Charta der Menschenrechte aktueller denn je

14. Dezember 2023

Vor 75 Jahren am 10. Dezember 1948 wurde die all­ge­meine Erklä­rung der Men­schen­rechte ver­öf­fent­licht. Vor dem Hin­ter­grund des gerade been­deten 2. Welt­krieges wurden hier wesent­liche Rechte fest­ge­halten, die allen Men­schen auf der Welt zustehen. Das sind zum Bei­spiel:

  • Jeder hat das Recht auf Leben, Frei­heit und Sicher­heit der Person  
  • Nie­mand darf der Folter oder grau­samer, unmensch­li­cher oder ernied­ri­gender Behand­lung oder Strafe unter­worfen werden.
  •  Jeder hat ein Recht auf Asyl zum Schutz vor Ver­fol­gung im eigenen Land.
  • Jeder hat ein Recht auf Arbeit.
  • Jeder hat das Recht auf freie Berufs­wahl.
  • Jeder hat das Recht auf gerechte und befrie­di­gende Arbeits­be­din­gungen
  • Jeder hat das Recht, zum Schutz seiner Inter­essen Gewerk­schaften zu bilden und sol­chen bei­zu­treten

Diese Rechte stehen jedem Men­schen zu, egal welche Haut­farbe, Geschlecht, Sprache, Reli­gion, poli­ti­scher oder sons­tiger Über­zeu­gung, natio­naler oder sozialer Her­kunft, Ver­mögen, Geburt oder sons­tigem Stand er hat.

Für die Ein­hal­tung der Men­schen­rechte ist jedes Land auf der Welt erst einmal selbst zuständig. In Deutsch­land sind viele davon im Grund­ge­setz ver­an­kert. Wir sollten uns aber immer fragen, ob und wie die all­ge­meinen Men­sch­rechte nach 75 Jahren ein­ge­halten werden und was wir dafür tun, dass sie auch ein­ge­halten werden.

Dazu Frank Richter, Spre­cher für Demo­kratie:

„Was war das für eine Zeit, in welche hinein die Ver­einten Nationen die Men­schen­rechte ver­kün­deten? Es war ganze drei Jahre nach dem Zweiten Welt­krieg, der größten Kata­strophe der Mensch­heits­ge­schichte. In Deutsch­land, in Europa, welt­weit befanden sich Mil­lionen von Men­schen auf der Flucht.“

„Auch heute sind wir mit dem Thema Migra­tion kon­fron­tiert. Wer diesen Ver­gleich aus der jüngsten Ver­gan­gen­heit mit der Migra­tion von heute ablehnt, weil diese Men­schen damals ja schließ­lich Deut­sche waren und die geflüch­teten Men­schen heute eben keine Deut­sche sind, beweist nichts anderes, als dass er den Geist der All­ge­meinen Erklä­rung der Men­schen­rechte nicht ver­standen hat.

Er beweist, dass er ein natio­na­lis­tisch ver­engtes Men­schen­bild hat, dass er nichts aus der Geschichte gelernt hat, dass er rechts­extre­mis­tisch ist oder mit rechts­extre­mis­ti­schen Gedanken aus bil­ligem macht­po­li­ti­schem Kalkül lieb­äu­gelt.“

Dazu Frank Richter unser Sprecher für Demokratie:

„Es muss nie­manden wun­dern, dass die Ver­ächter der Men­schen­rechte, also die, die das Recht natio­na­lis­tisch, völ­kisch, ras­sis­tisch und anti­se­mi­tisch begrenzen und damit bis zur Unkennt­lich­keit ver­un­stalten wollen, die­selben sind, die auch die Demo­kratie ver­achten und zer­stören wollen. Wir – die Demo­kraten dieses Par­la­ments – wollen nie­mals mehr zurück in eine vor­de­mo­kra­ti­sche Zeit.“

 

Frank Richter

Spre­cher für Demo­kratie