“Eigentlich braucht jedes Kind drei Dinge: Es braucht Aufgaben, an denen es wachsen kann, es braucht Vorbilder, an denen es sich orientieren kann und es braucht Gemeinschaften, in denen es sich aufgehoben fühlt.”
– Neurobiologe Professor Dr. Gerald Hüther –
Am 22. Mai 2025 hat der Sächsische Landtag den ersten Prioritätenantrag der Koalitionsfraktionen von SPD und CDU in dieser Wahlperiode beschlossen. Thema: „Schulvorbereitung stärken – eine gute Basis für einen erfolgreichen Bildungsweg schaffen“ (Drs. 8/2638). Gemeinsam mit Linken und BSW wurde ein Änderungsantrag erarbeitet und beschlossen (Drs. 8/2737), der das Maßnahmenpaket erweitert.
Gerald Eisenblätter, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, erklärt dazu:
„Schulvorbereitung beginnt nicht erst im letzten Kita-Jahr. Sie beginnt viel früher. Wenn ein Kind ein Bilderbuch aufschlägt. Wenn es Fragen stellt. Wenn es lernt, mit anderen zu streiten – und wieder Frieden zu schließen. Das ist Bildung. Das ist Vorbereitung auf das Leben.“
Bildung von Anfang an – für jedes Kind
Die SPD-Fraktion versteht Schulvorbereitung als kontinuierlichen Prozess ab dem ersten Tag in der Kita. Ziel ist ein gerechter Bildungsstart für alle Kinder – unabhängig vom Elternhaus.
„Jedes Kind soll einen guten Start bekommen. Egal, woher es kommt, egal, wie viel es aus dem Elternhaus mitbekommt. Kinder bringen Unterschiedliches mit. Wir holen sie dort ab, wo sie stehen – und sorgen dafür, dass sie ankommen. In der Schule. Und im Leben.“
Der überarbeitete Sächsische Bildungsplan soll künftig verbindlich sein, klare Bildungsziele enthalten und sich an den Bedürfnissen der Kinder orientieren. Auch die Fortbildung des Fachpersonals wird daran angepasst.
Qualität braucht Ressourcen
Trotz des deutlichen Aufwuchses an Personal in den letzten Jahren – +30 % in der Krippe, +16 % im Kindergarten, +8,5 % im Hort – zeigen aktuelle Schulaufnahmeuntersuchungen weiter große Unterschiede in den Startbedingungen der Kinder.
📊 Personalbestand in der frühkindlichen Bildung (2014–2024)
Krippe: +30 %
Kindergarten: +16 %
Hort: +8,5 %
💶 Finanzielle Entwicklung – Landeszuschuss
2014: rund 431 Millionen Euro
2024: rund 924 Millionen Euro
„Wir sehen, dass bei der Sprachentwicklung viele Kinder zurückliegen. Wir wissen auch: Früher anzusetzen ist das Gebot der Stunde.“
Deshalb plant die Koalition unter anderem:
- 200 zusätzliche Erzieherinnen und Erzieher ab August 2026
- Erhöhung des Qualitätsbonus von 75 auf 130 Euro pro Kind
- neue Instrumente wie Sprachstandstests, vorgezogene Vorschuluntersuchungen und kontinuierliche Dokumentation, entwickelt im Dialog mit der Fachpraxis
„Mehr Zeit fürs Kind. Mehr Fachkräfte. Mehr Unterstützung da, wo sie gebraucht wird. Wir bauen ein starkes Fundament. Kein Kind darf durchs Raster fallen.“
Keine Verschulung, sondern Kindzentrierung
Wichtig ist der SPD-Fraktion auch, was Schulvorbereitung nicht bedeutet:
„Wir wollen keine Schulbank im Spielzimmer. Wir wollen keine Verschulung des Kindergartens. Wir wollen starke Kinder – neugierig, mutig, selbstbewusst. Und dafür schaffen wir jetzt die Bedingungen.“
Mit dem beschlossenen Maßnahmenpaket setzt der Landtag ein klares Signal: Frühkindliche Bildung ist kein Randthema, sondern der zentrale Grundstein für Chancengleichheit und Bildungserfolg. Die SPD-Fraktion wird diesen Weg weiter konsequent gehen – gemeinsam mit Fachkräften, Kommunen und Eltern.
Frühkindliche Bildung im Wandel – Verantwortung gemeinsam tragen
„Seitdem die SPD in Sachsen Regierungsverantwortung trägt, geht es Schritt für Schritt mit der frühkindlichen Bildung voran.“
Mit dem beschlossenen Antrag geht Sachsen einen wichtigen Schritt in Richtung mehr Chancengerechtigkeit, Qualität und Verlässlichkeit in der frühkindlichen Bildung – und schafft damit die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Bildungsstart für alle Kinder im Freistaat.