Arbeit ist für uns Menschen ein zentraler Bestandteil des Lebens. Die Basis für Zusammenhalt auf Arbeit, wie im übrigen Leben, ist der gegenseitige Respekt füreinander und für die Leistungen, die wir erbringen.
Wir sind der Meinung, dass jeder Mensch Fähigkeiten hat, die er oder sie in den Arbeitsmarkt und damit in die Gesellschaft einbringen kann. Wenn die Arbeitgeber:innen auf der einen Seite händeringend Mitarbeiter:innen suchen, es andererseits aber in Sachsen noch Menschen gibt, die seit langer Zeit einen Job suchen, dann müssen wir alles dafür tun, diese Potenziale zu heben.
Deswegen setzen wir auf TANDEM!
TANDEM arbeitet nicht nur individuell mit den Langzeitarbeitslosen, Tandem nimmt die ganze Familie in den Blick und bündelt die Unterstützungsleistungen. Oft beeinflussen die negativen Effekte der Langzeitarbeitslosigkeit das Familienleben nachhaltig. Wir wollen, dass nicht mehr das Elternhaus darüber entscheidet, welche Chancen die Kinder auf dem Arbeitsmarkt haben. Es sind nämlich leider oft Kinder von Langzeitarbeitslosen, die Gefahr laufen, diese Arbeitslosigkeit “vererbt” zu bekommen. TANDEM setzt hier an und hilft der ganzen Familie. Und: Tandem ist erprobt. Tandem funktioniert.
Vom Modellprojekt zum festen Förderinstrument
2017 startete TANDEM und wurde bis Juni 2022 in neun Modellregionen ausprobiert. 931 Familien wurden in dieser Zeit unterstützt. 60 Prozent der über 3000 Teilnehmer:innen waren Kinder, über 1000 Teilnehmer:innen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen. 313 dieser Teilnehmer:innen konnten in Arbeit oder weiterführende Maßnahmen vermittelt werden, die sie voranbringen. Das sind fast 40 % der teilnehmenden Elternteile. Von diesen guten Erfahrungen sollen jetzt möglichst viele Menschen profitieren.
Was wird genau gemacht?
TANDEM setzt auf Intensiv-Coachings der Eltern, aber eben auch auf Unterstützung der Kinder und Jugendlichen mit individueller Lernförderung oder Angeboten im kreativen, sportlichen und musischen Bereich. Wichtig dabei ist, dass integrierte Beratungsteams die Familien begleiten: Psycholog:innen, Sozialpädagog:innen und Coaches. Die Angebote von Jugendämtern und Jobcentern werden also gebündelt und über die Regelleistungen hinaus angeboten. Dazu kommen eine Erweiterung der Zielgruppe: neben Langzeitarbeitslosen soll TANDEM auch gefährdete Arbeitslose mit ihren in der Bedarfsgemeinschaft lebenden Kindern in den Blick nehmen , damit noch mehr Familien profitieren können.
TANDEM ist ein Erfolgsprojekt, dass ich von Anfang an begleite: Die SPD-Fraktion hat bei den Haushaltsverhandlungen 2016 entscheidend daran mitgewirkt, die Mittel für TANDEM einzustellen, die dann in dem Modellprojekt mündeten, auf dessen Grundlage nun die Förderrichtlinie für ganz Sachsen an den Start geht. Gute Idee, guter Testlauf, gutes Förderprogramm, von dem Familien in Sachsen ganz praktisch profitieren.
Projektvorstellung
In der Auftaktveranstaltung am 26. April 2023 werden mögliche Projektträger und die örtlichen Akteure (Jobcenter, Jugendämter) über die Inhalte und das Förderverfahren informiert.
Wie viel Geld steht zur Verfügung?
Insgesamt stehen für TANDEM Sachsen bis zum Jahr 2027 über 98 Millionen Euro zur Verfügung. Das Geld kommt aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF Plus) und wird über den Freistaat Sachsen kofinanziert. Nach Veröffentlichung der ESF Plus-Förderrichtlinie können potenzielle Projektträger entsprechende Anträge bei der Sächsischen Aufbaubank stellen. Die Förderung beträgt bis zu 95 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten, bei Trägern aus dem kommunalen Bereich bis zu 90 Prozent.