Raus aus dem Tal der Tränen!

4. August 2016

+++ Ernüch­ternde Aus­sichten zum Schul­jah­res­start +++ Lehrer, Eltern und Schüler haben Ent­schul­di­gung ver­dient +++

Sabine Friedel, Spre­cherin für Bil­dungs­po­litik der SPD-Frak­tion im Säch­si­schen Landtag, zum Schul­jah­res­start:

„Der Schul­jah­res­start führt auch den letzten Zweif­lern vor Augen: Sach­sens Bil­dungs­system hat wirk­lich ein großes Pro­blem. Der Leh­rer­mangel kann nicht mehr mit leeren Worten bedeckt werden: 45 Pro­zent aller neu ein­ge­stellten Lehr­kräfte sind Sei­ten­ein­steiger, an den Ober­schulen sogar 58 Pro­zent. Wenige Tage vor Schul­jah­res­start konnten noch immer nicht alle Stellen besetzt werden.

Die Kul­tus­mi­nis­terin ver­langt den Eltern, Leh­rern und Schü­lern in diesem und den kom­menden Schul­jahren viel ab: Die Leh­re­rinnen und Leh­rern müssen mit dieser, nicht durch sie ver­ur­sachten, Situa­tion umgehen. Sie werden ver­su­chen, das Beste daraus zu machen, weil ihnen die Zukunft ihrer Schüler am Herzen liegt. Zusätz­lich wird die Betreuung der Sei­ten­ein­steiger viel Geduld und Kraft kosten. Da müssen die Anstren­gungen des Kul­tus­mi­nis­te­riums, ordent­liche Qua­li­fi­zie­rungs­maß­nahmen anzu­bieten, deut­lich ver­stärkt werden.

Für das Meis­tern der aktu­ellen Situa­tion ver­dienen die Leh­re­rinnen und Lehrer großen Respekt. Und sie ver­dienen eine Ent­schul­di­gung, dass es so weit gekommen ist. Wir im Landtag müssen, zusammen mit dem Kul­tus­mi­nis­te­rium, in den kom­menden Wochen zeigen, dass wir ernst­haft daran arbeiten das Pro­blem zu lösen.

Im letzten Dop­pel­haus­halt wurde die Ein­stel­lung zusätz­li­cher Lehr­kräfte bewil­ligt. Im neuen Dop­pel­haus­halt muss nun deut­lich werden, dass es struk­tu­rell besser wird: Dass wir lang­fristig und nach­haltig umsteuern – im Stel­len­plan genauso wie bei der Ein­grup­pie­rung.

Die Fehler der letzten Jahre können nicht rück­gängig gemacht werden. Jetzt müssen wir im Haus­halt und im Schul­ge­setz dafür sorgen, dass sie repa­riert werden, Schritt für Schritt.

Das ist die glaub­wür­digste Ent­schul­di­gung, die wir den Leh­re­rinnen und Leh­rern, den Eltern und den Schü­le­rinnen und Schü­lern geben können.

Wir müssen raus aus dem von Frau Kurth beschrie­benen ‚Tal der Tränen‘.

Die SPD hat viele Vor­schläge gemacht und will sie nach wie vor gern gemeinsam mit allen, die Ver­ant­wor­tung tragen und tragen wollen, umsetzen.“