Wir setzen auf TANDEM – Denn wir brauchen jede und jeden!

4. April 2023

Arbeit ist für uns Men­schen ein zen­traler Bestand­teil des Lebens. Die Basis für Zusam­men­halt auf Arbeit, wie im übrigen Leben, ist der gegen­sei­tige Respekt für­ein­ander und für die Leis­tungen, die wir erbringen.

Wir sind der Mei­nung, dass jeder Mensch Fähig­keiten hat, die er oder sie in den Arbeits­markt und damit in die Gesell­schaft ein­bringen kann. Wenn die Arbeitgeber:innen auf der einen Seite hän­de­rin­gend Mitarbeiter:innen suchen, es ande­rer­seits aber in Sachsen noch Men­schen gibt, die seit langer Zeit einen Job suchen, dann müssen wir alles dafür tun, diese Poten­ziale zu heben. 

Deswegen setzen wir auf TANDEM!

TANDEM arbeitet nicht nur indi­vi­duell mit den Lang­zeit­ar­beits­losen, Tandem nimmt die ganze Familie in den Blick und bün­delt die Unter­stüt­zungs­leis­tungen. Oft beein­flussen die nega­tiven Effekte der Lang­zeit­ar­beits­lo­sig­keit das Fami­li­en­leben nach­haltig. Wir wollen, dass nicht mehr das Eltern­haus dar­über ent­scheidet, welche Chancen die Kinder auf dem Arbeits­markt haben. Es sind näm­lich leider oft Kinder von Lang­zeit­ar­beits­losen, die Gefahr laufen, diese Arbeits­lo­sig­keit “ver­erbt” zu bekommen. TANDEM setzt hier an und hilft der ganzen Familie. Und: Tandem ist erprobt. Tandem funk­tio­niert.

Vom Modellprojekt zum festen Förderinstrument

2017 star­tete TANDEM und wurde bis Juni 2022 in neun Modell­re­gionen aus­pro­biert. 931 Fami­lien wurden in dieser Zeit unter­stützt. 60 Pro­zent der über 3000 Teilnehmer:innen waren Kinder, über 1000 Teilnehmer:innen von Lang­zeit­ar­beits­lo­sig­keit betroffen. 313 dieser Teilnehmer:innen konnten in Arbeit oder wei­ter­füh­rende Maß­nahmen ver­mit­telt werden, die sie vor­an­bringen. Das sind fast 40 % der teil­neh­menden Eltern­teile. Von diesen guten Erfah­rungen sollen jetzt mög­lichst viele Men­schen pro­fi­tieren.

 

Was wird genau gemacht?

TANDEM setzt auf Intensiv-Coa­chings der Eltern, aber eben auch auf Unter­stüt­zung der Kinder und Jugend­li­chen mit indi­vi­du­eller Lern­för­de­rung oder Ange­boten im krea­tiven, sport­li­chen und musi­schen Bereich. Wichtig dabei ist, dass inte­grierte Bera­tungs­teams die Fami­lien begleiten: Psycholog:innen, Sozialpädagog:innen und Coa­ches. Die Ange­bote von Jugend­äm­tern und Job­cen­tern werden also gebün­delt und über die Regel­leis­tungen hinaus ange­boten. Dazu kommen eine Erwei­te­rung der Ziel­gruppe: neben Lang­zeit­ar­beits­losen soll TANDEM  auch gefähr­dete Arbeits­lose mit ihren in der Bedarfs­ge­mein­schaft lebenden Kin­dern in den Blick nehmen , damit noch mehr Fami­lien pro­fi­tieren können.

TANDEM ist ein Erfolgs­pro­jekt, dass ich von Anfang an begleite: Die SPD-Frak­tion hat bei den Haus­halts­ver­hand­lungen 2016 ent­schei­dend daran mit­ge­wirkt, die Mittel für TANDEM ein­zu­stellen, die dann in dem Modell­pro­jekt mün­deten, auf dessen Grund­lage nun die För­der­richt­linie für ganz Sachsen an den Start geht. Gute Idee, guter Test­lauf, gutes För­der­pro­gramm, von dem Fami­lien in Sachsen ganz prak­tisch pro­fi­tieren.

Hen­ning Homann

Spre­cher für Wirt­schaft und Arbeit,

Projektvorstellung

In der Auf­takt­ver­an­stal­tung am 26. April 2023 werden mög­liche Pro­jekt­träger und die ört­li­chen Akteure (Job­center, Jugend­ämter) über die Inhalte und das För­der­ver­fahren infor­miert.

Zur Anmel­dung

Wie viel Geld steht zur Verfügung?

Ins­ge­samt stehen für TANDEM Sachsen bis zum Jahr 2027 über 98 Mil­lionen Euro zur Ver­fü­gung. Das Geld kommt aus dem Euro­päi­schen Sozi­al­fonds (ESF Plus) und wird über den Frei­staat Sachsen kofi­nan­ziert. Nach Ver­öf­fent­li­chung der ESF Plus-För­der­richt­linie können poten­zi­elle Pro­jekt­träger ent­spre­chende Anträge bei der Säch­si­schen Auf­bau­bank stellen. Die För­de­rung beträgt bis zu 95 Pro­zent der zuwen­dungs­fä­higen Kosten, bei Trä­gern aus dem kom­mu­nalen Bereich bis zu 90 Pro­zent.