BESSERE KITAS – SCHRITT FÜR SCHRITT

WAS SICH SEIT 2014 FÜR KIN­DER­GARTEN UND KRIPPE VER­BES­SERT HAT.

Mehr Betreuung.

Seit 2015 wurde der Betreu­ungs­schlüssel vier Mal in Folge erhöht. Dadurch gibt es in Sachsen über 2800 neue Erzieher*innen.

Mehr Geld.

Mit der SPD in der Koali­tion gibt Sachsen über 726 Mil­lionen Euro mehr für Kin­der­gärten und Krippen aus

Noch mehr vor.

2019 werden die Lan­des­zu­schüsse weiter steigen. So ent­lasten wir die Städte und Gemeinden. Außerdem sollen Vor- und Nach­be­rei­tungs­zeiten berück­sich­tigt werden.

2014

281333

2017

Kinder in den Kitas

2014

2860

2017

Kitas in Sachsen

2014

28399

2017

Stellen für Erzieher*innen

2014

431

2017

Millionen Euro für Kitas

Interview mit Dirk Panter

Der SPD-Frak­tion liegen die Kitas in Sachsen sehr am Herzen. Sie konnte sich in der Koali­tion mit vielen Anliegen gegen die CDU durch­setzen und in den ver­gan­genen vier Jahren deut­liche Ver­bes­se­rungen für Kin­der­gärten und Krippen errei­chen.  Wir haben mit dem Vor­sit­zenden der Frak­tion, Dirk Panter, dar­über gespro­chen.

Warum haben Sie dem Thema Kita in Ihrer Haushaltsrede so viel Platz eingeräumt?

Dirk Panter: In Sachsen hat es bis 2015 kei­nerlei Ver­än­de­rungen beim
Betreu­ungs­schlüssel in den Kitas gegeben. Wir haben uns 2014 in den Koali­ti­ons­ver­hand­lungen mit Nach­druck für Ver­bes­se­rungen ein­ge­setzt, die schritt­weise umge­setzt wurden. Das war ein hartes Ringen. Wir dürfen bei allen Wün­schen und Kritik nie ver­gessen, wo wir her­kommen.

Wie geht es bei dem Thema weiter?

Dirk Panter: Die Anrech­nung von Vor- und Nach­be­rei­tungs­zeiten der Erzie­he­rinnen und Erzieher werden wir im Dop­pel­haus­halt 2019/20 umsetzen. Außerdem erhöhen wir die Kita-Pau­schale für die Kom­munen. Das alles ist kein Pap­pen­stiel. Wir geben in diesem Haus­halt ca. 726 Mil­lionen Euro mehr aus als zu Beginn der Legis­la­tur­pe­riode – für die Qua­lität der Kin­der­be­treuung, für bes­sere Arbeits­be­din­gungen der Erzie­he­rinnen und Erzieher. Ab Juli 2019 wird die Kita-Pau­schale 3.025 Euro betragen. 2014 lag sie noch bei 1.875 Euro. Das ist eine Stei­ge­rung von über 60 Pro­zent! Ist das nichts? Mit­nichten!

Womit können die Kommunen beim Thema Bildung rechnen?

Dirk Panter: Im neuen Haus­halt wird es ein breit ange­legtes und lang­fris­tiges För­der­pro­gramm spe­ziell für Kin­der­gärten und Schulen geben, um Städte und Gemeinden zu unter­stützen. Das haben wir mit unserem Koali­ti­ons­partner ver­ein­bart. Ich bin mir sicher, wir werden das in diesem Haus­halt umsetzen.

Sie haben kürzlich von kostenfreier Kita gesprochen …

Dirk Panter: Ich per­sön­lich wün­sche mir, dass Bil­dung kos­tenlos ist – also auch die Kitas. Wir müssen an die vielen Fami­lien denken, in denen die Eltern hart arbeiten und den­noch nur schwer über die Runden kommen. Für sie ist der kos­ten­freie Kin­der­garten eine große Haus­nummer! Des­halb werde ich mich über den Haus­halt hinaus dafür ein­setzen. Dabei gilt: Wir werden die Kos­ten­frei­heit in Kitas nicht gegen die Qua­lität aus­spielen. Wir for­dern schließ­lich auch nicht mehr Lehrer und dann gleich­zeitig Schul­geld.

