Richter: DDR differenziert betrachten

11. Juni 2020

Die SPD-Land­tags­frak­tion hat sich beim Lan­des­be­auf­tragten zur Auf­ar­bei­tung der SED-Dik­tatur für die Arbeit in den ver­gan­genen Jahren aus­drück­lich bedankt. „Das gilt beson­ders für die inten­sive und wohl auch exten­sive Informations‑, Bera­tungs- und Unter­stüt­zungs­tä­tig­keit, die den unge­zählten Opfern der kom­mu­nis­ti­schen Dik­tatur zu Gute kommt“, so Frank Richter, Spre­cher für Demo­kratie der SPD-Land­tags­frak­tion, in der Land­tags­de­batte zum Tätig­keits­be­richt der Behörde. „Ich weiß, wie dankbar viele sind, in Ihnen und Ihrem Team einen kom­pe­tenten und gedul­digen Ansprech­partner zu wissen.“

„Ich kann mir sehr gut vor­stellen, dass der Lan­des­be­auf­tragte eine wert­volle Unter­stüt­zung für die poli­ti­sche Bil­dung in Sachsen leistet.“ Wichtig sei dabei, dass in der Aus­ein­an­der­set­zung mit der Zeit der SED-Dik­tatur unter­schied­liche Per­spek­tiven zuge­lassen werden, mahnte Richter an. „Poli­ti­sche Bil­dung in der Demo­kratie ist und bleibt dem Beu­tels­ba­cher Kon­sens ver­pflichtet.“ Zudem plä­dierte Richter nach­drück­lich für einen dif­fe­ren­zierten Blick auf die jün­gere Geschichte. „Wenn wir den Alltag in der DDR undif­fe­ren­ziert dar­stellen, pro­du­zieren oder beför­dern wir Igno­ranz und Ableh­nung.“

„Ver­stän­di­gung und Ver­söh­nung: Ich halte es für drin­gend geboten, dass wir uns 31 Jahre nach der Fried­li­chen Revo­lu­tion in der DDR nicht mehr nur mit den Ursa­chen, Struk­turen und Nach­wir­kungen der Dik­tatur befassen“, so Richter abschlie­ßend. „Es ist an der Zeit, dass wir uns stärker mit den Mög­lich­keiten der Über­brü­ckung der tiefen Gräben befassen, welche diese in unserer Gesell­schaft auf­ge­rissen hat.“