Friedel: Von künstlicher Intelligenz sollen alle profitieren

30.09.2021

Sabine Friedel, Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, am Donnerstag in der Aktuellen Debatte „Künstliche Intelligenz – Sachsens Potenzial für eine erfolgreiche Zukunft nutzen“:

„Allein die Arbeitszeit- und Produktivitätsgewinne, die Automatisierung und Künstliche Intelligenz erzeugen, eröffnen uns vielversprechende Perspektiven“, so Sabine Friedel zu den Chancen der neuen Technologie. Aufgabe des Staates ist es, einen Teil der Gewinne für die öffentliche Sache nutzbar zu machen – für soziale Sicherheit, für umfassende Bildung, für Klimaschutz und Wissenschaft. Hier lauten die Stichworte natürlich Digitalsteuer und Vermögenssteuer – und ich bin sehr froh, dass in beiden Punkten Olaf Scholz eine ganz neue Dynamik in die Debatte gebracht hat.“

Foto: putilov_denis | Adobe Stock

„Automatisierungs-Gewinne eröffnen uns die Chance, Arbeitszeit weiter zu verkürzen und so den Menschen mehr Zeit für das Leben jenseits der Arbeit zu verschaffen: Für Familie, für Kultur, für Bildung und Weiterentwicklung, für soziales Engagement und demokratische Beteiligung. Sie eröffnen uns die Chance, Arbeitszeit in personalintensive und regionale Wertschöpfung zu verlagern, indem maschinelle Arbeit besteuert und menschliche Arbeit von Steuern befreit wird – das würde dem heimischen Handwerk oder der ökologischen Tier- und Landwirtschaft einen völlig neuen Markt- und Stellenwert verleihen und den nachhaltigen Umbau unserer Gesellschaft voranbringen. Und Automatisierungs-Gewinne eröffnen uns die Chance, Arbeit neu zu verteilen und die soziale Arbeit massiv auszuweiten: Kinderbetreuung, Schule und Bildung, Pflege und Gesundheitsversorgung, kulturelle und soziale Arbeit könnten auf ein völlig neues Niveau gebracht werden.“

„Wenn Künstliche Intelligenz nicht nur dazu führt, dass mir Unternehmen personalisierte Werbung anbieten können, sondern auch dazu, dass wir beispielsweise Verwaltungsprozesse gut durchdigitalisieren, wenn dadurch nur fünf Prozent der Stellen im öffentlichen Dienst nicht mehr für Büro- und Bildschirmarbeit gebraucht, sondern als Lehrerstellen eingesetzt werden können  und wenn es dadurch gelingt, genügend Lehrkräfte zu haben, um wenigstens einen Teil der vor zwanzig Jahren in den ländlichen Räumen geschlossenen Schulen wiederzueröffnen – dann hat sich diese Sache mit der Künstlichen Intelligenz richtig gelohnt, denn dann profitieren alle Menschen davon.“