Mann: Mit dem Zukunftsvertrag in Lehre und Studium investieren

15. Juli 2020

Thema: Hoch­schulen

Holger Mann, Spre­cher für Hoch­schule und Wis­sen­schaft der SPD-Frak­tion im Säch­si­schen Landtag, zur Aktu­ellen Debatte „Vom Hoch­schul­pakt zum Zukunfts­ver­trag – Sach­sens Chance für eine Hoch­schul­ent­wick­lung mit guter Arbeit und Qua­lität im Stu­dium“

+++ Bil­dungs- und Über­last­paket ent­fristen +++ Hoch­schul­di­daktik stärken +++ Ent­fris­tungs­of­fen­sive mit 800 Stellen +++ kein Finan­zie­rungs­ab­bruch im Win­ter­se­mester +++

 

„Der Zukunfts­ver­trag sichert 75 Mil­lionen Euro pro Jahr für Sachsen und eröffnet Spiel­räume, die wir klug nutzen sollten. Es gilt, Sach­sens Hoch­schul­land­schaft auf solide Füße zu stellen, qua­li­fi­zierte Fach­kräfte zu gewinnen und Wis­sen­schaftler zu halten. Es ist Zeit, dass wir die Hoch­schul­ent­wick­lung ent­lang der Linien des Koali­ti­ons­ver­trages aktua­li­sieren. Die heu­tige Aktu­elle Debatte gibt Ori­en­tie­rung für Staats­re­gie­rung und Hoch­schul­lei­tungen“, so SPD-Hoch­schul­ex­perte Holger Mann.

„Mit dem Zukunfts­ver­trag steigt der Bund in die dau­er­hafte Finan­zie­rung der Hoch­schulen ein. Es gilt aber auch, den inhalt­li­chen Wandel gegen­über dem bisher lau­fenden Hoch­schul­pakt in Sachsen nach­zu­voll­ziehen:

1. Für die Dau­er­auf­gabe Lehre stehen nun dau­er­haft Mittel von Bund und Län­dern bereit. Des­halb wollen, dass dem auch Dau­er­stellen folgen. Wir drängen so pre­käre Beschäf­ti­gung an Hoch­schulen weiter zurück. Die Ent­fris­tungs­quote im aka­de­mi­schen Mit­telbau soll von 31 auf min­des­tens 37,5, besser 40 Pro­zent steigen.
2. Die Mittel werden nicht mehr nur nach Stu­di­en­an­fän­gern ver­teilt, son­dern auch die Anzahl der Stu­di­en­ab­schlüsse sowie die Regel­stu­di­en­zeit spielen eine Rolle. Wir setzen also Anreize, gut und erfolg­reich zu stu­dieren“, erläu­tert Mann.

„Der SPD ist es in den Koali­ti­ons­ver­hand­lungen gelungen, mit dem Zukunfts­ver­trag eine Ent­fris­tungs­of­fen­sive zu ver­binden. Ab 2021 werden 800 Stellen zur Ver­fü­gung stehen. Diese sollen nach unseren Vor­stel­lungen schwer­punkt­mäßig in drei Berei­chen ein­ge­setzt werden:

1. Zur Absi­che­rung der Leh­rer­bil­dung. Min­des­tens 306 Stellen sichern auch in Zukunft 2.400 Lehr­amts­stu­di­en­plätze ab. Wir ent­fristen also das bis­he­rige Bil­dungs­paket und geben den Hoch­schulen echte Stellen.
2. Wir erhalten Stu­di­en­plätze und sichern die Qua­lität des Stu­diums in beson­ders gefragten Berei­chen: Der mit dem schwarz-gelben Kür­zungs­hammer ver­bun­dene Stel­len­abbau ab 2010 an Hoch­schulen konnte zwar 2016 durch die SPD beendet werden, bis dato waren aber bereits hun­derte Stellen gestri­chen worden. Hier hat das soge­nannte Über­last­paket tem­porär Abhilfe geschaffen. Des­halb sollen in Zukunft min­des­tens 400 Stellen dau­er­haft zur Bewäl­ti­gung dieser Über­last bereit­stehen.
3. Gute Lehre braucht gut qua­li­fi­zierte Leh­rende. Des­halb stärken wir das Hoch­schul­di­dak­ti­sche Zen­trum Sachsen. Für die sach­sen­weite Tätig­keit sollen zukünftig erst­malig 22 Stellen bereit­stehen.

„Die SPD in der Regie­rung hat klare Vor­stel­lungen und hält Wort: Wir inves­tieren in Stu­dium und Lehre! Und wir haben die Beschäf­tigten an unseren Hoch­schulen im Blick. Der Zukunfts­ver­trag ist kein Selbst­zweck. Die Mittel dienen nicht zum Löcher stopfen oder für den Bau von Traum­schlös­sern“, appel­liert Mann.

Mit Blick auf die in Leipzig lau­fende Debatte zur Leh­rer­bil­dung und die heu­tige Demons­tra­tion „Keine #Leh­reOh­ne­Zu­kunft“ vor dem Säch­si­schen Landtag ergänzt Mann:

„Es ist klar, dass der Über­gang vom Hoch­schul­pakt zum Zukunfts­ver­trag gestaltet werden muss. Bestehende Arbeits­ver­träge dürfen nicht mitten im Semester enden. Um dies sicher­zu­stellen und den Über­gang zu gestalten, hat das Wis­sen­schafts­mi­nis­te­rium rich­ti­ger­weise 35 Mil­lionen Euro für alle säch­si­schen Hoch­schulen bereit­ge­stellt. So können Über­last- und Bil­dungs­paket bis min­des­tens Ende des Win­ter­se­mes­ters fort­ge­führt werden.

Wenn an der Uni­ver­sität Leipzig jetzt Struk­tur­ent­schei­dungen im Vor­griff auf die Fort­schrei­bung der Hoch­schul­ent­wick­lungs­pla­nung sowie neuer Ziel­ver­ein­ba­rungen getroffen werden, obwohl der Rahmen noch gar nicht steht, dann sollten Rek­torat oder Hoch­schul­lei­tung dies noch einmal kri­tisch hin­ter­fragen. Mit der anste­henden Ent­fris­tung von Stellen des Zukunfts­paktes sollte der Anteil an Hoch­de­pu­tats­stellen in Form von Lehr­kräften für beson­dere Auf­gaben sinken.“