Friedel: Klarheit und Kreativität gefragt

13. Januar 2021

+++ Lehr­plan redu­zieren +++ außer­schu­li­sche Lern­orte nutzen +++ die Krise als Chance begreifen +++

Sabine Friedel, bil­dungs­po­li­ti­sche Spre­cherin der SPD-Frak­tion im Säch­si­schen Landtag, am Mitt­woch zum in der kom­menden Woche begin­nenden Prä­senz­un­ter­richt für Abschluss­klassen

„Es wird Zeit end­lich anzu­er­kennen: In diesem Schul­jahr gibt es keine Rück­kehr zur Nor­ma­lität. Das Schul­jahr ist und bleibt ein Pan­demie-Schul­jahr. Des­halb kann man nicht die glei­chen Anfor­de­rungen stellen wie in nor­malen Zeiten“, so Sabine Friedel.

„Wenn am kom­menden Montag die Abschluss­klassen an die Schulen zurück­kehren, brau­chen die Lehr­kräfte und die Schü­le­rinnen und Schüler Klar­heit: Was wird in den nächsten Wochen zu tun sein? Wie bereiten wir uns am besten auf die Prü­fungen vor? Der Lehr­plan muss gestrafft und redu­ziert, der prü­fungs­re­le­vante Stoff ein­ge­grenzt werden.

Diese Situa­tion ist aber auch eine Chance für mehr Krea­ti­vität: Mit Beginn des Wech­sel­un­ter­richts für die jün­geren Klassen sollten die vielen außer­schu­li­schen Bil­dungs­orte ein­be­zogen werden. Biblio­theken und Theater, Jugend­her­bergen und Jugend­hil­fe­ein­rich­tungen, Zoos und Museen sind und bleiben geschlossen. Doch hier gibt es viel päd­ago­gisch geschultes Per­sonal, das sich gern ein­bringen würde. Im Wechsel mit Prä­senz­un­ter­richt und häus­li­cher Lern­zeit könnten so kleine Gruppen und halbe Klassen zusätz­liche päd­ago­gi­sche Ange­bote bekommen. Und vieles von dem, was man hier lernt, ist für das Leben ungleich wich­tiger als aus­wendig daher­ge­be­teter Lehr­plan­stoff.

Die Kul­tus­mi­nis­te­rien in Sachsen und in den anderen Bun­des­län­dern sollten end­lich den Mut finden, die Krise als Chance zu nutzen: Lehr­pläne redu­zieren, bun­des­weite Min­dest­stan­dards fest­legen und mit Hilfe außer­schu­li­scher Lern­partner die schu­li­sche Bil­dung lebens­näher und kri­sen­fester machen – das ist das Gebot der Stunde.”