Impflücken schließen – Impfbereitschaft erhöhen

27. Februar 2015

impfen

Vor dem Hin­ter­grund der aktuell ver­mehrt auf­tre­tenden Masern-Erkran­kungen und der For­de­rung, eine all­ge­meine Impf­pflicht ein­zu­führen, beab­sich­tigen die Gesund­heits­po­li­tiker der Koali­ti­ons­frak­tionen von CDU und SPD, die Impf­be­reit­schaft in Sachsen auf den Prüf­stand zu stellen.

Dagmar Neu­kirch, Par­la­men­ta­ri­sche Geschäfts­füh­rerin und gesund­heits­po­li­ti­sche Spre­cherin der SPD-Frak­tion im Säch­si­schen Landtag, sagt dazu:

„Impfen ist Pflicht. Eine mora­li­sche auf jeden Fall. Über eine gesetz­liche sollte man spre­chen, aber  keine über­stürzten Ent­schei­dungen treffen. Was es vor allem braucht, sind noch weiter ver­bes­serte Infor­ma­tionen und Auf­klä­rung, sodass den Men­schen mög­liche Ängste genommen werden. Dabei sollten beson­ders die Ärz­tinnen und Ärzte die Chancen bekommen, Impflü­cken leichter zu erkennen und zu beheben. Beson­ders im Erwach­se­nen­alter. Eine Mög­lich­keit dazu wäre, den Impf­status auf der Gesund­heits­karte zu spei­chern.“

Dazu erklärt Oliver Wehner, gesund­heits­po­li­ti­scher Spre­cher der CDU-Frak­tion des Säch­si­schen Land­tages:

„Die aktu­elle Dis­kus­sion um eine all­ge­meine Impf­pflicht in Deutsch­land sollte nach­hal­tiger geführt werden. Ein ein­fa­ches ‚Ja‘ zur Ein­füh­rung einer Impf­pflicht ließe sich sowieso nicht so schnell umsetzen. Ein Ein­griff in die Per­sön­lich­keits­rechte muss dezi­diert abge­wogen werden. Ich bin froh dar­über, dass in Anbe­tracht der der­zei­tigen Masern-Dis­kus­sion viele Eltern sen­si­bi­li­siert werden, den Impf­schutz ihrer Kinder zu über­prüfen. Sollte sich aller­dings auf Dauer eine Durch­imp­fungs­rate von unter 90 Pro­zent ein­stellen, sehe ich eine Impf­pflicht für Kinder in Gemein­schafts­ein­rich­tung als rich­tigen Schritt zu mehr Gesund­heit in Sachsen. Aber ins­be­son­dere ist die abneh­mende Durch­imp­fungs­rate unter Erwach­senen ein Pro­blem, dem wir uns widmen werden.“

Die Regie­rungs­ko­ali­tion beab­sich­tigt dazu einen gemein­samen Antrag in den Landtag ein­zu­bringen.