Gute Arbeitsbedingungen und gute Tariflöhne sind das beste Rezept gegen Fachkräftemangel

28. Januar 2022

SPD-Frak­ti­ons­vor­sit­zender Dirk Panter besucht heute das BMW-Werk in Leipzig und trifft Betriebs­rats­chef Jens Köhler, der seit kurzem als erster Ost­deut­scher die Arbeitnehmer:innen im Auf­sichtsrat eines DAX-Kon­zerns ver­tritt:

„Bauen in Zukunft nur noch Google, Tesla oder eine chi­ne­si­sche Firma unsere Autos, oder Firmen wie VW oder BMW, die auch Werke in Sachsen haben? Auch an dieser Frage hängen zehn­tau­sende Arbeits­plätze in Sachsen. Der Blick, den Jens Köhler auf die Inter­essen ost­deut­scher Arbeitnehmer:innen hat und diese nun in einem DAX-Kon­zern ein­bringt, ist nicht zu unter­schätzen.

Denn wir stehen gerade in Sachsen vor dem größten Moder­ni­sie­rungs­pro­zess unserer Indus­trie seit 1990. Das sehen wir bei der Auto­mo­bil­in­dus­trie über­deut­lich, nicht nur beim BMW. Die Zukunft der säch­si­schen Auto­werke ist ganz klar elek­trisch und damit zukunfts­si­cher. Aber wir sehen es auch bei der Ener­gie­wirt­schaft, Stahl­in­dus­trie und Mikro­elek­tronik oder beim Maschi­nenbau sowie der Bau­wirt­schaft.

Das ist der Grund, warum die SPD-Frak­tion for­dert, dass Sachsen so in Digi­ta­li­sie­rung, Kli­ma­schutz und Infra­struktur inves­tiert, dass dieser Moder­ni­sie­rungs­pro­zess gelingt. Das ist kein ‘Spaß und Spiel’ oder ‘schlichtes Geld­aus­geben’, wie manche kom­men­tieren, son­dern schlicht not­wendig für den Indus­trie­standort Sachsen.”

Panter nutzt den Besuch im BMW-Werk um ein Signal an die säch­si­schen Tarif­partner zu senden: „Die großen Her­aus­for­de­rungen löst man am besten zusammen mit den Beschäf­tigten. Gute Arbeits­be­din­gungen und gute Tarif­löhne sind das beste Rezept gegen Fach­kräf­te­mangel. Da passt es nicht zusammen, dass Sachsen bei der Tarif­bin­dung Schluss­licht ist oder oft die Leih­ar­beiter Arbeits­kräfte zweiter Klasse sind. Eine starke Ver­tre­tung der Arbeitnehmer:innen nützt am Ende allen.”

Die Arbeit­neh­mer­schaft in Sachsen wird selbst­be­wusster – nicht nur bei BMW in Leipzig. Das ist, so Panter weiter, eine gute Ent­wick­lung:„Bei BMW in Leipzig wurde end­lich erreicht, dass, wie im Westen üblich, die 35-Stunden-Woche ein­ge­führt wurde. Die Arbeits­be­din­gungen glei­chen sich, nach über 30 Jahren, an. Und manche Ost­deut­sche, wie Jens Köhler, rücken langsam in Füh­rungs­po­si­tionen vor. Das kommt aber nicht von selbst, son­dern wird von den Arbeitnehmer:innen vor Ort erstritten. Wir sehen eine Bewe­gung, man kann auch sagen, eine neue Arbei­ter­be­we­gung, die zusammen mit starken Gewerk­schaften für höhere Löhne, ihre Rechte und eben auch um ihre Stand­orte kämpft. Das gibt vielen auch den Stolz zurück, der nach der Wende oft genommen wurde.”

Mehr zu den Inves­ti­tions- und Haus­halts­vor­schlägen der SPD-Frak­tion:

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