Der Gute-Kita-Plan

2014

Wahlprogramm

Die SPD Sachsen hat die For­de­rung zur Ver­bes­se­rung des Betreu­ungs­schlüs­sels auf­ge­griffen. Ziel der SPD ist ein Betreu­ungs­schlüssel von 1:4 in der Krippe, 1:10 im Kin­der­garten und 1:16 im Hort.

Koalitionsvertrag

Wäh­rend der Koali­ti­ons­ver­hand­lungen 2014 haben wir hart gerungen. Der SPD ist es dabei gelungen, erst­mals seit 1991 den Betreu­ungs­schlüssel zu ver­bes­sern.  Weil man auch in der Kita nichts übers Knie bre­chen kann – schließ­lich braucht man genü­gend Erzie­he­rinnen und Erzieher – gehen wir Schritt für Schritt vor.

2014

2015

Kita-Gesetz

Im Rahmen des ersten Koali­ti­ons­haus­halts 2015/16 wird im Früh­jahr das Kita-Gesetz geän­dert und die schritt­weise Ver­bes­se­rung der Betreuung fest­ge­schrieben. Außerdem wird das not­wen­dige Geld dafür ein­ge­plant. Bereits Anfang des Jahres wird der Lan­des­zu­schuss erhöht.

1. Stufe

Der Betreu­ungs­schlüssel in den Kin­der­gärten wird auf 1:12,5 ver­bes­sert.
Die Aus­gaben des Frei­staates für Kitas steigen auf  483 Mil­lionen Euro.

1.9.2015

2016

Eltern-Kind-Zentren

Das Modell­pro­jekt „Eltern-Kind-Zen­tren“ startet mit 31 Kitas. Sie sind eine Wei­ter­ent­wick­lung der Kita, die die soziale Unter­stüt­zung der ganzen Familie im Blick hat. Der Frei­staat för­dert die Pro­jekte mit 500.000 Euro pro Jahr.

2. Stufe

Der Betreu­ungs­schlüssel in den Kin­der­gärten wird auf 1:12 ver­bes­sert.
Die Aus­gaben des Frei­staates für Kitas steigen auf 512 Mil­lionen Euro.

1.9.2016

2017

Investitionen

Für den Bau bzw. die Reno­vie­rung von Kin­der­gärten, Krippen und Horten stehen bis 2020 neben 85,5 Mil­lionen Euro vom Bund, dem säch­si­schen Inves­ti­ti­ons­pro­gramm „Brü­cken in die Zukunft“ (Gesamt­vo­lumen 800 Mil­lionen Euro) zusätz­lich 5 Mil­lionen Euro pro Jahr zur Ver­fü­gung.
Damit konnten in Sachsen fast 90 neue Kin­der­ta­ges­stätten ent­stehen.

3. Stufe

Der Betreu­ungs­schlüssel in den Krippen wird auf 1:5,5 ver­bes­sert.
Die Aus­gaben des Frei­staates für Kitas steigen auf 554 Mil­lionen Euro.

1.9.2017

1.9.2018

4. Stufe

Der Betreu­ungs­schlüssel in den Krippen wird auf 1:5,verbessert.
Die Aus­gaben des Frei­staates für Kitas steigen auf 608 Mil­lionen Euro.

Mehr Qualität

In den Koali­ti­ons­ver­hand­lung im Bund konnte die SPD zusätz­liche 3,5 Mil­li­arden Euro für die Ver­bes­se­rung der früh­kind­li­chen Bil­dung durch­setzen. Sachsen wird seinen Anteil für die Ver­bes­se­rung der Qua­lität nutzen. Nach einer Befra­gung von Eltern udn Erzie­hern einigt sich die Koali­tion darauf, zukünftig die Vor- und Nach­be­rei­tungs­zeit anzu­rechnen. Der Lan­des­zu­schuss an die Städte und Gemeinden wird dafür um 270 auf 2.725 Euro jähr­lich erhöht.

