Mein Name ist Jakob Kuner, ich bin 16 Jahre alt und ich mache mein zwei­wö­chiges Schü­ler­prak­tikum bei der SPD-Frak­tion im Säch­si­schen Landtag. Auf den Landtag und die säch­si­sche Politik in Gänze, bin ich durch meh­rere poli­ti­sche Akti­vi­täten in meiner Hei­mat­stadt Zittau auf­merksam geworden. In einer enga­gierten Jugend­gruppe gelang es uns einen Stadt­rats­be­schluss gegen den Ausbau einer Zit­tauer Schule durch einen Bür­ger­ent­scheid zu revi­dieren und somit den Ausbau der Park­schule Zittau zu ermög­li­chen. Außerdem wird durch unsere „Initia­tive Jugend­stadtrat“ gerade an der Umset­zung eines Jugend­par­la­mentes in Zittau gear­beitet. Durch ein paar Mit­streiter bei diesen Akti­vi­täten bekam ich dann den Kon­takt zur SPD-Frak­tion.

Foto: Adobe Stock Andy Ilm­berger

Montag, 27.6.22

Der erste Tag begann für mich um 9 Uhr in den Büros der SPD-Frak­tion. Nach einer kurzen Begrü­ßung durfte ich auch schon in die koali­ti­ons­in­terne Vor­be­spre­chung zum Aus­schuss für Wis­sen­schaft, Hoch­schule, Medien, Kultur und Tou­rismus. Nach dieser 20-minü­tigen Runde ging es dann in den Aus­schuss, der in einem großen glä­sernen Raum tagte. Es wurde sehr viel debat­tiert, zum Bei­spiel über den Umgang mit dem his­to­risch so bedeut­samen Korn­haus in Meißen. Danach holten wir noch meine Karte zum täg­li­chen Ein­tritt in den Landtag und ich bekam noch eine Ein­wei­sung in die Technik und in die Auf­gaben wäh­rend meiner Prak­ti­kums­zeit. So schnell war der erste Tag im Landtag um ca. 15 Uhr für mich schon zu Ende. 

Doch es sollte noch ein wei­teres High­light am Abend auf mich warten und das war das Som­mer­fest der säch­si­schen SPD-Frak­tion am Albert­hafen in Dresden. Wir hatten sehr gutes Wetter mit ange­nehmen Tem­pe­ra­turen und so war das Fest ein voller Erfolg. Den fast 400, mit­unter auch sehr pro­mi­nenten Gästen, wie z.B. Teilen der Staats­re­gie­rung oder anderen füh­renden Köpfen, wurden leckere Speisen und Getränke ange­boten. Ein wei­terer Höhe­punkt war der ori­gi­nale DFB Pokal, den jeder­mann anfassen und sich auch mit ihm foto­gra­fieren lassen durfte. Rundum war es ein schöner und ereig­nis­rei­cher erster Prak­ti­kumstag für mich.

Dienstag, 28.6.22

Am Dienstag star­tete der Tag für mich mit einer Mit­ar­bei­ter­runde, bei dem die Par­la­men­ta­ri­schen Berater kurz aus den ver­schie­denen poli­ti­schen Fach­be­rei­chen berich­teten und alle auf den aktu­ellen Stand gebracht wurden. Anschlie­ßend durfte ich noch der Betriebs­ver­samm­lung bei­wohnen, bei der auf die Bilanz der ersten Hälfte der Legis­la­tur­pe­riode geschaut wurde und auch ein kurzer Aus­blick auf die kom­menden Auf­gaben gegeben wurde. Nach diesen beiden sehr infor­ma­tiven Runde hatte ich nun Zeit, die mir gestellten Auf­gaben selbst­ständig zu bear­beiten. Eine Auf­gabe war die Vor­be­rei­tung eines Tages­ord­nungs­punktes für den Aus­schuss für Schule und Bil­dung, in dem es um einen Antrag zum Thema pra­xis­naher Unter­richt mit mehr Schwer­punkten beim Thema Wirt­schaft ging.

 

Mittwoch, 29.6.22

Am Mitt­woch durfte ich Sabine Friedel, bil­dungs­po­li­ti­sche Spre­cherin der SPD-Frak­tion, ins Säch­si­sche Kul­tus­mi­nis­te­rium (SMK) begleiten. Dort fand ein Treffen mit den bil­dungs­po­li­ti­schen Spre­chern der anderen Koali­ti­ons­par­teien und mit dem Kul­tus­mi­nis­te­rium statt. Dabei ging es um den zukünf­tigen Bedarf an Leh­rern. Nach den ganzen span­nenden Zahlen fuhren wir wieder in den Landtag. Dort begann ich nach dem Mit­tag­essen in der Land­tags­kan­tine mit meiner zweiten Auf­gabe und zwar mit der Erstel­lung einer Syn­opse, das ist ein Ver­gleich von meh­reren Gesetz­ent­würfen zu einem bestimmten ange­peilten Gesetz.

Foto: Adobe Stock Andy Ilm­berger

Donnerstag, 30.6.22:

Heute durfte ich mit in das Ple­nar­ge­bäude zur Lan­des­pres­se­kon­fe­renz zum Thema „Berufs­aka­demie Sachsen auf dem Weg zur Dualen Hoch­schule“. Diese Pres­se­kon­fe­renz war sehr infor­mativ für mich und hat mir einen anderen Weg des pra­xis­ori­en­tier­teren Stu­die­rens auf­ge­zeigt, den ich sehr span­nend finde. Am Nach­mittag ging ich dann in den  Ple­nar­saal und lauschte auf der Zuschau­er­tri­büne der öffent­li­chen Anhö­rung vom Innen- und Sport­aus­schuss zum Thema „För­de­rung und Akti­vie­rung des Ehren­amtes im Sport“. Am Abend besuchte der Lan­des­schü­lerrat die SPD-Frak­tion. Ich durfte beim Gespräch von Sabine Friedel mit den drei Ver­tre­te­rinnen und Ver­tre­tern dabei sein und dem guten Aus­tausch folgen.

