Friedel: Die aktuellen Signale des Haushaltsentwurfs für den Bildungsbereich sind falsch: Die Bildungsstrategie muss fortgesetzt werden

22.09.2022

Bei der heutigen Aktuellen Debatte der SPD-Fraktion „Klarer Kurs statt Bildungsnotstand: Mit Strategie und Kreativität Kitas stärken und Schulen entwickeln” ging Sabine Friedel, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, in die Debatte. Sie blickte dabei auch zurück auf die gestrige Bildungskundgebung „Raus aus dem Bildungsnotstand!“ vor dem Sächsischen Landtag:

„Die Lehrkräfte, Erzieher:innen, Eltern, Schüler:innen und Gewerkschaften, die am gestrigen Tag laut- und meinungsstark vor dem Landtag demonstrierten, haben Recht: Wir haben einen großen Personalmangel in unseren Kitas und Schulen. Das ist zwar noch kein Bildungsnotstand. Aber ich verstehe die Angst davor. Denn die aktuellen Signale des Haushaltsentwurfs der Staatsregierung sind falsch. Sie bedeuten eine Abkehr von der bisherigen Strategie des Personalausbaus im Bildungsbereich. Das wäre falsch”, betont die SPD-Bildungsexpertin.

„Die SPD-Fraktion setzt sich dafür ein, dass die langfristige Strategie im Bildungsbereich fortgesetzt wird: Mehr Stellen, mehr Fachkräfte und mehr Unterstützung durch Assistenz. Es braucht einen klaren Kurs für die Bildung, das gilt auch und insbesondere für den neuen Doppelhaushalt ”, so Friedel. Das bedeutet für sie mit Blick auf die frühkindliche und schulische Bildung:

„In den letzten Jahren haben wir die Qualität der frühkindlichen Bildung und die Arbeitsbedingungen der Erzieher:innen stetig verbessert: Absenkung des Betreuungsschlüssels, Einführung von Vor- und Nachbereitung, Stärkung von Ausbildung und berufsbegleitender Qualifizierung. Kontinuierlich und Schritt für Schritt voranzukommen, war und ist uns als SPD-Fraktion sehr wichtig. Mit frühkindlicher Bildung wird schließlich das Fundament für den späteren schulischen Erfolg gelegt.”

„Gerade deshalb sind die im Haushaltsentwurf vorgesehenen Kürzungen im Kitabereich das falsche Signal. Ganz im Gegenteil: Hier müssen wir mit Hilfe der Gute-Kita-Gesetz-Mittel vom Bund unsere Strategie auch künftig fortsetzen. Zudem sollte die demografische Dividende im Kita-Bereich für Verbesserungen genutzt werden. Es ist jetzt an der Zeit, dass der Einstieg in die Kompensation von Fehlzeiten, die durch Krankheit und Weiterbildung entstehen, kommt. So machen wir das Kita-System krisenfest und bauen eine Personalreserve auf.”

„Auch bei der schulischen Bildung muss die bisherige Strategie fortgesetzt werden, denn in den letzten Jahren hat sich viel zum Positiven gewendet: der Stellenmangel wurde beseitigt, die Studienplätze erhöht, die Bezahlung verbessert, die Attraktivität des Referendariats im ländlichen Raum durch finanzielle Anreize gesteigert und der Seiteneinstieg durch Qualifizierung ermöglicht. Dieser Weg muss fortgesetzt, Fehler der Vergangenheit sollten nicht wiederholt werden. Mehr Bildungsqualität an den Schulen bedeutet für die SPD-Fraktion: Endlich mehr Mut, Schule neu zu denken. Wir brauchen schlanke Lehrpläne, weniger Stofffülle und mehr praktisches Lernen. Damit werden die Lehrkräfte entlastet und die Schüler:innen besser für das Leben gerüstet.”

Mehr zu den Bildungsideen der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag: https://2019-2024.spd-fraktion-sachsen.de/gute-bildung/


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