Thema: Lage des sorbischen Volkes
Słyšomnosć a widźomnosć serbšćiny we wšědnym dnju dale wutwarić / Hör- und Sichtbarkeit des Sorbischen im Alltag weiter ausbauen
Zur heute im Kulturausschuss des Sächsischen Landtags durchgeführten öffentlichen Anhörung des “Sechsten Berichts der Sächsischen Staatsregierung zur Lage des sorbischen Volkes” (Drs 7/11063) erklärt Sabine Friedel, bildungs- und sorbenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag:
“Der Bericht der Staatsregierung wurde als komplex und vielschichtig gewürdigt, zugleich haben die Sachverständigen auch Fehlstellen benannt und Verbesserungsvorschläge unterbreitet. Dies gilt es beim siebten Bericht zu berücksichtigen.“
„Eine gelebte und im Alltag gesprochene Sprache ist für die Identität und den Fortbestand des sorbischen Volkes von großer Bedeutung. Die Sichtbarkeit des Sorbischen im öffentlichen Raum und damit seine Präsenz in der sächsischen Gesellschaft bleibt die größte Herausforderung. Digitale sorbische Lern- und Lehrmittel, die Unterstützung der regionalen Wirtschaft und ein aktives Angebot zur Nutzung der sorbischen Sprache in der öffentlichen Verwaltung sind einige geeignete nächste Schritte, um zum Spracherhalt beizutragen.“
„Wir wollen aber auch weiter über Maßnahmen diskutieren, die dem Sorbischen einen besonderen Wert beimessen: Beispielsweise könnte die sorbische Sprache (als feststellungsgeprüfte Herkunftssprache) im Rahmen des Abiturs anerkannt werden, Beschäftigten könnte für den Erwerb von Sorbischkenntnissen eine gesetzliche Bildungsfreistellung ermöglicht werden oder Unternehmen bei der Realisierung zweisprachiger Angebote mit Fördermitteln unterstützt werden. Auch die geforderte Potenzialanalyse für die Lausitz mit Blick auf die Minderheit als Standortfaktor sollte im Parlament weiter diskutiert und aufgegriffen werden.”