Ausweitung der Kindkranktage entlastet Familien in Sachsen

18. Januar 2021

+++ Entlastung der Familien +++ Home-Office ermöglichen +++ Kinderarmut in den Blick nehmen +++

Simone Lang, fami­li­en­po­li­ti­sche Spre­cherin der SPD-Land­tags­frak­tion, am Montag zur Bera­tung des Bun­des­rats zur Aus­wei­tung der Kind­krank­tage:

Die Aus­wei­tung des Kin­der­kran­ken­geldes gibt den Fami­lien in Sachsen Sicher­heit. Das war drin­gend not­wendig, denn die berufs­tä­tigen Eltern müssen ent­lastet werden. Home-Schoo­ling, Home-Office und die Betreuung von kleinen Kin­dern ist auf Dauer nicht ver­einbar. Um Eltern in der Corona-Zeit besser zu unter­stützen, wird der Anspruch auf Kin­der­kran­ken­tage ver­dop­pelt und aus­ge­weitet. Ins­be­son­dere allein­er­zie­hende Eltern sind der­zeit stark belastet, sie brau­chen drin­gend mehr Sicher­heit.“

„Die Höhe des Kin­der­kran­ken­geldes beträgt in der Regel 90 Pro­zent des aus­ge­fal­lenen Net­to­ar­beits­ent­gelts. Das belastet unsere Fami­lien in Sachsen natür­lich finan­ziell sehr. Für den­je­nigen Fami­lien, bei denen jeder Euro im Geld­beutel zählt, kann das auf Dauer keine Lösung sein. Auch werden erst die nächsten Wochen und Tage zeigen, ob die zusätz­li­chen Kind­krank­tage für das Jahr aus­rei­chen werden. An dieser Stelle sollten wir wei­terhin die Mög­lich­keit in Betracht ziehen, über eine echte Aus­wei­tung der Urlaubs­tage nach­zu­denken. Ein Vor­schlag lag dazu von der SPD bereits Ende letzten Jahres auf Bun­des­ebene auf dem Tisch. Auch über andere Mög­lich­keiten zur Ent­las­tung der Fami­lien muss auf Bundes- und Lan­des­ebene, je nach pan­de­mi­scher Lage, nach­ge­dacht werden.“

„Was ich in puncto Ver­ein­bar­keit von Familie und Beruf der­zeit nicht ver­stehen kann: Viele Eltern müssen leider immer noch ins Büro, obwohl dies nicht immer nötig ist. Die Arbeit­ge­be­rinnen und Arbeit­geber sollten an dieser Stelle drin­gend umdenken. Die Gesund­heit der Mit­ar­bei­te­rinnen und Mit­ar­beiter sollte im Mit­tel­punkt stehen. Mich ärgert es, wenn dafür von Seiten der Arbeit­ge­be­rinnen und Arbeit­geber nicht mehr getan wird.“

„Auf Bun­des­ebene muss zudem drin­gend eine Rege­lung für Fami­lien gefunden werden, die übli­cher­weise staat­liche Unter­stüt­zung für das Schu­lessen ihrer Kinder erhalten. Diese Unter­stüt­zung ent­fällt seit Schlie­ßung der Schulen. Das zeigt mir wieder einmal deut­lich: Wir müssen Kin­der­armut gerade in diesen Zeiten ver­stärkt in den Blick nehmen. Das gilt auch über Corona hinaus! Ins­be­son­dere das Bildungs­ticket wird hier in Sachsen eine wei­tere wich­tige Unter­stüt­zung sein. Zudem gilt es, das Lan­des­er­zie­hungs­geld auf Allein­er­zie­hende aus­zu­weiten. Und auch die Kita-Bei­träge müssen stabil bleiben. Die Kin­der­be­treuung muss bezahlbar sein, lang­fristig sogar kos­ten­frei. Daran darf Corona nichts ändern. Zugleich müssen wir per­spek­ti­visch radi­ka­lere Schritte auf Bun­des­ebene gehen, um die Kinder aus der Armuts­falle zu holen. Und genau das kann nur mit einer Kin­der­grund­si­che­rung gelingen.“

 

Hin­ter­grund:

 

Medi­en­in­for­ma­tion von Arbeits­mi­nister Martin Dulig: https://​www​.medi​en​ser​vice​.sachsen​.de/​m​e​d​i​e​n​/​n​e​w​s​/​2​4​5​619