Fakten allein machen keine Gefühle

30. März 2023

Die Leip­ziger Volks­zei­tung berichtet heute über einen Peri­odi­schen Sicher­heits­be­richt, der von der Staats­re­gie­rung nicht ver­öf­fent­licht wird. Darin wird fest­ge­stellt, dass viele Sachsen an eine stei­gende Kri­mi­na­lität glauben – trotz anderer Fall­zahlen.

Der Peri­odi­sche Sicher­heits­be­richt (PSB) muss als Instru­ment für eine gute Sicher­heits­po­litik in Sachsen künftig gleich­be­rech­tigt neben der Poli­zei­li­chen Kri­mi­nal­sta­tistik (PKS) stehen. „Des­halb muss er end­lich ver­öf­fent­licht und – wie die PKS – regel­mäßig erstellt werden” for­dert der Innen­po­li­tiker der SPD-Frak­tion, Albrecht Pallas.

„Es zeigt sich einmal mehr, dass Fakten allein keine Gefühle machen.”

Damit sich die Men­schen in Sachsen sicher fühlen, braucht es ein gesell­schaft­li­ches Mit­ein­ander, gute sichere Arbeits­plätze und ein lebens­wertes, bezahl­bares Wohn­um­feld. Natür­lich muss die Polizei auch ihren Job machen – die SPD-Frak­tion setzt sich seit Jahren für gute Aus­bil­dungs- und Arbeits­be­din­gungen sowie aus­rei­chend Per­sonal ein.

Zudem braucht es laut Pallas „Tie­fen­boh­rungen” bei ver­schie­denen Arten von Kri­mi­na­lität, damit der Staat wirk­lich wirksam dagegen vor­gehen kann. Der aktu­elle PSB nimmt dabei beson­ders die Pro­bleme in den Blick, die eine der größten Gefahren für unsere Gesell­schaft dar­stellen: Rechts­extre­mismus und Hass­kri­mi­na­lität. Polizei und Justiz müssen kon­se­quent ver­folgen. Wir müssen sie zugleich stärker für diese Formen von Kri­mi­na­lität sen­si­bi­li­sieren, auch für solche Straf­taten in den eigenen Reihen.

Die SPD-Frak­tion hat sich den Koali­ti­ons­ver­hand­lungen nicht ohne Grund für zwei Peri­odi­sche Sicher­heits­be­richte in dieser Legis­la­tur­pe­riode ein­ge­setzt. Daher lässt Innen­po­li­tiker Pallas nicht locker und for­dert den zweiten Bericht. Dieser sollte sich vor allem mit Jugend­kri­mi­na­lität und Kri­mi­na­lität zu Lasten von Frauen (Häus­liche Gewalt, Femi­zide) ver­tieft befassen.