Versorgung der Patienten darf nicht zum Spielball werden

1. April 2019

„Viele Ärzte in Sachsen beklagen, dass sie mas­siven Rück­for­de­rungen der Kas­sen­ärzt­li­chen Ver­ei­ni­gung (KV) aus­ge­setzt sind. Sie haben mehr Pati­enten behan­delt als vom starren Hono­rar­system vor­ge­sehen. Dieses und die damit ver­bun­dene Büro­kratie kann ein Grund für den Ärz­te­mangel sein“, so Simone Lang zum Bericht der Freien Presse und zum Anliegen der „IG Med“.

„Dro­hende Rück­for­de­rungen sorgen dafür, dass keine neuen Pati­enten mehr auf­ge­nommen werden oder dass sich Ärz­tinnen und Ärzte gar nicht erst dort nie­der­lassen, wo ihnen so etwas droht“, so Lang weiter.

„Regresse dürfen nicht dazu führen, dass Ärzte not­wen­dige Behand­lungen nicht ver­ordnen oder gründ­liche Gespräche nicht mehr führen. Die Pati­en­tinnen und Pati­enten dürfen nicht zum Spiel­ball zwi­schen KV, Ärzten und Kran­ken­kassen werden. Es müssen drin­gend Gespräche mit allen Betei­ligten geführt werden, um eine ver­nünf­tige Lösung für das Pro­blem zu finden. Hier kann die Gesund­heits­mi­nis­terin ihre Mög­lich­keiten, die sie der­zeit als Vor­sit­zende Gesund­heits­mi­nis­ter­kon­fe­renz hat, nutzen, um zügig Hin­der­nisse für eine aus­rei­chende Ärz­te­ver­sor­gung aus dem Weg zu räumen.“

„Wenn wir nicht die jet­zigen Pro­bleme lösen, nützen auch pla­ka­tive Maß­nahmen, die erst in den 2030er Jahren wirken könnten, nichts. Darauf haben wir immer wieder hin­ge­wiesen“, so Lang abschlie­ßend.

Hin­ter­grund:

Das Säch­si­sche Staats­mi­nis­te­rium für Soziales soll, nach Beschluss des Land­tages, noch in dieser Legis­latur einen aktua­li­sierten Plan zur Bekämp­fung des Ärz­te­man­gels vor­legen. Auch die Bud­ge­tie­rungs­praxis und die Büro­kratie müssen dabei eine Rolle spielen. Die SPD hat diese For­de­rung in den letzten Wochen noch einmal deut­lich gemacht (https://​www​.spd​-frak​tion​-sachsen​.de/​l​a​n​d​a​e​r​z​t​e​-​p​r​o​g​r​amm)