mehr Zeit zu haben. Das ist ein attrak­tives Angebot.“

„Mit der Umset­zung des Volks­an­trages werden wir künftig das län­gere gemein­same Lernen in ganz Sachsen ermög­li­chen. Damit setzen wir den schon vor drei Jahren ein­ge­schla­genen Weg fort: ‚Eine Schule für alle’ – ganz gleich, ob sie nun Gemein­schafts­schule oder Ober­schule+ heißt – nimmt den Druck der ver­frühten Ent­schei­dung von Eltern und Kin­dern. So schaffen wir eine Schul­kultur, in der nicht Noten und Nach­kom­ma­stellen, son­dern tat­säch­lich Bil­dung und Per­sön­lich­keits­bil­dung im Zen­trum stehen.”