2019

2019

Unterstützung der
Städte und Gemeinden

Auch die Städte und Gemeinden werden besser unter­stützt. Im Juli 2019 steigt die Kita-Lan­des­pau­schale um 300 Euro pro Kind auf 3.025 Euro. Damit werden sie bei den gestie­genen Betriebs­kosten (z.B. durch Lohn­er­hö­hungen und Ener­gie­kosten) ent­lastet.
Zu Beginn der Legis­latur lag die Pau­schale noch bei 1.875 EUR. Sie ist um 60 Pro­zent gestiegen!
Der Lan­des­zu­schuss, also das Geld, das der Freis­staat für Kin­der­gärten, Krippen und Horte ins­ge­samt pro Jahr zur Ver­fü­gung stellt, wird sich bis 2020 fast ver­dop­peln – von 431 Mil­lionen auf 811 Mil­lionen Euro.

Qualität und
Elternbeiträge

Es ist uns gelungen, die Betreuung und damit die Qua­lität in der früh­kind­li­chen Bil­dung zu ver­bes­sern. Die Erzie­he­rinnen und Erzieher werden durch Vor- und Nach­be­rei­tungs­zeiten ent­lastet. Zugleich konnte der Anstieg der Eltern­bei­träge begrenzt werden.  Das Ziel der SPD-Frak­tion bleibt, dass Bil­dung kos­ten­frei sein muss. Das gilt auch für Krippe, Kin­der­garten und Hort.

Und weiter?

„Wir wollen die Qua­lität der früh­kind­li­chen Bil­dung weiter ver­bes­sern. Denn frühe Bil­dung ist ent­schei­dend für den wei­teren Lebensweg unserer Kinder. Als SPD sind wir davon über­zeugt, so für Chan­cen­ge­rech­tig­keit zu sorgen.“

Juliane Pfeil-Zabel

Fami­li­en­po­li­ti­sche Spre­cherin , SPD-Frak­tion im Säch­si­schen Landtag

Geld aus dem Landeshaushalt für Kindergärten, Krippen und Horte

  • 2014: 431 Mil­lionen Euro
  • 2015: 483 Mil­lionen Euro
  • 2016: 512 Mil­lionen Euro
  • 2017: 554 Mil­lionen Euro
  • 2018: 608 Mil­lionen Euro
  • 2019: 724 Mil­lionen Euro (geplant)
  • 2020: 811 Mil­lionen Euro (geplant)

Verbesserung des Betreuungsschlüssels – erstmals seit 1991

2015

KINDERGARTEN

Betreu­ungs­schlüssel 1. Sep­tember 2015: 1:12,5

Lan­des­zu­schuss pro Kind – 1. Januar 2015: 2010 Euro

Lan­des­zu­schuss pro Kind – 1. Sep­tember 2015: 2085 Euro

Aus­gaben für die Kitas im Jahr 2015: 483 Mil­lionen Euro
(+ 52 Mil­lionen Euro)

2016

KINDERGARTEN

Betreu­ungs­schlüssel 1. Sep­tember 2016: 1:12  

Lan­des­zu­schuss pro Kind – 1. Sep­tember 2016: 2165 Euro

Aus­gaben für die Kitas im Jahr 2016: 512Millionen Euro
(+ 29 Mil­lionen Euro)

2017

KINDERKrippe

Betreu­ungs­schlüssel 1. Sep­tember 2017: 1:5,5  

Lan­des­zu­schuss pro Kind – 1. Sep­tember 2017: 2295 Euro

Aus­gaben für die Kitas im Jahr 2017: 554 Mil­lionen Euro
(+ 42 Mil­lionen Euro)

2018

KINDERKrippe

Betreu­ungs­schlüssel 1. Sep­tember 2018: 1:5  

Lan­des­zu­schuss pro Kind – 1. Sep­tember 2018: 2455 Euro

Aus­gaben für die Kitas im Jahr 2018: 608 Mil­lionen Euro
(+ 54 Mil­lionen Euro)

