Vor 75 Jahren am 10. Dezember 1948 wurde die allgemeine Erklärung der Menschenrechte veröffentlicht. Vor dem Hintergrund des gerade beendeten 2. Weltkrieges wurden hier wesentliche Rechte festgehalten, die allen Menschen auf der Welt zustehen. Das sind zum Beispiel:
- Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person
- Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden.
- Jeder hat ein Recht auf Asyl zum Schutz vor Verfolgung im eigenen Land.
- Jeder hat ein Recht auf Arbeit.
- Jeder hat das Recht auf freie Berufswahl.
- Jeder hat das Recht auf gerechte und befriedigende Arbeitsbedingungen
- Jeder hat das Recht, zum Schutz seiner Interessen Gewerkschaften zu bilden und solchen beizutreten
Diese Rechte stehen jedem Menschen zu, egal welche Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand er hat.
Für die Einhaltung der Menschenrechte ist jedes Land auf der Welt erst einmal selbst zuständig. In Deutschland sind viele davon im Grundgesetz verankert. Wir sollten uns aber immer fragen, ob und wie die allgemeinen Menschrechte nach 75 Jahren eingehalten werden und was wir dafür tun, dass sie auch eingehalten werden.
Dazu Frank Richter, Sprecher für Demokratie:
„Was war das für eine Zeit, in welche hinein die Vereinten Nationen die Menschenrechte verkündeten? Es war ganze drei Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, der größten Katastrophe der Menschheitsgeschichte. In Deutschland, in Europa, weltweit befanden sich Millionen von Menschen auf der Flucht.“
„Auch heute sind wir mit dem Thema Migration konfrontiert. Wer diesen Vergleich aus der jüngsten Vergangenheit mit der Migration von heute ablehnt, weil diese Menschen damals ja schließlich Deutsche waren und die geflüchteten Menschen heute eben keine Deutsche sind, beweist nichts anderes, als dass er den Geist der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte nicht verstanden hat.
Er beweist, dass er ein nationalistisch verengtes Menschenbild hat, dass er nichts aus der Geschichte gelernt hat, dass er rechtsextremistisch ist oder mit rechtsextremistischen Gedanken aus billigem machtpolitischem Kalkül liebäugelt.“
Dazu Frank Richter unser Sprecher für Demokratie:
„Es muss niemanden wundern, dass die Verächter der Menschenrechte, also die, die das Recht nationalistisch, völkisch, rassistisch und antisemitisch begrenzen und damit bis zur Unkenntlichkeit verunstalten wollen, dieselben sind, die auch die Demokratie verachten und zerstören wollen. Wir – die Demokraten dieses Parlaments – wollen niemals mehr zurück in eine vordemokratische Zeit.“