Herzlich Willkommen im Jahr 2022. Wir wünschen Euch und Ihnen einen wundervollen Start und ein erfolgreiches, glückliches sowie – in diesen Zeiten – vor allem gesundes neues Jahr. Es gilt auch im neuen Jahr für bessere Bildung zu arbeiten. Dafür braucht es eine moderne und zukunftsorientierte Bildungspolitik in Sachsen, für die wir uns mit Nachdruck einsetzen. Das Recht auf Bildung ist ein zentrales Menschenrecht, insbesondere für Jugendliche und Kinder. Ihm gilt es, insbesondere auch in Zeiten der Pandemie, Rechnung zu tragen. Und mit Blick darauf, auch die Weiterentwicklung und Modernisierung des sächsischen Bildungssystems voranzutreiben.
Wir arbeiten daher als Fraktion auch 2022 weiter für:
Gleiche Zugänge zur Bildung
So vielfältig, wie das Leben ist, so vielfältig sind die Menschen darin. Das gilt erst recht für Kinder und Jugendliche. Nach wie vor bestimmen die Herkunft und die ökonomische sowie gesellschaftliche Stellung der Eltern den Bildungsweg eines Kindes. Deshalb sind gleiche Startbedingungen die Basis für eine chancengleiche Teilhabe. Um dies zu ermöglichen, sollen Ressourcen bedarfsorientiert zugewiesen werden.
Hierfür werden wir einen Sozial-Index entwickeln und anwenden. Wir werden aber auch dafür Sorge tragen, dass unser Bildungswesen weiter inklusiv ausgebaut wird. Und gleiche Zugänge zur Bildung starten nicht erst mit der Einschulung. Bereits im Kindergarten werden die Grundsteine gelegt, deshalb gilt es, auch die frühkindliche Bildung zu stärken.
Eine Wohnortnahe Bildung
Nach dem Geburtenknick der Wendejahre wurden im Freistaat Sachsen viele Bildungseinrichtungen geschlossen, besonders betroffen waren davon Schulen im ländlichen Raum. Auch wenn damals der Druck angesichts einer fast halbierten Schülerzahl enorm hoch war, waren viele Schulschließungen ein Fehler. Die Schule soll nah am Wohnort sein. Das ist uns bei der Grundschule besonders wichtig – für uns gilt weiterhin: Kurze Beine, kurzer Schulweg.
Längeres gemeinsames Lernen
Eine stabile Lernumgebung hat, das zeigen viele Studien, einen positiven Einfluss auf den Bildungserfolg. Das längere gemeinsame Lernen ist uns auch deshalb ein wichtiges Anliegen. Gemeinschaftsschulen ermöglichen Kindern den Verbleib im gewohnten Umfeld. Freundschaften und soziale Beziehungen werden erhalten, der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft gestärkt.
Aus diesem Grund haben wir uns dafür stark gemacht, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden, um Gemeinschaftsschulen in Sachsen wieder einzuführen. Und unterstützen jetzt dabei, dass sich viele Schulen in Sachsen dahin auf den Weg machen.
Eine veränderte Lernkultur
Gerade weil in unserer Welt Wissen überall und jederzeit verfügbar ist, birgt die Umgestaltung unserer Schulen eine große Chance: Sie können von dem Ort, an dem man für sich selbst lernt, zu einem Ort werden, an dem man miteinander und füreinander lernt. Die größten Herausforderungen unserer Gesellschaft liegen im sozialen Zusammenhalt, in der konstruktiven Lösung von Konflikten und in der gemeinsamen Bewältigung existenzieller Zukunftsfragen.
Selbständiges Lernen, Arbeiten und Problemlösen müssen eine deutlich größere Rolle spielen, genauso die Auseinandersetzung mit anderen Menschen und Teamarbeit. Demnach gehören unsere Lehrpläne auf den Prüfstand und müssen entrümpelt werden. Aber auch die Lehrerbildung, Arbeit in multiprofessionellen Teams an Schulen und eine demokratische Schulkultur gehören zu den Herausforderungen der Zeit.
Diese und weitere Forderungen finden sich auch in den Empfehlungen des Bürgerrats Bildung und Lernen wieder, die dieser im Dezember 2021 veröffentlichte. Das greifen wir gerne auf! Die Ideen der Bürgerinnen und Bürger für ein Bildungsland Sachsen 2030 sind auch unsere.
Herzlichen Dank dafür. Wir stehen hier an Eurer Seite und freuen uns auf die gemeinsame Arbeit an einer modernen Bildungspolitik: durch die Chancen für Alle eröffnet werden, Teilhabe eine Selbstverständlichkeit wird und Kinder fürs Leben lernen.
Eure SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
Der Bürgerrat Bildung und Lernen
Der Bürgerrat Bildung und Lernen wurde von der gemeinnützigen, unabhängigen Montag Stiftung Denkwerkstatt in Bonn organisiert und läuft seit Oktober 2020 und noch bis 2023. Er bietet bundesweit ausgelosten Bürgerinnen und Bürgern (ab 16 J.) ein Forum zur demokratischen Teilhabe und bildungspolitischen Mitbestimmung und hat im Laufe des ersten Jahres ein Sofortprogramm zur Umgestaltung des deutschen Bildungssystems erarbeitet.
Dutzende Vorschläge aus Online-Befragungen sind hier eingegangen. Auch 130 Schülerinnen und Schüler bis 16 Jahre haben in verschiedenen “Schulwerkstätten” mitdiskutiert: Auch ihre Forderungen zum Thema “Wie wollen wir lernen?” sind in die Empfehlungen eingeflossen. Die Kinder- und Jugendbeteiligung soll 2022 weiterentwickelt und auf eine breitere Basis gestellt werden. Mehr