Perspektivwechsel 2018

Die Abge­ord­neten der SPD-Land­tags­frak­tion betei­ligen sich auch in diesem Jahr wieder an der Aktion „Per­spek­tiv­wechsel“. „Wir nutzen die dies­jäh­rige Aktion der Wohl­fahrts­ver­bände gezielt für Ein­sätze in Kin­der­gärten und damit auch für Gespräche mit Erzie­he­rinnen und Erzie­hern“, so die fami­li­en­po­li­ti­sche Spre­cherin der Frak­tion, Juliane Pfeil-Zabel. „In der Ver­gan­gen­heit konnten wir nach unseren Ein­sätzen  – sei es in Pfle­ge­heimen, Kran­ken­häu­sern, bei der Jugend­hilfe, in Werk­stätten für Men­schen mit Behin­de­rungen oder eben in Kin­der­ta­ges­stätten – immer wieder kon­krete Anre­gungen für die Arbeit im Landtag mit­nehmen.“ „Aus unserer Sicht ist die zum 1. Sep­tember bevor­ste­hende Ver­bes­se­rung des Betreu­ungs­schlüs­sels auf 1:5 in den Krippen auch ein guter Anlass, Bilanz zu ziehen sowie einen Blick auf die wei­teren Vor­haben zu werfen. Wir wollen die Qua­lität der früh­kind­li­chen Bil­dung weiter ver­bes­sern. Denn frühe Bil­dung ist ent­schei­dend für den wei­teren Lebensweg unserer Kinder. Als SPD sind wir davon über­zeugt, so für Chan­cen­ge­rech­tig­keit zu sorgen“, so Juliane Pfeil-Zabel. „Nachdem in den ver­gan­genen Jahren auf Betreiben der SPD erst­mals seit 1991 der Betreu­ungs­schlüssel in Sach­sens Kitas schritt­weise ver­bes­sert wurde, folgen Mitte 2019 wei­tere Neue­rungen“, blickte die Abge­ord­nete voraus. „Erzie­he­rinnen und Erzieher können sich dann auch der Vor- und Nach­be­rei­tung ihrer Arbeit widmen. Zudem wollen wir die Kom­munen bei den gestie­genen Betriebs­kosten ent­lasten. Des­halb wird die vom Land gezahlte Kita-Pau­schale pro Kind von 2.455 Euro auf dann 3.025 Euro erhöht.“

Montag – 27. August

Petra Köp­ping

Juliane Pfeil-Zabel

Iris Raether-Lor­dieck

Thomas Baum

Hen­ning Homann

Dienstag – 28. August

Hanka Kliese

Harald Bau­mann-Hasske

Holger Mann

Albrecht Pallas

Mittwoch – 29. August

Dr. Eva-Maria Stange

Martin Dulig

25. August und vorher

Simone Lang

Dirk Panter

Volkmar Winkler

Unsere Abgeordneten beim Perspektivwechsel

Volkmar Winkler

Am 21. August besuchte Volkmar Winkler wie ange­kün­digt im Rahmen der Aktion
„Per­spek­tiv­wechsel“ der SPD-Land­tags­frak­tion die KITA „Kin­der­welt“ in Oschatz. Beein­druckt war er
von der Ein­rich­tung selbst und dem gesund­heits­päd­ago­gi­schen Angebot. Die Lei­terin Frau Starke und
ihre Erzie­he­rinnen gaben bereit­willig Aus­kunft über ihre anspruchs­volle Arbeit, welche Volkmar
Winkler auch live in einer Kin­der­gar­ten­gruppe mit­er­leben konnte. Lobend wurde erwähnt, dass die
Ver­än­de­rungen der letzten Jahre sich bereits positiv aus­ge­wirkt haben, wie z.B. Per­so­nal­schlüssel
von 1:6 auf 1:5 bei Krip­pen­kin­dern, von 1:13 auf 1:12 bei Kin­der­gar­ten­kin­dern und die Erhö­hung der
KITA-Pau­schale. Die Erzie­he­rinnen begrüßten die beab­sich­tigte Ein­füh­rung der Vor- und
Nach­be­rei­tungs­zeiten.
Den­noch sind ihrer Mei­nung und Erfah­rung nach noch wei­tere Ver­bes­se­rungen not­wendig. Große
Pro­bleme bei der täg­li­chen Orga­ni­sa­tion der Kinder-Betreuung bereiten immer noch die Aus­fall­zeiten
der Erzie­he­rinnen durch Krank­heit, Urlaub und Fort­bil­dung. Eine wei­tere Ver­bes­se­rung des
Per­so­nal­schlüs­sels ist äußerst wichtig. Spürbar ist heute schon ein Fach­kräf­te­mangel. Des­halb ist die
Attrak­ti­vität des Berufes selbst und der Aus­bil­dung durch eine ent­spre­chende Aus­bil­dungs­ver­gü­tung
zu erhöhen. Auch über eine Ver­kür­zung der Aus­bil­dungs­zeit sollte nach­ge­dacht werden.
Alles in Allem war es für den Abge­ord­neten ein sehr inter­es­santer und auf­schluss­rei­cher Besuch.
Herz­li­chen Dank an Frau Starke und ihre Erzie­he­rinnen für ihr täg­li­ches Enga­ge­ment bei der
Betreuung unserer Kinder in dieser Ein­rich­tung und dar­über hinaus an alle Erzie­he­rinnen und
Erzieher in den Kin­der­ein­rich­tungen unserer Region!

