Damit jüdisches Leben da ist, wo es sein sollte: In der Mitte unserer Gesellschaft

8. November 2023

Zur aktu­ellen Debatte „Soli­da­rität mit Israel – jüdi­sches Leben in Sachsen schützen” erklärt unsere stell­ver­tre­tende Vor­sit­zende der SPD-Frak­tion, Hanka Kliese:

„Der 7. Oktober 2023 war eine Zäsur. Ein bru­taler Angriff auf jüdi­sches Leben, der tau­senden Men­schen das Leben gekostet hat. Ein Angriff, den es so seit dem Holo­caust nicht mehr gegeben hat und auch ‘Nie wieder’ geben sollte.“ 

„Das Ver­spre­chen ‘Nie wieder’ ist schwer zu halten, denn es ist ein poli­ti­sches Ver­spre­chen, was jedoch die Unter­stüt­zung der gesamten Gesell­schaft braucht. Diese gesell­schaft­liche Äch­tung von Anti­se­mi­tismus fällt jedoch oft zu leise aus. Wir dürfen aber nicht weg­sehen, wenn nun auch in Deutsch­land Men­schen aus­ge­grenzt oder bedroht werden, nur weil sie Juden sind.“

Es ist an uns allen dafür zu sorgen, dass sich Jüdinnen und Juden in Sachsen sicher fühlen können. Dass sie hier ein sicheres Zuhause haben. Wir müssen uns gegen jede Form von Anti­se­mi­tismus stark­ma­chen. Durch mehr Bil­dung, mehr Auf­klä­rung und mehr sicht­bares jüdi­sches Leben in unseren Städten. Das ist die his­to­ri­sche Ver­ant­wor­tung, die wir tragen. Damit jüdi­sches Leben da ist, wo es sein sollte: In der Mitte unserer Gesell­schaft.“

„Aber ich möchte diesen Bei­trag mit etwas Posi­tivem beenden, mit einer Vision. Dafür möchte ich sehr gerne Rabbi Akiva Wein­garten zitieren:

„Wir müssen das jüdi­sche Leben hier zu einem Teil der Nor­ma­lität machen, wir brau­chen jüdi­sche Schulen, wir brau­chen ein jüdi­sches Jugend­zen­trum, ein jüdi­sches Kul­tur­zen­trum, ein Alters­heim, koschere Restau­rants, einen koscheren Super­markt und alles, was zum jüdi­schen Leben gehört. Jüdi­sches Leben war früher Teil des all­ge­meinen Lebens in Dresden, es wurde durch die NS-Zeit beendet und ohne einen aktiven Wie­der­aufbau des jüdi­schen Lebens werden wir es nicht wieder haben. Wir müssen Dresden zu einem Symbol dafür machen, wie junges, aktives jüdi­sches Leben in Deutsch­land wachsen und blühen und wieder Teil der Nor­ma­lität werden kann.“