Friedel: Die Azubis von heute sind unsere Fachkräfte von morgen – Junge Leute brauchen Übernahmeperspektiven

6. Januar 2023

Den heute vom DGB Sachsen vor­ge­stellten Aus­bil­dungs­re­port Sachsen 2022 kom­men­tiert Sabine Friedel, bil­dungs­po­li­ti­sche Spre­cherin der SPD-Frak­tion im Säch­si­schen Landtag:

„Die Azubis von heute sind unsere Fach­kräfte von morgen, die es in Sachsen zu halten gilt. Damit das gelingt, benö­tigen junge Leute mehr Sicher­heit. Um die duale Aus­bil­dung zu stärken, braucht es daher eine Über­nah­me­per­spek­tive. Denn der Report zeigt deut­lich, dass die Zahlen zu unklaren Per­spek­tiven zu hoch sind. Hieran gilt es, gemeinsam in der Fach­kräf­te­al­lianz zu arbeiten.

„Die schu­li­sche Berufs­ori­en­tie­rung leistet einen wich­tigen Bei­trag zur Berufs­wahl, wenn sie pra­xis­ori­en­tiert, nah an der Lebens­wirk­lich­keit und in den Schul­alltag ein­ge­bunden ist. Die Ver­ste­ti­gung der Praxisberater:innen an den Ober­schulen, aber auch die Ein­rich­tung von Jugend­be­rufs­agen­turen sind hierfür wich­tige Bau­steine. Daran muss ange­knüpft werden. In Zukunft sind wei­tere Anstren­gungen bei der Berufs­ori­en­tie­rung an Gym­na­sien zu unter­nehmen. Der 2017  neu ein­ge­rich­tete Grund­kurs ‚Auf dem Weg ins Berufs­leben‘ kann hierzu einen Bei­trag leisten.“

„In den kom­menden beiden Jahren werden über 90 Mil­lionen Euro aus EU- und Lan­des­mit­teln bereit­stehen, um Berufs­schulen zu moder­ni­sieren. Mit zeit­ge­mäßer, digi­taler und arbeits­platz­naher Aus­stat­tung wird so für bes­sere Lern­be­din­gungen, auch in neuen Berufs­fel­dern, gesorgt.“

„Auch mit Blick auf den Aus­bil­dungs­re­port bleibt unsere grund­sätz­liche For­de­rung: Die Schule muss sich stärker an der Lebens­wirk­lich­keit und an den Anfor­de­rungen im Erwach­se­nen­alter aus­richten. Junge Men­schen sollen in die Lage ver­setzt werden, ein gutes und zufrie­denes Leben eigen­ver­ant­wort­lich und in sozialer Gemein­schaft führen zu können. Des­halb braucht es eine breit ange­legte (nicht tiefe) Bil­dung. Und das heißt: Mehr Fächer­ver­bin­dung, mehr Pro­jekte, mehr prak­ti­sches Lernen. Die Reform ‚Bil­dungs­land Sachsen 2030‘ darf nicht weiter auf die lange Bank geschoben werden.“

Der Aus­bil­dungs­re­port Sachsen 2022 findet sich hier: https://​sachsen​.dgb​.de/​-​/​TwS

 

Foto: Adobe Stock I auremar