Für eine generationengerechte Finanzpolitik.

23. März 2023

Auf ihrer Früh­jahrs­klausur im hat die SPD-Land­tags­frak­tion ein Posi­ti­ons­pa­pier “Zukunfts­in­dus­trie­land Sachsen” beschlossen. Das Papier gibt es hier zum Down­load.

Das tra­di­ti­ons­reiche Indus­trie­land Sachsen wird zum Land der Zukunfts­in­dus­trien.

Die Ver­än­de­rung kommt, aber sie kommt nicht von alleine. Es braucht ein Team­spiel von allen allen poli­tisch Ver­ant­wort­li­chen, um Sach­sens Ent­wick­lung weiter vor­an­zu­treiben – für die Wirt­schaft und die Beschäf­tigten in unserem Frei­staat. Wir setzen uns daher für mas­sive Inves­ti­tionen in Sachsen ein: in die tech­ni­sche und digi­tale Infra­struktur, in inno­va­tive Unter­nehmen und in die Arbeits­plätze der Zukunft. Dafür braucht es eine mutige Finanz­po­litik.

Dirk Panter

Wir brau­chen eine Finanz­po­litik, die das Geld der Steu­er­zahler aktiv nutzt und klug inves­tiert, statt es auf der hohen Kante der infla­ti­ons­be­dingten Ent­wer­tung zu über­lassen. Wir haben daher die lang­fris­tige Zukunft des Frei­staates im Blick. Uns geht es nicht nur um den jähr­li­chen Haus­halt, son­dern um die wirt­schaft­liche und soziale Lage der kom­menden Gene­ra­tionen.

In der Ver­än­de­rung liegt der Schlüssel für Sach­sens Zukunft, für hun­dert­tau­sende neue und vor allem sichere Arbeits­plätze, für die Wert­schöp­fung und die soziale Sta­bi­lität unseres Landes.

Ver­än­de­rung braucht Mut, wir sind dazu bereit. Für Sachsen und die Men­schen, die hier leben.

Viele der wich­tigen Inves­ti­tionen kosten Geld, das liegt auf der Hand. Ver­schla­fene Inves­ti­tionen rächen sich in der Zukunft. Wir müssen heute inves­tieren, damit Sachsen zum Zukunfts­in­dus­trie­land wird und wir auch morgen noch gute Arbeits­plätze haben.

 

Hierfür braucht es:

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Beste Infrastruktur für Unternehmen und Fachkräfte

Um starke Unter­nehmen davon zu über­zeugen, bei uns hei­misch zu werden, braucht es: eine moderne Infra­struktur, lang­fris­tige Pla­nungs­si­cher­heit, attrak­tive Arbeits- und Lebens­be­din­gungen für Fach­kräfte und Spit­zen­leis­tungen in Bil­dung und For­schung.

Es braucht Schienen, Rad­wege, Straßen und Glas­faser, damit Beschäf­tigte zur Arbeit kommen, Roh­stoffe und Pro­dukte trans­por­tiert und Daten blitz­schnell über­mit­telt werden.  

Um gute Arbeits­plätze in Sachsen zu schaffen, wollen wir den Ausbau von Erneu­er­baren Ener­gien vor­an­treiben und das Was­ser­stoff­netz aus­bauen. Immer mehr Unter­nehmen ringen um Fach­kräfte. Dafür setzen wir auf Bil­dung, eine Will­kom­mens­kultur und eine Infra­struktur, die Men­schen zum Bleiben und Kommen bewegt.

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Eine generationen-gerechte Finanzpolitik

Gene­ra­tio­nen­ge­rechte Politik ist mehr als die schwarze Null. Gene­ra­tio­nen­ge­rechte Politik schafft gute Bil­dung, ein starkes Mit­ein­ander und gute Arbeits­plätze von morgen. Die SPD-Frak­tion schlägt vor, einen “Sach­sen­fonds 2050” ein­zu­richten: Er soll Zukunfts­in­ves­ti­tionen ermög­li­chen. Die Inves­ti­tionen sind mit Weit­blick ori­en­tiert, schaffen einen lang­fris­tigen Nutzen für die Gesell­schaft und lang­fris­tige Pla­nungs­si­cher­heit für Unter­nehmen. 

Es ist an der Zeit, dass auch der Frei­staat solche öko­no­mi­sche Ver­nunft an den Tag legt. Und für Inves­ti­tionen in die Zukunft ent­weder Kre­dite auf­nimmt oder die Zufüh­rung zum Beam­ten­pen­si­ons­fonds befristet aus­setzt oder redu­ziert. Das ist nur ver­nünftig, frisst doch die Infla­tion das Geld auf. Die Mil­li­arde, die wir in diesem Jahr in den Fonds legen, ist dadurch in 20 Jahren nur noch ein Drittel so viel wert wie heute. 

