Henning Homann, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, zur Diskussion über E-Mobilität in Sachsen:
„Sachsen ist Autoland. Sachsen bleibt Autoland. Wir bauen in Sachsen die Autos der Zukunft. Dafür setzen wir auf Elektromobilität. Das ist eine echte sächsische Erfolgsgeschichte. Auf das Geleistete können die Arbeiterinnen und Arbeiter in den Werken der Autohersteller und der Zulieferer stolz sein. Sie haben die Herausforderung angenommen. Sie haben sich weiterqualifiziert und auf die neue Technologie eingelassen. Dafür bin ich ihnen, dafür ist ihnen das Industrieland Sachsen, dankbar. Den größten Fehler, den die Politik jetzt machen könnte, wäre, den Innovationsprozess nicht weiter zu fördern oder gar schlecht zu reden.
Jetzt den Abgesang auf das E-Auto anzustimmen, ist substanz- und verantwortungslos. Wer das tut, erweist den Beschäftigten und der sächsischen Industrie einen Bärendienst. Die E-Mobilität erfährt seit Jahren großen und wachsenden Zuspruch bei den Kundinnen und Kunden sowie der Automobilindustrie selbst. Weltweit geht schlicht kein Weg dran vorbei. Entscheidend wird sein, dass auch in Deutschland bezahlbare Autos gebaut werden. Hier muss auch Volkswagen seinem Namen gerecht werden!
Wenn wir von Transformation reden, dann wissen wir, dass es dabei auch mal schwierig wird, mal ein Schritt zurück gemacht werden muss, um zwei nach vorn zu kommen. Deswegen müssen wir die Unternehmen und Beschäftigten beim Prozess unterstützen. Denn es steht außer Frage, dass sich ganze Wirtschafts- und Industriezweige gerade neu ordnen müssen. Daher haben wir auch den Transformationsprozess der Automobilindustrie seit Jahren eng begleitet. Auch jetzt steht insbesondere unser Wirtschaftsminister Martin Dulig in einem engen Austauschprozess mit dem Management und dem Betriebsrat von VW.
Es geht jetzt konkret darum, dass 269 befristete Verträge im VW-Werk in Zwickau nicht verlängert wurden. Das sehe ich, genauso wie Gewerkschaft und Betriebsrat, sehr kritisch. In Zeiten des Fachkräftemangels ist diese Entscheidung nicht nachvollziehbar. Wer heute Fachkräfte hat, sollte diese halten. Ich erwarte, dass den Kolleginnen und Kollegen, deren Verträge jetzt nicht verlängert wurden, innerhalb des VW-Konzerns andere Perspektiven angeboten werden.”
Foto: Stockwerk-Fotodesign (Adobe Stock)