Pallas: Wer jetzt ankommt, muss auch jetzt untergebracht werden 

20. September 2022

Zur Debatte über die Auf­nahme von Geflüch­teten in Sachsen führt Albrecht Pallas, innen­po­li­ti­scher Spre­cher der SPD-Frak­tion im Säch­si­schen Landtag, aus: 

„Seit einigen Wochen kommen mehr Geflüch­tete in Sachsen an. Wenn ein­zelne Akteure den Ein­druck erzeugen, unser Land könne das nicht schul­tern, dann wider­spricht die SPD-Frak­tion dem ent­schieden. Es ist unsere Ver­pflich­tung, Men­schen, die als Geflüch­tete bei uns ankommen, unter­zu­bringen und ihnen ein ordent­li­ches Asyl- und Auf­nah­me­ver­fahren zu gewähren.”

„Ange­sichts ver­gan­gener Äuße­rungen aus dem Innen­mi­nis­te­rium frage ich mich, ob Teile der Staats­re­gie­rung aus der Ver­gan­gen­heit nichts gelernt haben. Nach den Erfah­rungen, die wir 2015 und jetzt bei der Auf­nahme vieler Geflüch­teter aus der Ukraine gesam­melt haben, wissen wir doch, mit dieser Situa­tion umzu­gehen. Die SPD-Frak­tion hakt seit Monaten beim Innen­mi­nis­te­rium nach, was unter­nommen wird, um zusätz­liche Kapa­zi­täten zu schaffen. Wenn wider bes­seren Wis­sens keine Vor­sorge für stei­gende Geflüch­te­ten­zahlen getroffen wurde, ist das für uns nicht akzep­tabel.”

Ganz kon­kret geht Pallas auf mög­liche Pro­bleme ein und for­dert schnelle Lösungen: „Wenn Flä­chen oder Gebäude fehlen, müssen diese ange­mietet oder erworben werden. Auch um not­falls Not­un­ter­künfte für die Erst­auf­nahme zu errichten. Die Staats­re­gie­rung muss außerdem für eine schnelle Ver­tei­lung der Geflüch­teten auf alle kreis­freien Städte und Land­kreise sorgen. Dafür muss der Innen­mi­nister auf die kom­mu­nale Ebene aktiv zugehen. Wenn es am Geld schei­tert, muss das bereit­ge­stellt werden. Das wird an der SPD-Frak­tion sicher nicht schei­tern.”

„Auch für Ver­wal­tungs­hin­der­nisse können Lösungen gefunden werden: Wenn Fach­stan­dards die Auf­nahme von z.B. unbe­glei­teten min­der­jäh­rigen Asyl­be­wer­bern erschweren, müssen diese an einigen Stellen zeit­lich befristet abge­senkt werden, zum Bei­spiel bei der Min­dest­fläche bei der Unter­brin­gung oder dem Fach­kräf­te­gebot. Auch das haben wir aus den Erfah­rungen von 2015 gelernt. Darum unter­stützen wir die Bemü­hungen des Sozi­al­mi­nis­te­riums, die Fach­stan­dards befristet abzu­senken, um aus­rei­chend Kapa­zi­täten zur Unter­brin­gung zu schaffen. Das oberste Ziel ist es, dass die Men­schen unter­ge­bracht werden und nie­mand auf der Straße schlafen muss.”