Inves­tieren heißt nicht, Geld in Beton zu ste­cken. Inves­tieren heißt, heute Geld aus­zu­geben, um in Zukunft davon zu pro­fi­tieren.

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Die Etablierung eines Sachsenfonds

Mit dem “Sach­sen­fonds 2050” wollen wir ins­ge­samt 4 Mil­li­arden Euro in den kom­menden 10 Jahren in die Zukunft Sach­sens inves­tieren.  Dieses Geld nicht zu inves­tieren, können wir uns nicht leisten. 

Denn: 

Wir brau­chen in Sachsen in jeder Ort­schaft schnelles Internet. Über den Sach­sen­fonds wollen wir daher den Breit­band­fonds in den nächsten zehn Jahren mit ins­ge­samt min­des­tens einer Mil­li­arde Euro speisen.

Sachsen braucht einen starken und bezahl­baren ÖPNV. Über den Sach­sen­fonds soll eine Mobi­li­täts­ge­sell­schaft daher min­des­tens 600 Mil­lionen Euro ein­setzen können. 

Sachsen braucht gute Bil­dung, hierfür braucht es gute Schulen. Über den Sach­sen­fonds sollen min­des­tens 500 Mil­lionen Euro in den Schul­hausbau fließen. 

Wir brau­chen in Sachsen eine flä­chen­de­ckende Gesund­heits­ver­sor­gung. Aus dem Sach­sen­fonds sollen daher min­des­tens 600 Mil­lionen Euro für die Restruk­tu­rie­rung der Kran­ken­haus­land­schaft ver­wendet werden. 

Sachsen muss seinen Teil zur Abwen­dung der Folgen des Kli­ma­wan­dels bei­tragen. Aus dem Sach­sen­fonds sollen daher min­des­tens 300 Mil­lionen Euro für das lan­des­weite Was­ser­ma­nage­ment und wei­tere Maß­nahmen gegen den Kli­ma­wandel und seine Folgen finan­ziert werden.

Sachsen muss sich auf den Weg zu einer kli­ma­neu­tralen Wirt­schaft und Gesell­schaft machen. Mit min­des­tens 1 Mil­li­arde Euro aus dem Sach­sen­fonds soll eine Inves­ti­ti­ons­ge­sell­schaft dafür ziel­ge­richtet inves­tieren: in Ver­tei­ler­netze im Bereich Was­ser­stoff, Strom, Wärme und Wasser, den digi­talen Netz­ausbau, den Aufbau einer bedarfs­ge­rechten Zahl von Woh­nungen in Stadt und  Land, die Betei­li­gung an Start-Ups und stra­te­gisch wich­tigen Unter­nehmen und die Unter­stüt­zung von Anwen­dungs­for­schung.

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Die Vereinfachung und Digitalisierung von Planungsverfahren

Der Weg vieler Inves­ti­tionen dauert noch viel zu lang, zu viel Zeit geht in Pla­nungs- und Geneh­mi­gungs­ver­fahren. Diese Zeit haben wir, diese Zeit haben viele Unter­nehmen, in dieser schnell­le­bigen Welt nicht. Der Bund macht es vor und bereitet den Weg dafür, dass Pla­nungs- und Geneh­mi­gungs­ver­fahren moderner, digi­taler, schneller und effi­zi­enter ablaufen können. 

Auch in Sachsen müssen wir Hürden abbauen. Dafür gilt es, büro­kra­ti­sche Pro­zesse und vor allem die Ver­gabe von För­der­mit­teln kri­tisch zu beleuchten. Dafür müssen Pro­zesse über ein ein­heit­li­ches För­der­portal kon­se­quent digi­ta­li­siert werden. Refor­miert werden muss auch das Denk­mal­schutz­ge­setz, damit der Schutz nicht wei­terhin dem Ausbau Erneu­er­barer im Weg steht. 

“Mit wenigen Ein­zel­maß­nahmen kann Ver­wal­tung, Men­schen und Unter­nehmen viel unnö­tiger Auf­wand erspart werden.”

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Hand in Hand mit den Menschen vor Ort

Wir werden uns dafür ein­setzen, Bür­ger­en­ergie-Pro­jekte zu stärken: Bürger:innen oder Kom­munen können sich an den Kosten von Erneu­er­baren Energie-Pro­jekten betei­ligen und zu Mit-Eigentümer:innen werden. Das ist wichtig, denn am besten gelingen Infra­struk­tur­pro­jekte, wenn sie mit der Unter­stüt­zung der Men­schen vor Ort ent­stehen.