Neuer Zug auf alten Gleisen

11.09.2023

In Sachsen wurden, insbesondere in den 90ern, viele Bahnstrecken stillgelegt. Oft lag das schlicht daran, dass fast niemand mehr mit dem Zug fahren wollte. Die Bahn fuhr buchstäblich das Wechselgeld spazieren. 

Wenn man jetzt alte Strecken wieder nutzen möchte, muss man vorher genau untersuchen, ob sich das lohnen wird, sprich: Werden genügend Menschen in den Zug steigen und auch das Auto stehen lassen. Es geht nicht, dass die Steuerzahler Gleise, die 20 Jahre nicht genutzt wurden, wieder in Schuss bringen und nach zwei Jahren dann doch  wieder kein Zug mehr fährt. 

Diese Untersuchung hat das Verkehrsministerium von Martin Dulig jetzt für 22 in Frage kommende Strecken gemacht. Die Ergebnisse wurden heute vorgestellt (siehe unten):

Unser Verkehrspolitiker Henning Homann hat sich lange intensiv für die Reaktivierung eingesetzt: “Die Leute wollen Bahn fahren. Nicht nur, weil’s gut für die Umwelt ist, sondern immer mehr, weil es schlicht bares Geld spart. Mit dem Deutschland-Ticket ist Mobilität mit Bus und Bahn so günstig und so einfach wie nie zuvor. Da ist es ein wichtiger Schritt, alte Strecken wieder zu nutzen, und zwar dort, wo es auch wirtschaftlich sinnvoll ist. Ich bin mir sicher, dass die neuen alten Angebote auf großes Interesse bei den Kund:innen stoßen werden.”

Folgende weitere Schritte sind nun bei den einzelnen Strecken geplant:

  • Döbeln – Meißen: in Umsetzung
  • Marienberg – Pockau-Lengefeld: Planung beginnt
    Kamenz – Hosena: Planungen für Elektrifizierung des Abschnittes Arnsdorf – Kamenz – Hosena laufen

Bei folgenden Strecken sind vor einer Entscheidung noch Fragen zu klären:

  • Beucha – Brandis – Trebsen: realisierbar, sofern ein weiteres Gleis im Stadtgebiet Leipzig gebaut wird
    Muldentalbahn zwischen Großbothen – Rochlitz – Narsdorf: Planung kann vorangetrieben werden, wenn Ergebnisse einer aktuell laufenden Studie zu Nutzerzahlen und Kosten positiv ausfallen