
Mehr Zusammenhalt – das wünschen sich viele in Sachsen. Um diesen zu stärken, fördert das Land ‚Soziale Orte’.
So können in der Gemeinde oder auch im Stadtteil neue Möglichkeiten entstehen, wo Menschen zusammenfinden, sich engagieren und eine oft verloren geglaubte Zusammengehörigkeit schaffen.
Förderung für Soziale Orte beginnt
Sozialministerin übergibt ersten Förderbescheid in Wittichenau
Lang: Soziale Orte können Menschen einander wieder näher bringen
Gegen das Auseinanderdriften unserer Gesellschaft.
Es fehlen „Soziale Orte”
In unseren Dörfern, Kleinstädten aber auch in manchen Stadtteilen der großen Städte ist in den letzten 30 Jahren etwas verloren gegangen. Soziale Treffpunkte und auch Strukturen sind weggefallen oder wurden gar weggekürzt.
Die Sparkassenfiliale, die Außenstelle des Amtes, der Fleischer, die Gaststätte, der Dorfladen oder die Arztpraxis schlossen oder zogen weg. Zentren veröden und Ortschaften verloren ihre Mitte
Es lohnt sich nicht, sagte man.
Zu wenige Leute hätten die Angebote genutzt.
Es ging immer nur um Kosten, nicht um Menschen.
Demokratie, Zusammenhalt, Soziales und Gesundheit sind aber keine Ware. Das sind wertvolle Güter für alle.

Foto: modernmovie | Adobe Stock
Zwar wurden viele Marktplätze und Innenstädte schön saniert. Doch oft sind diese zu wenig belebt. Es fehlen öffentliche Orte für private Initiativen und für lokalen Zusammenhalt. Kurz gesagt: Es fehlt an Sozialen Orten.
Man trifft sich nicht mehr. Man kennt sich nicht mehr. Der Zusammenhalt wird so schwächer.
Neue Soziale Orte schaffen
Die SPD-Fraktion hat daher die Idee eingebracht, neue soziale Orte zu schaffen. Städte und Dörfer werden dafür vom Freistaat unterstützt. . Diese Idee konnten wir im Koalitionsvertrag durchsetzen. Unsere Sozialministerin Petra Köpping fand die Idee sehr wichtig – sie hat als ehemalige Landrätin diese Probleme im Blick.
Mit dem Programm für ‚Soziale Orte‘ unterstützt Sachsen auf Initiative der SPD-Fraktion all jene, die in ihrem Dorf, in ihrer Stadt oder auch in einem Stadtteil etwas für die Gemeinschaft auf die Beine stellen.
Sie bekommen dafür bis zu
Euro im Jahr.
Und das bis zu
Jahre lang.

Soziale Orte sollen den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken, indem sie durch die Bündelung verschiedener Daseinsvorsorgeleistungen im öffentlichen kommunalen Raum, Orte der Begegnung, Kommunikation und der sozialen Dienstleistung etablieren.
Konkret werden mit dem Programm diejenigen unterstützt, die in ‚ihrem Ort‘ etwas aufbauen oder verlorengegangene Begegnungsmöglichkeiten zurückbringen wollen.
Es geht um Orte zur aktiven Gestaltung des Gemeindelebens und zur Teilhabe möglichst vieler Menschen.
Für die Macher:innen
Gerade die Macherinnen und Macher vor Ort aus unterschiedlichen Bereichen, die es überall gibt, die aber häufig als Einzelkämpfer:innen agieren, können hier Kontakte knüpfen.
Die Schaffung von Sozialen Orten soll dieses “Machen vor Ort” – manche nennen es auch bürgerschaftliches Engagement – unterstützen. So werden sich vielleicht viele neue Ehrenamtliche engagieren und Angebote schaffen.
Gemeinsam aushandeln, was wichtig ist
Bürgerinnen und Bürger sollen sich mit ihren Nachbarn, ihren Bekannten oder ihren Freunden zusammentun und gemeinsam aushandeln, was sie für ihren Ort und für ihre Gemeinschaft brauchen. So besteht die Hoffnung, so manche Leerstelle in den Innenstädten zu schließen, die in den letzten Jahrzehnten gerissen wurde.
Anträge stellen kann man in Gemeinden mit weniger als 40.000 Einwohnerinnen und Einwohner.
Aber auch Projekte, die einen konkreten bedarfsorientierten Stadtteilbezug aufweisen, können gefördert werden. Gerade auch in Stadtvierteln, deren Bewohnerinnen und Bewohnern es ökonomisch und sozial nicht zu gut geht.
Finanziert werden können damit Personen, die den sozialen Ort organisieren, aber auch Sachausgaben, um den Ort am laufen zu halten.
Entscheidung vor Ort
Es macht wenig Sinn, aus Dresden zu bestimmen, wo solche Orte entstehen.
Denn nur die Leute vor Ort wissen, was in ihrem Dorf oder in ihrem Stadtteil fehlt, um wieder ein Gemeinschaftsgefühl aufleben zu lassen oder es zu stärken.
Soziale Orte sollen möglichst attraktiv sein. Da kommt es aufs Umfeld, die Lage und auch das genutzte Gebäude an:
Zentral, leicht zugänglich und ein Ort, an dem sich möglichst alle Bevölkerungsgruppen wohl fühlen.
Wie läuft die Förderung?
- Die Zuwendung wird im Rahmen einer Projektförderung als Anteilsfinanzierung in Form eines Zuschusses gewährt. Maßnahmen können mit einer maximalen Dauer von bis zu drei Jahren bewilligt werden. Eine einmalige Verlängerung um bis zu zwei Jahre ist möglich.
- Der Fördersatz beträgt bis zu 90 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben, in begründeten Ausnahmefällen bis zu 100 Prozent.
- Zuwendungsfähig sind projektbezogene Personal- und Sachausgaben.
- Investitionen können gefördert werden, wenn sie zur Gestaltung des sozialen Ortes zwingend notwendig sind. Darüber entscheidet die Bewilligungsbehörde im Einvernehmen mit dem zuständigen Ministerium. Zuwendungsfähig sind grundsätzlich Instandsetzung, Modernisierung und Erneuerung (Umbau bzw. Ausbau) von Gebäuden sowie notwendige Ausstattung für den Sozialen Ort bis zu einer Höhe von 50.000 Euro je Maßnahme.