Zur angedrohten Abschiebung von Heberth Alvarado, der mit seiner Familie in Weißwasser lebt und in einer Fleischerei in Spremberg arbeitet, erklärt Frank Richter, Sprecher für Demokratie der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag:
“Bei Michael Kretschmer weiß man Sonntag nicht, was man Montag bekommt. Als würde er jeden Morgen in den Abreißkalender schauen: Heute um Fachkräfte werben, morgen integrierte Fachkräfte abschieben. Das ist keine verlässliche Politik, das ist politisches Roulette nach Gemütslage. Derselbe Michael Kretschmer lobte noch am 18. Juli 2023 bei einem Besuch eine Fahrzeugelektrik-Firma in Pirna, die ihr Fachkräfteproblem mit vielen Arbeitern aus Venezuela löste, und versprach, sich dafür einzusetzen, dass diese bleiben dürfen. Die Sächsische Zeitung berichtete. Das hat er wohl vergessen. Unter Michael Kretschmers Wankelmut und Unzuverlässigkeit leiden zuallererst die Menschen, die es betrifft. Wir reden hier über eine Familie, eine schwangere Frau, ein kleines Kind. Deren Vater arbeiten geht, um für seine Familie sorgen zu können. Darunter leidet aber auch die Wirtschaft, die dringend Fach- und Arbeitskräfte aus dem Ausland benötigt. Es leiden Menschen, die Michael Kretschmer beim Empfang der Wirtschaft gern nach Sachsen holen würde, um das Fach- und Arbeitskräfteproblem zu lösen, aber beim Gespräch mit pöbelnden Bürgern dann abschieben lassen will. Michael Kretschmer muss Haltung annehmen und seinen Innenminister zurückpfeifen.”
Zum Hintergrund: https://www.wochenkurier.info/landkreis-spree-neisse/artikel/heberth-alvarado-soll-abgeschoben-werden
Frank Richter zu Abschiebungen nach Venezuela: https://f-richter.net/news/ein-uhr-nachts-abschiebung-einer-familie-mit-drei-kindern/
Der Artikel aus der Sächsischen Zeitung über den Unternehmensbesuch in Pirna vom 18. Juli 2023: https://meine-sz.de/webreader-v3/index.html#/77520/14-15