Anlässlich der heute vorgestellten Studie „Arbeitsbelastung und Arbeitszeit sächsischer Lehrkräfte 2022” im Auftrag der GEW Sachsen erklärt Sabine Friedel, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag:
„Für uns zeigt die Studie zwei klare Aufträge: 1. Arbeitszeiterfassung einführen und 2. Schulassistenz ausweiten. Die besten Ergebnisse werden am Verhandlungstisch erzielt. Das Kultusministerium sollte die Einladung annehmen und auf die Gewerkschaften zugehen. Die Lehrkräfte haben es verdient, dass man endlich Klarheit beim Thema Arbeitszeiterfassung schafft.“
Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Robert-Bosch-Stiftung könnten sich fast drei Viertel (73 Prozent) der befragten Lehrkräfte in Teilzeit eine Aufstockung vorstellen, wenn aus dem aktuellen Deputatsmodell ein Arbeitszeitmodell würde, in dem auch nicht-unterrichtsbezogene Tätigkeiten im Lehrerberuf zeitlich definiert würden.
„Die GEW-Studie und FORSA-Umfrage sprechen dafür, das Thema Arbeitszeiterfassung endlich anzugehen. Wenn es eine klare Regelung zur Erfassung der Arbeitszeit gibt, dann sind auch freiwillige Arbeitszeitkonten attraktiv. Denn viele Lehrkräfte sind zur Mehrarbeit bereit, wenn zum Ansparen der Arbeitszeit in der Zukunft faire Regelungen getroffen werden. Das würde in der derzeitigen Situation sehr helfen. Der schon vor vier Jahren getroffene Beschluss zur Einführung von freiwilligen Arbeitszeitkonten muss endlich umgesetzt werden.”
„Die Studie zeigt auch, dass die Lehrkräfte Entlastung brauchen und sich wünschen. Genau dafür haben wir die Schulassistenz eingeführt. Diese Unterstützung wird flächendeckend positiv bewertet. Deshalb braucht Sachsen jetzt eine Offensive für mehr Schulassistenz! Finanzielle Mittel dafür stehen mehr als genug zur Verfügung. Damit zusätzliches Personal eingestellt werden kann, sollte der Zugang zur Schulassistenz ausgeweitet werden. So könnten auch Personen aus anderen Berufen, aber auch Studierende in den Schulen helfen.”
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