Klarer Plan zur weiteren schrittweisen Verbesserung der frühkindlichen Bildung

03.02.2021

„Sachsen hat seit fünf Jahren einen klaren Plan zur schrittweisen Verbesserung der frühkindlichen Bildung. Dabei haben wir alle drei Akteure im Blick: Die pädagogischen Fachkräfte, die Kinder und die Eltern“, so Sabine Friedel in  der von der SPD-Landtagsfraktion beantragten Aktuellen Debatte.

Friedel weiter: „Unser Konzept sorgt für eine ausgewogene Balance dieser drei Bereiche.

  1. Fachkräfte: Wir haben in den letzten Jahren viel für eine hohe Qualifikation der pädagogischen Fachkräfte getan, beispielsweise mit dem FSJ Pädagogik, mit der Qualifizierung der Kindertagespflege und zuletzt mit der kostenfreien Erzieherausbildung. Im nächsten Schritt wollen wir zum einen die berufsbegleitende Ausbildung stärken und zum anderen die Praxisanleitung verbessern. So gewinnen wir mehr pädagogische Fachkräfte.
  2. Kinder: Wir haben mit dem verbesserten Betreuungsschlüssel und der Vor- und Nachbereitungszeit für mehr Zeit am Kind gesorgt. Mit Assistenzkräften sichern wir zusätzliche Betreuung ab. Diesen Weg werden wir fortsetzen und außerdem mit Vertretungslösungen auch in der Kindertagespflege die Zeit am Kind erhöhen.
  3. Eltern: In den letzten fünf Jahren haben wir den Landeszuschuss für die Kinderbetreuung um 60 Prozent erhöht. Damit haben wir den Kommunen ermöglicht, vielerorts die Elternbeiträge stabil zu halten oder in manchen Orten sogar abzusenken. Auch hier wollen wir weitere Schritte unternehmen. Dabei haben wir insbesondere den Hort im Blick – denn eine Abschaffung der Hortgebühren würde uns auch bei der Umsetzung der Ganztagsschule einen großen Schritt voranbringen.

Zeit am Kind, qualifizierte Fachkräfte und niedrige Elternbeiträge: Diese drei Bereiche gilt es auszubalancieren und jeweils Schritt für Schritt zu verbessern. Wir sind erleichtert, dass der aktuelle Haushaltsentwurf unser Konzept größtenteils weiter umsetzt – auch wenn wir im parlamentarischen Prozess noch etwas Feinschliff brauchen. Natürlich fallen die Schritte in der derzeit angespannten finanziellen Lage auf Grund der Corona-Pandemie etwas kleiner aus. Wir nutzen jetzt die Mittel aus dem Gute-Kita-Gesetz, um in die berufsbegleitende Ausbildung von hoch qualifizierten pädagogischen Fachkräften zu investieren. Damit legen wir den Grundstein für weitere Qualitätsverbesserung mit Blick auf Fehlzeiten, die durch Urlaub, Weiterbildung und Krankheit entstehen.“

Hintergrund:

Sachsen erhält in 2021 und 2022 97,9 Millionen Euro vom Bund, die über das Gute-Kita-Gesetz bereitgestellt werden. Mit 61,6 bzw. 62,9 Millionen Euro wird die mittelbare pädagogische Zeit (Vor- und Nachbereitungszeit) weiter finanziert. Als neue Maßnahmen werden unter anderem die Praxisanleitung (2 Stunden pro Woche) mit knapp 9 Millionen Euro, ein Träger-Zuschuss für bis zu 1.800 Erzieherinnen und Erzieher in berufsbegleitender Ausbildung mit 16,2 Millionen Euro und die Absicherung von Vertretungslösungen in der Kindertagespflege mit 3,2 Millionen Euro finanziert.