Energiepreise runter. Erneuerbare rauf.

21. September 2022

Am 21. und 22. Sep­tember dis­ku­tiert der Säch­si­sche Landtag in meh­reren Debatten über die Ener­gie­preise, die Ener­gie­wende und die Ent­las­tungs­pa­kete. Dazu äußern sich die Abge­ord­neten der SPD-Frak­tion, Volkmar Winkler und Hen­ning Homann. 

Foto: AA+W | Adobe Stock

Zur Regie­rungs­er­klä­rung von Ener­gie­mi­nister Wolfram Gün­ther erklärt Volkmar Winkler, ener­gie­po­li­ti­scher Spre­cher der SPD-Frak­tion im Säch­si­schen Landtag: „Die Ener­gie­wende ist nicht geschei­tert, wie manch einer behauptet. Sie ist und bleibt wichtig, um die Kli­ma­ziele zu errei­chen und unab­hängig von impor­tierten Ener­gie­trä­gern zu werden. 

Es ist jetzt ent­schei­dend, dass wir gut durch die Ener­gie­preis­krise kommen. Nur so schaffen wir es, die Ener­gie­wende erfolg­reich fort­zu­führen. Denn sie braucht Akzep­tanz in der Bevöl­ke­rung. Dafür müssen wir  alle Kräfte bün­deln, geht es doch auch um den gesell­schaft­li­chen Zusam­men­halt.”

 

Winkler ver­weist zudem auf das Posi­ti­ons­pa­pier der SPD-Frak­tion, das kon­krete Vor­schläge ent­hält: „Um gut durch die Ener­gie­preis­krise zu kommen, müssen die Gas- und Strom­preise runter. Nie­mand soll im Winter frieren. Unsere Unter­nehmen müssen weiter pro­du­zieren oder ihre Dienst­leis­tungen erbringen können. Eine Ver­viel­fa­chung der Preise ist nicht akzep­tabel. Dafür brau­chen wir neben dem Strom­preis­de­ckel auch einen Gas­preis­de­ckel – am besten EU-weit, aber zumin­dest in der Bun­des­re­pu­blik. Aber auch beson­dere Härten müssen abge­fe­dert werden. Für Men­schen mit kleinem und mitt­lerem Ein­kommen, genauso wie für Unter­nehmen. Hier darf sich der Frei­staat keinen schlanken Fuß machen und nur auf den Bund zeigen. Jede und jeder muss seinen Teil zur Bewäl­ti­gung der Krise bei­tragen. Die SPD-Frak­tion ist dafür bereit!“

Die Krise kon­se­quent bekämpfen, die Zukunft nach­haltig sichern

Mit Bezug auf die Ener­gie­wende und einen Antrag der Koali­tion zur Vor­bild­funk­tion des Frei­staates beim Pho­to­vol­taik-Ausbau (Drs. 7/10431) führt Winkler aus: „Eigent­lich ist klar, was in Sachsen pas­sieren muss: die Erneu­er­baren, die Lei­tungs­netze und die Groß­spei­cher müssen hoch­ska­liert werden. Flä­chen müssen nutzbar gemacht, ideo­lo­gi­sche Bedenken müssen bei­seite gelegt werden. Die Pla­nung und Geneh­mi­gung muss schneller werden, Rechts­si­cher­heit muss schneller her­ge­stellt werden. Wir müssen vom Reden zum Machen kommen. Und hier sind alle in der Pflicht. 

Hier setzt auch unser Antrag an. Auf Gebäuden des Frei­staats lassen sich enorme Flä­chen für Pho­to­vol­taik nutzen. Die Regie­rung kann hier mit gutem Bei­spiel vor­an­gehen und ganz kon­kret einen wich­tigen Bei­trag zur Ener­gie­wende leisten. Wichtig ist auch hier: Denk­mal­schutz darf dem Ausbau der Erneu­er­baren Ener­gien nicht grund­sätz­lich ent­ge­gen­stehen – auch solche Gebäude können einen Bei­trag zum Kli­ma­schutz und zur Ener­gie­wende leisten.”

Mit Blick auf die Aktu­elle Debatte der Linken zum dritten Ent­las­tungs­paket der Bun­des­re­gie­rung führt zudem der stell­ver­tre­tende Frak­ti­ons­vor­sit­zende und Spre­cher für Wirt­schaft, Arbeit und Ver­kehr,  Hen­ning Homann, aus:  „Die mil­li­ar­den­schweren Zuschüsse der Bun­des­re­gie­rung für Men­schen mit kleinen und mitt­leren Ein­kommen sind ein klares Signal der Unter­stüt­zung. Im nächsten Schritt braucht es kon­krete Hilfen für Unter­nehmen, eine Decke­lung von Strom- und Gas­preis und eine gerechte Finan­zie­rung der Krise, z.B. mit einer Über­ge­winn­ab­gabe. Aus Sicht der ost­deut­schen Wirt­schaft mit wenig Rück­lagen muss es jetzt schnell gehen. Finanz­mi­nister Lindner muss seine Blo­cka­de­po­litik end­lich beenden. Die Minis­ter­prä­si­denten und die Bun­des­re­gie­rung müssen am 28. Sep­tember zu einer guten Eini­gung kommen.“

Homann appel­liert: „Wir schaffen es nur gemeinsam. Wir brau­chen eine faire Auf­ga­ben­ver­tei­lung zwi­schen Bund und Land. Sachsen braucht dazu einen Här­te­fall­fonds, um Mehr­kosten bei Schulen, Kitas, Sport, Ver­einen und Ehrenamt abzu­fe­dern. Die Staats­re­gie­rung muss das zur Chef­sache machen. Wir haben keine Zeit zu ver­lieren.“  

Abschlie­ßend macht Homann noch deut­lich, wer die Ver­ant­wor­tung für die Krise hat: „Um es klar zu sagen: Schuld an der Ener­gie­preis­krise hat Russ­land, das mit seinem Prä­si­denten Putin nicht nur einen Angriffs­krieg gegen die Ukraine son­dern auch einen Wirt­schafts­krieg gegen die Euro­päi­sche Union und Deutsch­land führt. Hier müssen wir klar und deut­lich bleiben. Wer glaubt, mit weniger Sank­tionen und der For­de­rung, den Krieg ein­zu­frieren, würde das Gas wieder wie vorher fließen, ist auf dem Holzweg.“

 

Posi­ti­ons­pa­pier der SPD-Frak­tion: https://​www​.spd​-frak​tion​-sachsen​.de/​p​a​p​i​e​r​-​e​n​e​r​g​i​e​p​r​e​i​s​k​r​i​se/
Koali­ti­ons­an­trag zur Pho­to­vol­taik (7÷10431): https://​www​.spd​-frak​tion​-sachsen​.de/​w​p​-​c​o​n​t​e​n​t​/​u​p​l​o​a​d​s​/​D​r​s​1​0​4​3​1​.​pdf
Rede von Volkmar Winkler zur Fach­re­gie­rungs­er­klä­rung: https://www.spd-fraktion-sachsen.de/wp-content/uploads/220921-Rede-Winkler-Regierungserklärung.pdf