Die Bildungswissenschaft weiß es schon lang und auch viele Schulen bundesweit machen ganz praktisch die Erfahrung: Das Lernen im rhythmisierten Ganztag ist für Kinder der beste Weg, um Schulerfolg, die Entwicklung persönlicher Kompetenzen und das Erleben sozialer Beziehungen gewinnbringend miteinander zu verbinden.
Und nicht zuletzt auch der erfolgreichste Weg, um Bildungschancen für alle gerecht zu gestalten.
Auch wenn Sachsen in Sachen „Ganztagsangebote“ recht gut unterwegs ist: Der Weg zum rhythmisierten Ganztag, in dem sich Unterricht, selbständiges Lernen und Freizeit zu einem organischen Ganzen verbinden, ist noch nicht flächendeckend gegangen. Dabei ist Vielen eigentlich klar: Erzieher*innen und Lehrkräfte über den Tag verteilt am Lern- und Spielrhythmus der Kinder ausgerichtet im Team gute Bildung machen zu lassen, ist für alle Beteiligten ein großer Gewinn.
Doch in der praktischen Umsetzung stellt die Grenze zwischen Grundschule und Hort eine wesentliche Hürde dar, die es zu beseitigen gilt.
Vor diesem Hintergrund wird oft debattiert, ob der Hort nicht von der kommunalen auf die Landesebene geholt werden sollte, damit auch die Erzieher*innen beim Land angestellt wären. Doch eine solche organisatorische Neuaufstellung wäre eine Mammutaufgabe, die viel Energie bindet und deren Umsetzung nicht nur mit Vorteilen verbunden ist, sondern auch handfeste Nachteile mit sich bringen kann.
Wir sind überzeugt davon, dass sich viele Hürden auch ohne diese große Lösung beseitigen lassen und möchten das ausprobieren: Im Haushalt haben wir deshalb finanzielle Mittel für ein Pilotprojekt eingestellt: Für die „Ganztagspiloten“. Der Freistaat Sachsen trägt für die Grundschulkinder vier Jahre lang die Hortgebühren, so dass die organisatorische Schranke zwischen Schul- und Hortbetrieb beseitigt und ein gebundenes Ganztagskonzept umgesetzt werden kann. Die Mittel reichen für rund 40 Grundschulklassen, die so ab dem Schuljahr 2022/23 zu „Ganztagspiloten“ werden; das Projekt wird außerdem wissenschaftlich begleitet.
Online-Gesprächsrunde
Mittwoch, 7. Juli 2021 um 17:00 Uhr
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Anmeldung
Sabine Friedel
ist seit Anfang 2020 parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Landtagsfraktion.
Sie gehört seit 2009 dem Sächsischen Landtag an und ist zudem bildungspolitische Sprecherin der Fraktion.