Henning Homann

Heute habe ich einen Tag in der KITA Wir­bel­wind in Leisnig mit­ge­ar­beitet. Ich wollte wissen, wie unsere Ver­bes­se­rungen vor Ort ankommen und was wir in Zukunft angehen müssen. Dabei ist klar geworden: Die neue Bil­dungs­po­litik der Koal­tion seit 2015 wirkt, aber es bleibt auch noch einiges zu tun.

Häufige Fragen und Antworten zum Thema Kita

zum Down­load: PDF-Datei

WAS HAT DIE SPD IM WAHLPROGRAMM 2014 ALS ZIEL AUSGEGEBEN?

Wir wollen starke Kinder in Sachsen, denn Kinder sind unsere Zukunft. Im SPD-Pro­gramm hieß es daher: „Um Zeit für die indi­vi­du­elle För­de­rung zu haben, streben wir die längst über­fäl­lige schritt­weise Sen­kung des realen Betreu­ungs­schlüs­sels in den Krippen auf 1:4, im Kin­der­garten auf 1:10 und im Hort auf 1:16 an. Damit ver­bunden ist eine ver­bes­serte Vor- und Nach­be­rei­tungs­zeit für die Erzie­he­rinnen und Erzieher, Zeit für Qua­li­fi­ka­tion und für die Lei­tung einer Kita.“

WIE HAT SICH DIE CDU IM WAHLPROGRAMM ZUM THEMA KINDERBETREUUNG POSITIONIERT?

Unser spä­terer Koali­ti­ons­partner for­mu­lierte in seinem Pro­gramm: „Um die Betreu­ungs­qua­lität und die Umset­zung der im Bil­dungs­plan gesetzten Ziele in den Kin­der­ta­ges­stätten auch zukünftig sicher­zu­stellen, setzen wir uns für eine bes­sere Per­so­nal­aus­stat­tung in den säch­si­schen Kin­der­ta­ges­stätten ein. Wir wollen zudem Erzie­he­rinnen und Erzieher durch den Ein­satz zusätz­li­cher Kräfte ent­lasten. Wir wollen die Eigen­ver­ant­wor­tung der Kom­munen und Träger stärken. Es kann am besten vor Ort ent­schieden werden, welche Maß­nahmen zur Ver­bes­se­rung der Betreu­ungs- und Bil­dungs­qua­lität nötig sind, ob mehr Fach­per­sonal ein­zu­stellen ist, Vor- und Nach­be­rei­tungs­zeiten besser zu berück­sich­tigen oder zusätz­liche Unter­stüt­zungs­leis­tungen anzu­bieten sind.“

