Kliese: Wenn wir Erinnerungsarbeit erfolgreich in die Zukunft führen wollen, brauchen wir künftig weniger Rituale und mehr Begegnungen

30. September 2022

„Es steht außer Frage, dass der Tag der Deut­schen Ein­heit ein wich­tiger Tag ist, um sich zu erin­nern und zu reflek­tieren. Der Pro­zess der Deut­schen Ein­heit ist noch längst nicht abge­schlossen. Wir sollten die Ein­heit als dau­er­haftes gesell­schaft­li­ches Pro­jekt sehen. Daher ist es an uns, den inner­deut­schen Dialog fort­zu­setzen.“

„Für eine erfolg­reiche Erin­ne­rungs­ar­beit ist es wichtig, nicht nur Rituale zu pflegen, son­dern Orte der Begeg­nung zu schaffen. Orte, wo Bürger:innen in Dialog treten können, wo Gespräche zwi­schen den Älteren und später gebo­renen Gene­ra­tionen, die die deut­sche Tei­lung nicht mehr erlebt haben, geführt werden können. Denn in unseren per­sön­li­chen Lebens­ge­schichten finden sich Gemein­sam­keiten sowie Unter­schiede. Wir können diese aber nur erkennen, wenn wir ein­ander mit Geduld und Neu­gier begegnen.”

„Per­sön­liche Begeg­nungen för­dern die Aus­ein­an­der­set­zung mit unserer Geschichte und machen sie greifbar. Daher sind eine gute Aus­stat­tung von Gedenk­stätten und die Unter­stüt­zung von ehren­amt­li­chen Initia­tiven uner­läss­lich. Mit modernen didak­ti­schen Mit­teln können wir uns den Zugang zur Ver­gan­gen­heit erleich­tern, wodurch sich auch die Gegen­wart neu denken lässt.”