Sabine Friedel, stellvertretende Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, zum Ausbildungsjahr 2022/2023 und dem gestiegenen Interesse an einer dualen Ausbildung im Handwerk:
„Die mit der Schulgesetznovelle in 2017 ergriffenen Maßnahmen zur Stärkung der Oberschule tragen Früchte“, resümiert Friedel mit Blick auf das gestiegene Interesse für eine duale Ausbildung im Handwerk. „Die Oberschule ist praxisnah und oft mit einem kurzen Schulweg verbunden. Wir sehen seit einigen Schuljahren, dass sich mehr Schülerinnen und Schüler mit einer Bildungsempfehlung für das Gymnasium an einer Oberschule anmelden.“
Die ausgebaute Berufsorientierung und ein Praxisberater an jeder Oberschule unterstützen die Schülerinnen und Schüler auf dem Weg in den Beruf. Durch verschiedene Praktika können sich die Oberschülerinnen und Oberschüler frühzeitig orientieren und schauen, ob ein Handwerksberuf das richtige ist.
„Die Oberschulen profitieren vom aufgebauten Assistenzsystem und den Kooperationen mit der beruflichen Praxis bspw. im Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT. Diesen Weg wollen wir fortsetzen: mehr Schulassistenz zur Unterstützung der Lehrkräfte, Schulsozialarbeit und Praxisberatung an jeder Schule.“
„Aber natürlich gehören auch ausreichend grundständig ausgebildete Lehrkräfte dazu. Deshalb ist es wichtig, dass der Modellstudiengang Primarstufe plus an der TU Chemnitz zeitnah an den Start geht. Und wer das Handwerk sowie die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung stärken will, der sichert langfristig ein wohnortnahes Schulnetz. Das längere gemeinsame Lernen an der Oberschule+ und Gemeinschaftsschule bietet hierfür ideale Gelingensbedingungen.“
Hintergrund:
Laut Sächsischem Handwerkstag kamen bis Ende Juni 2022 2.785 Neu-Lehrverträge für das Ausbildungsjahr 2022/2023 zustande; das sind 188 (+ 7,2 Prozent) mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. Damit setzt sich der seit vorigem Jahr wieder zu beobachtende Aufwärtstrend bei Neu-Lehrverträgen im Handwerk fort.