WAS WURDE IM KOALITIONSVERTRAG VEREINBART?
Die SPD konnte sich mit der Idee durch­setzen, den seit 1991 gel­tenden Betreu­ungs­schlüssel end­lich zu ver­bes­sern. Das Vor­haben wurde als eine vor­dring­liche Maß­nahme im Koali­ti­ons­ver­trag fest­ge­schrieben. Auch wenn unsere Vor­stel­lungen nicht 1:1 über­nommen wurden, war das ein großer Erfolg. Im Koali­ti­ons­ver­trag heißt es zu dem Stu­fen­plan: „Wir werden in dieser Legis­la­tur­pe­riode den Betreu­ungs­schlüssel in Kin­der­gärten und Kin­der­krippen schritt­weise senken. Am 01.09.2015 wird der Betreu­ungs­schlüssel in Kin­der­gärten auf 1:12,5 ver­bes­sert, am 01.09.2016 auf 1:12. Für die Kin­der­krippen ver­bes­sert sich das Betreu­ungs­ver­hältnis am 01.09.2017 auf 1:5,5 und am 01.09.2018 auf 1:5. Die Kosten, die mit dieser Qua­li­täts­ver­bes­se­rung ver­bunden sind, trägt der Frei­staat Sachsen.“
WIE WIRD EIN KITAPLATZ FINANZIERT?
Die Kosten teilen sich Frei­staat, Eltern und Gemeinden. Der Frei­staat zahlt einen Lan­des­zu­schuss, der ab 1. Sep­tember 2018 bei 2.455 Euro je Kind und Jahr liegt – bezogen auf eine täg­liche neun­stün­dige Betreu­ungs­zeit. Davon sind jeweils 75 Euro zur Bezah­lung von zusätz­li­chem Per­sonal für die Schul­vor­be­rei­tung im Kin­der­garten gedacht. Für Inklu­si­ons­kinder gibt es einen zusätz­li­chen Lan­des­zu­schuss. Sor­bi­sche Kitas können für jede Gruppe, in der Kinder zwei­spra­chig geför­dert werden, einen zusätz­li­chen Lan­des­zu­schuss von 5.000 Euro jähr­lich erhalten.
WIE HABEN SICH DIE ZUWENDUNGEN DES LANDES FÜR DIE BETREUUNG IN DEN KITAS ENTWICKELT?
2015 gab es nach sieben Jahren erst­mals wieder eine Erhö­hung, für die sich die SPD stark gemacht hatte. Lag der Zuschuss in 2014 noch bei 1.875 Euro pro Kind, stieg er in den Fol­ge­jahren kon­ti­nu­ier­lich an.. Ab 1. Sep­tember 2018 liegt der Zuschuss bei 2.455 Euro. Eine wei­tere Erhö­hung ist für den 1. Juli 2019 geplant, dann soll der Lan­des­zu­schuss auf 3.025 Euro steigen, um die Kom­munen zu ent­lasten sowie wei­teres zusätz­li­ches Per­sonal finan­zieren zu können. Anders aus­ge­drückt: 2014 stellte das Land 431 Mil­lionen Euro zur Ko-Finan­zie­rung der Kitas zur Ver­fü­gung, 2015 erhöhte sich der Betrag auf 483 Mil­lionen Euro, mitt­ler­weile sind es 608 Mil­lionen Euro. Am Ende der Legis­latur werden 724 Mil­lionen Euro vom Frei­staat auf­ge­wandt, um schließ­lich im Jahr 2020 auf 812 Mil­lionen Euro zu steigen. Wir haben die Auf­wen­dungen also fast ver­dop­pelt. Damit fließen für die Ver­bes­se­rung der Betreu­ungs­re­la­tionen in Krippe und Kin­der­garten in dieser Legis­la­tur­pe­riode über 726 Mil­lionen Euro. Ins­ge­samt stellt der Frei­staat in diesem Zeit­raum rund 3,3 Mil­li­arden Euro allein zur Ko-Finan­zie­rung früh­kind­li­cher Bil­dung bereit. Dazu kommen außerdem noch Gelder für Inves­ti­tionen von Land und Bund.
WARUM WURDEN TROTZ GESTIEGENER ZUWENDUNGEN DES LANDES IN DER KITA MEINES KINDES KEINE NEUEN ERZIEHERINNEN ODER ERZIEHER EINGESTELLT?