Freitag, 1.7.22: 

Der Freitag war wieder Aus­schusstag für mich, denn der Aus­schuss für Schule und Bil­dung stand an. Nach der koali­ti­ons­in­ternen Vor­be­spre­chung ging es ganz nach oben in die 6. Etage in einen großen Sit­zungs­saal, denn der erste Teil des Aus­schusses war öffent­lich und wurde des­halb auch von einem Kame­ra­team des MDR begleitet, da der Bür­gerrat für Bil­dung und Lernen ein­ge­laden war. Im Anschluss an die Sit­zung stellte ich meine Auf­gaben fertig und ging mit einem super Gefühl, nach sehr ereig­nis­rei­chen, inten­siven und inter­es­santen Tagen, ins Wochen­ende.

 

 

Montag, 4.7.22:

Zum Start in meine 2. Woche wer­tete ich die Teil­neh­mer­zahl vom Som­mer­fest und von der Betriebs­rä­te­kon­fe­renz aus, was sehr viel Zeit in Anspruch nahm. Danach bekam ich neue inter­es­sante Auf­gaben zum Thema Digi­ta­li­sie­rung, genauer gesagt zum Digi­tal­Pakt Schule, wo ich mir die Struktur und die genaue Umset­zung sehr gerne anschauen wollte.

Dienstag, 5.7.22:

Am Mittag stand wieder die wöchent­liche Mit­ar­bei­ter­runde, samt Updates von den ver­schie­denen Par­la­men­ta­ri­schen Bera­tern über aktu­elle Anträge und den Stand in ihren Aus­schüssen. Auch im Vor­aus­blick auf die anste­henden Ver­hand­lungen zum Dop­pel­haus­halt im Herbst wurden schon erste Über­le­gungen, über die zeit­liche Schiene der ein­zelnen Bera­tungen in den ver­schie­denen Aus­schüssen ange­stellt. Um 13 Uhr stand dann das Frak­ti­ons­mee­ting mit allen Mit­ar­bei­tern, Abge­ord­neten und Staats­mi­nis­tern auf dem Pro­gramm. Bei dem Online-Mee­ting wurden dann die Tages­ord­nungen der Ple­nar­sit­zungen durch­ge­gangen, bespro­chen wer von den Abge­ord­neten zu wel­chem Tages­ord­nungs­punkt was sagt und wie die Mei­nung der Frak­tion zu ver­schie­denen Anträgen aus der Koali­tion oder von ein­zelnen Abge­ord­neten ist. Es wurden meh­rere Beschlüsse gefasst und ich bekam einen wei­teren sehr guten Ein­blick hinter die Kulissen der par­la­men­ta­ri­schen Arbeit.


Mittwoch, 6.7.22:

Am Mitt­woch bekam ich die Auf­gabe diesen Prak­ti­kums­be­richt für die Web­seite der SPD Frak­tion im säch­si­schen Landtag zu schreiben. Dadurch das ich so viel gezeigt und erklärt bekommen habe, fiel es mir nicht schwer diesen Bericht zu ver­fassen und es war eine schöne Gele­gen­heit die ver­gan­genen Tage ein Stück Revue pas­sieren zu lassen.

 

Donnerstag 7.7.22:

Heute durfte ich dann meinen Prak­ti­kums­be­richt mit dem Pres­se­team anpassen und auf der Web­seite hoch­laden, dadurch bekam ich noch einen kleinen Ein­blick in die Presse- und Öffent­lich­keits­ar­beit der Frak­tion. Danach fina­li­sierte ich meine Arbeit zum Digi­tal­Pakt und kann jetzt sagen, dass ich end­lich die genauen Struk­turen und die Umset­zung dieses Plans ver­standen habe.

 

Freitag, 8.7.22:

Am letzten Tag meines Prak­ti­kums bekam ich noch ein Beur­tei­lungs­ge­spräch mit meinem Prak­ti­kums­be­treuer und dem Frak­ti­ons­ge­schäfts­führer. Somit ging mein Prak­tikum leider viel zu schnell zu Ende.

Die zwei Wochen im Landtag ver­gingen leider wie im Fluge. Doch die Erleb­nisse und Erfah­rungen aus diesen Tagen werde ich nicht ver­gessen. Ich habe vor allem dank meines Prak­ti­kums­be­treuers Gerald Eisen­blätter und den vielen anderen lieben Kol­legen unglaub­lich viele span­nende Ein­blicke in deren poli­ti­sche Arbeit bekommen und dadurch sehr viel Neues gelernt. Dieses Enga­ge­ment und Ver­trauen mir gegen­über weiß ich sehr zu schätzen und möchte mich bei allen recht herz­lich dafür bedanken. Ich habe jetzt mit­be­kommen, wie viel Arbeit hinter ein­zelnen Ent­schei­dungen liegt und was alle in diesem moti­vierten Team hier leisten. Ich muss zugeben, dass ich das vorher ein wenig unter­schätzt habe, auch wel­ches Fach­wissen in jedem ein­zelnen Bereich vor­handen sein muss. Abschlie­ßend hoffe ich des­wegen auf mehr Respekt und Wert­schät­zung von allen Bür­gern für die Men­schen, die in diesem Bereich arbeiten. Ich würde mir wün­schen, dass nicht immer nach jeder poli­ti­schen Ent­schei­dung nur geme­ckert und geschimpft wird, son­dern erstmal zuge­hört und danach in Ruhe mit­ein­ander dis­ku­tiert wird, ohne Hass und Hetze.