#Haus­halts­be­ra­tungen in den Aus­schüssen

Haushalt im Verfassungs- und Rechtsausschuss: Gewaltschutz, Anwärtersonderzuschlag, internationale Zusammenarbeit

24.11.2022

In seiner gest­rigen Sit­zung hat der Ver­fas­sungs- und Rechts­aus­schuss die Ände­rungs­an­träge der Land­tags­frak­tionen zum Dop­pel­haus­halt 2023/24 beraten. 

Die ein­ge­reichten Ände­rungs­an­träge der Koali­ti­ons­frak­tionen von CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und SPD umfassten zum Bei­spiel die Stär­kung des Gewalt­schutzes, die Ein­füh­rung eines Anwär­ter­son­der­zu­schlags und die Stär­kung der inter­na­tio­nalen Zusam­men­ar­beit.

Im Ver­fas­sungs- und Rechts­aus­schuss haben wir heute den Gewalt­schutz aus­ge­baut, das ist uns beson­ders wichtig. Wir stärken Bera­tungs­netz­werke für Opfer von Gewalt und  auch die­je­nigen, die in sozialen Ein­rich­tungen arbeiten. Im Bereich der Justiz setzen wir mit dem Anwär­ter­son­der­zu­schlag einen Anreiz, sich für einen Job im Jus­tiz­vollzug zu ent­scheiden. Und auch die inter­na­tio­nale Zusam­men­ar­beit liegt uns am Herzen. Sie braucht Bestän­dig­keit, um lang­fris­tige Ver­än­de­rungen her­bei­zu­führen.

 

Gewaltschutz & Antidiskriminierungsarbeit

Mehr als 600.000 Euro in 2023 und 2024 zur Stär­kung des Gewalt­schutzes und der medi­zi­ni­schen Sofort­hilfe. Dies beinhaltet u.a.:

  • die Stär­kung eines Bera­tungs­netz­werkes für Opfer von Ver­ge­wal­ti­gung und sexua­li­sierter Gewalt und Ein­rich­tung einer sach­sen­weiten Bera­tungs­stelle, die Infor­ma­tion und Koope­ra­tion von Fach­kräften und Multiplikator:innen unter­stützt
  • Wei­ter­bil­dungs­an­ge­bote Gewalt­schutz für Mit­ar­bei­tende von sozialen Ein­rich­tungen
  • Fort­füh­rung eines Ange­bots zur Medi­zi­ni­schen Sofort­hilfe nach Ver­ge­wal­ti­gung inkl. ver­trau­li­cher Spu­ren­si­che­rung 
  • Im Dop­pel­haus­halt 2023/24 wurden 100.000 Euro ein­ge­stellt, um mobile Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­an­ge­bote im länd­li­chen Raum aus­zu­bauen. 

Wir stärken Beratungsnetzwerke für Opfer von Gewalt und auch diejenigen, die in sozialen Einrichtungen arbeiten. Im Bereich der Antidiskriminierung ist uns ein besonderes Anliegen, mobile Beratungsangebote im ländlichen Raum zu stärken.

Hanka Kliese

Spre­cherin für Recht und Ver­fas­sung, Gleich­stel­lung und Europa

Anwärtersonderzuschlag

Die Aus­bil­dung für den säch­si­schen Jus­tiz­voll­zugs­dienst wird durch die Ein­füh­rung eines Anwär­ter­son­der­zu­schlages attrak­tiver gestaltet und dem  Bewerber:innenrückgang der letzten Jahre ent­ge­gen­ge­wirkt. Sachsen zählte bisher zu den wenigen Bun­des­län­dern, in denen ein sol­cher Zuschlag nicht bezahlt wurde.

  • Für den Anwär­ter­son­der­zu­schlag stehen in 2023 740.000 Euro und 2024 1,92 Mil­lionen Euro zur Ver­fü­gung. 

Wir erhoffen uns dadurch eine bessere Durchmischung der Altersstruktur in den JVAen und damit auch eine Entlastung des langjährig tätigen Personals.

Hanka Kliese
Spre­cherin für Recht und Ver­fas­sung, Gleich­stel­lung und Europa

Internationale Zusammenarbeit:

  • Zuschüsse zur För­de­rung Ent­wick­lungs­po­li­ti­scher Maß­nahmen im In- und Aus­land in Höhe von 300.000 Euro p.a., z. B. für das Ent­wick­lungs­po­li­ti­sche Netz­werk Sachsen e. V. (150.000 Euro p.a.) und zur För­de­rung wei­terer Maß­nahmen in Uganda
  • Stär­kung der grenz­über­schrei­tenden Zusam­men­ar­beit mit Tsche­chien und Polen (100.000 Euro p.a.)

Wir fördern nicht nur das Entwicklungspolitische Netzwerk Sachsen und Initiativen in Uganda, sondern bauen die erfolgreiche grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Tschechien und Polen aus.

Hanka Kliese

Spre­cherin für Recht und Ver­fas­sung, Gleich­stel­lung und Europa

Die abschlie­ßende Bera­tung des Dop­pel­haus­haltes 2023/24 mit den heute gefassten Beschluss­emp­feh­lungen des Aus­schusses wird am 19. und 20. Dezember im Landtag erfolgen.