Pallas: Debatte über Polizei-Hochschule nur scheinbar beendet, es braucht die Weiterentwicklung des Studiums und einen attraktiven Standort

8. September 2022

Bild­quelle: ben­ja­min­nolte

Zur Stand­ort­de­batte der Fach­hoch­schule der Polizei in Rothen­burg führt Albrecht Pallas, innen­po­li­ti­scher Spre­cher der SPD-Frak­tion im Säch­si­schen Landtag, aus:

„Die Ent­schei­dung des Innen­mi­nis­ters, die Hoch­schule der Säch­si­schen Polizei in Rothen­burg zu belassen, nehme ich zur Kenntnis. Für ein Ende der Dis­kus­sion wird erst dann gesorgt sein, wenn die Polizei Sachsen tat­säch­lich die Aus‑, Fort­bil­dungs- und Stu­di­en­be­din­gungen anbieten kann, die es für eine gute Poli­zei­ar­beit und vor allem die Her­an­bil­dung guter Füh­rungs­kräfte braucht”, führt der SPD-Innen­ex­perte aus.

„Die bis­he­rigen Vor­schläge zur Ver­bes­se­rung des Stu­diums sind nichts Neues, son­dern ein Zweit­ver­kauf von bereits geplanten oder ein­ge­lei­teten Maß­nahmen für die Stand­orte Rothen­burg und Bautzen. Das sind Maß­nahmen, die der Landtag bereits Anfang 2020 mit dem letzten Haus­halt oder Ende 2021 mit der letzten Hoch­schul­re­form beschlossen hat. Ihre Umset­zung ist eine Selbst­ver­ständ­lich­keit, kein Kon­zept”, betont Pallas.

„Die bis­lang geschei­terte Beset­zung von Rektor:in und Kanzler:in ist dabei nur die Spitze des Eis­bergs. Zahl­reiche freie Stellen beim Lehr- und Wis­sen­schafts­per­sonal fehlen spürbar und müssen end­lich besetzt werden. Für die Wei­ter­ent­wick­lung der Hoch­schule ist noch nichts geklärt. Dafür erwarte ich vom Innen­mi­nister Schuster einen umfas­senden Plan”, for­dert der SPD-Innen­po­li­tiker.

„Wir brau­chen den Nach­wuchs für den geho­benen Dienst in erheb­li­chem Umfang. Dafür muss das Stu­dium inhalt­lich, wie auch in den Rah­men­be­din­gungen, deut­lich ver­bes­sert werden. Das reicht von einer guten Erreich­bar­keit mit öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln, über attrak­tive Wohn- und Frei­zeit­be­din­gungen bis hin zu einer zeit­ge­mäßen digi­talen Aus­stat­tung. Von neuen und die Stand­ort­nach­teile über­win­denden Ideen und Maß­nahmen habe ich vom Innen­mi­nister Schuster bisher nichts gehört”, so Pallas.

Abschlie­ßend kom­men­tiert Albrecht Pallas, mit Blick auf den Ver­gleich der Qua­li­täts­stan­dards mit der US-Eliten-Mili­tär­aka­demie West Point” von Innen­mi­nister Armin Schuster: „Als SPD-Frak­tion sehen wir einen wich­tigen Bau­stein guter Poli­zei­ar­beit darin, dass die Polizei ein ziviles, demo­kra­ti­sches und gesell­schafts­nahes Selbst­ver­ständnis hat. Anstelle eines  lau­nigen und abwe­gigen Ver­gleichs sollten wir uns jetzt auf die not­wen­dige Moder­ni­sie­rung und Anpas­sung an gesell­schaft­liche Erwar­tungen kon­zen­trieren. Es geht um Demo­kra­ti­sie­rung statt Mili­tär­ver­gleiche!”