Umge­rechnet auf einen Voll­zeitjob könnten mit den Gel­dern für eine bes­sere Betreu­ungs­re­la­tion gut 2.050 Erzie­he­rinnen und Erzieher ein­ge­stellt werden. In etli­chen Kitas haben Erzie­he­rinnen und Erzieher, die bis­lang in Teil­zeit beschäf­tigt waren, ihre Arbeits­zeit weiter auf­ge­stockt – bis hin zu einem Voll­zeitjob. Des­halb wurden nicht in allen Kitas neue Erzie­he­rinnen und Erzieher ein­ge­stellt.
WIE ENTWICKELN SICH DIE ELTERNBEITRÄGE?
Wenn in einer Kita Erzie­he­rinnen und Erzieher mehr arbeiten, ihr Gehalt per Tarif­ver­trag erhöht wird sowie Kosten für Strom, Wasser oder Rei­ni­gung steigen, steht am Ende bei den soge­nannten Betriebs­kosten auch ein Mehr an Aus­gaben. Die Eltern­bei­träge werden pro­zen­tual zu den anfal­lenden Betriebs­kosten berechnet. Die SPD hat erreicht, dass eine ursprüng­lich ange­dachte Hebung der Pro­zent­grenzen ver­hin­dert wurde. Damit bleibt der Eltern­an­teil pro­zen­tual unver­än­dert. Er liegt höchs­tens bei 23 Pro­zent in der Krippe bzw. 30 Pro­zent im Kin­der­garten. In der Summe kann der zu zah­lende Eltern­bei­trag aber wegen der stei­genden Betriebs­kosten anwachsen.
WARUM SIND OST-WEST-VERGLEICHE BEI PERSONALSCHLÜSSEL UND AUSGABEN SO SCHWIERIG?
In den alten Bun­des­län­dern werden bei­spiels­weise 28 Pro­zent der Kinder unter drei Jahren in Krippen betreut. Das sind deut­lich weniger Mäd­chen und Jungen als in den neuen Län­dern. Im Osten, wo tra­di­tio­nell mehr Frauen arbeiten gehen, ist die Nach­frage nach Plätzen viel höher. Jedes zweite Kind unter drei Jahren besucht hier eine Krippe (52 Pro­zent). Zudem ist die wöchent­liche Betreu­ungs­zeit deut­lich höher als im Westen. Auch beim Blick auf die Aus­gaben für die früh­kind­liche Bil­dung von Land und Kom­munen ins­ge­samt lohnt es sich, die Zahlen genauer anzu­sehen. Zwar lag Sachsen 2016 mit durch­schnitt­li­chen Aus­gaben von 4.514 Euro für jedes Kind unter sechs Jahren im hin­teren Drittel der Bun­des­länder. Zum Ver­gleich: In Baden-Würt­tem­berg waren es 4.885 Euro. Setzt man diese Auf­wen­dungen ins Ver­hältnis zu den Gesamt­aus­gaben von Land und Kom­munen, wendet sich das Blatt: In Sachsen inves­tierten Land und Kom­munen 6,3 Pro­zent ihrer Haus­halts­gelder in früh­kind­liche Bil­dung. In Baden-Würt­tem­berg waren es 5,1 Pro­zent. Und was nicht uner­wähnt bleiben darf: Mehr als 93 Pro­zent der Erzie­he­rinnen und Erzieher in Sachsen haben ihre Aus­bil­dung an einer Fach­schule absol­viert oder an einer Hoch­schule stu­diert. Im deutsch­land­weiten Ver­gleich sind dies nur 75 Pro­zent. (Diese Daten stammen aus dem „Ber­tels­mann-Monitor“ 2017 und wurden im Früh­jahr 2016 erhoben.)
WELCHE MASSNAHMEN PLANT DIE KOALITION AKTUELL IM BEREICH KITA?
Wir wollen die Qua­lität der früh­kind­li­chen Betreuung weiter ver­bes­sern. Pro Woche soll den voll­zeit­be­schäf­tigten Erzie­he­rinnen und Erzie­hern künftig zwei Stunden soge­nannte Vor- und Nach­be­rei­tungs­zeit zur Ver­fü­gung gestellt werden. Das ent­spricht etwa 1300 zusätz­li­chen Stellen und jähr­li­chen Mehr­auf­wen­dungen von 75 Mil­lionen Euro. Über die genaue Aus­ge­stal­tung der Vor- und Nach­be­rei­tungs­zeit wird in den kom­menden Monaten intensiv beraten werden. Für die SPD-Frak­tion steht fest, dass der vor­lie­gende Regie­rungs­ent­wurf nach­ge­bes­sert werden muss.