Pallas: Der Freistaat muss die Koordinierungsrolle bei der Aufnahme von Geflüchteten übernehmen, die Kommunen unterstützen und Ressourcen freisetzen.

16. März 2022

Albrecht Pallas, innen­po­li­ti­scher Spre­cher der SPD-Land­tags­frak­tion, zu den aktu­ellen Pro­blemen bei der Auf­nahme und Unter­brin­gung ukrai­ni­scher Geflüch­teter:

„Wir brau­chen eine koor­di­nierte gemein­same Kraft­an­stren­gung auf allen Ebenen des Frei­staates, um die Auf­nahme ukrai­ni­scher Geflüch­teter best­mög­lich zu meis­tern. Aktuell wird die Haupt­last der Hilfe von den Kom­munen und den vielen Ehren­amt­li­chen geschul­tert. Das Land muss jetzt drin­gend die Koor­di­nie­rungs­rolle über­nehmen. Die Fähig­keiten sind da, es kann jetzt nicht um Zustän­dig­keiten gehen. Der Frei­staat darf die Kom­munen nicht alleine lassen.”

„Es müssen schnellst­mög­lich, klar und unkom­pli­ziert Infor­ma­tionen und Res­sourcen bereit­ge­stellt werden. Es braucht aus­rei­chende Kapa­zi­täten für die Erst­auf­nahme in allen Regionen Sach­sens sowie Stan­dards und Ange­bote unbü­ro­kra­ti­scher Regis­trie­rungs­ver­fahren. Deren Ein­set­zung und Beglei­tung sollte der Koor­di­nie­rungs­aus­schuss Ukraine über­nehmen und die Kom­munen damit unter­stützen.”

„Die Zuwei­sung und Ver­tei­lung der Men­schen muss zen­tral gere­gelt werden. Der­zeit liegt dies vor allem bei den kreis­freien Städten. Wir müssen auch die Kapa­zi­täten der Land­kreise nutzen. Dar­über brau­chen wir schnell einen Über­blick. Ins­be­son­dere zur Hand­ha­bung der Resi­denz­pflicht wäre den Kom­munen mit Anwen­dungs­hin­weisen zu § 24 Auf­enthG sehr geholfen.”

„Das Kriegs­ende ist nicht absehbar. Die Kom­munen müssen dabei unter­stützt werden, mit­tel­fristig geeig­nete Unter­brin­gungen auf­zu­bauen. Dafür sollten den Kom­munen auch geeig­nete lan­des­ei­gene Lie­gen­schaften oder Objekte ange­boten werden. Wir müssen, auch zusammen mit dem Bund, Maß­nahmen ein­leiten, um die Men­schen in unsere Sys­temen auf­nehmen zu können. Dazu gehört bei­spiels­weise die medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung, Bil­dung, der Arbeits­markt­zu­gang und soziale Inte­gra­tion.”

Foto: Adobe Stock I rea_​molko