Hanka Kliese zur Gender Pay Gap-Studie

8. Juni 2022

Heute hat das Säch­si­sche Minis­te­rium für Justiz und für Demo­kratie, Europa und Gleich­stel­lung die aktua­li­sierte Gender Pay Gap-Studie Lohn­un­ter­schiede in Sachsen in Zeiten der Corona-Pan­demie” vor­ge­stellt. Hanka Kliese, stell­ver­tre­tende Vor­sit­zende und gleich­stel­lungs­po­li­ti­sche Spre­cherin der SPD-Frak­tion im Säch­si­schen Landtag, führt mit Blick darauf aus:

„Die geschlechts­spe­zi­fi­sche Lohn­lücke liegt in Sachsen wei­terhin unter dem Bun­des­durch­schnitt. An der Situa­tion hat die Corona-Pan­demie, anders als befürchtet, nichts geän­dert. Für die SPD-Frak­tion steht mit Blick auf die Zahlen jedoch fest: Die Lohn­lücke zwi­schen Frauen und Män­nern muss in Gänze ver­schwinden. Wir wollen diese Unge­rech­tig­keit besei­tigen, denn Frauen haben ein Recht auf Mehr. Die Grund­be­din­gung dafür: gleiche Löhne für gleiche und gleich­wer­tige Arbeit.”

„Ein Schritt in die rich­tige Rich­tung ist die Erhö­hung des Min­dest­lohns ab 1. Oktober 2022 auf 12 Euro. Das bedeutet für viele Frauen in Sachsen eine Gehalts­er­hö­hung,  da sie häu­figer im Nied­rig­lohn­be­reich arbeiten. Der Min­dest­lohn ist dabei nur ein Schritt, durch den die Lohn­lücke weiter abge­baut werden kann, min­des­tens genauso wichtig sind Tarif­ver­träge in mög­lichst vielen Unter­nehmen. Der Frei­staat kann an der Stelle durch ein modernes Ver­ga­be­ge­setz einen Bei­trag leisten.”

„Auch ein starkes säch­si­sches Gleich­stel­lungs­ge­setz wird dazu bei­tragen, den Gender Pay Gap in Sachsen weiter abzu­bauen. Frauen müssen mehr Chancen erhalten, in Füh­rungs­po­si­tionen zu wech­seln. Nur so kann die Lohn­lücke lang­fristig geschlossen werden. Dem öffent­li­chen Dienst in Sachsen kommt hier eine Vor­bild­wir­kung für pri­vate Unter­nehmen und die Wirt­schaft zu.”

„Die Corona-Krise traf Frauen und Männer unter­schied­lich und ver­stärkte Ungleich­heiten. Zum einen hat sich dadurch für viele Frauen ihre Ein­kom­mens­si­tua­tion noch weiter ver­schärft, ins­be­son­dere von den­je­nigen, die im Nied­rig­lohn­sektor tätig oder allein­er­zie­hend sind. Zum anderen trifft dieser Befund auch auf den Gesund­heits­be­reich zu. Meh­rere Stu­dien nehmen die Frau­en­ge­sund­heit in der Corona-Pan­demie in den Blick und zeigen die Belas­tungen auf. Darauf müssen wir den poli­ti­schen Blick lenken und frau­en­spe­zi­fi­sche Ange­bote schaffen.”

 

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